Ginkgo aus Samen ziehen

 
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Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 12.05.2010 - 13:39 Uhr  ·  #1
Hallo,
ich möcht in eurem Forum mal die Frage "in den Raum werfen", wie es denn gelingt, Ginkgo-Bäume aus Samen heranzuziehen.
Hab das vor Jahren mal versucht, aber aus den sechs Samen ist nichts, aber absolut nichts rausgekommen.
Nun möchte ich ja mal wissen, welche Chancen man hat, aus einem - wohlgemerkt einem einzigen - Samen einen jungen Ginkgo heranzuziehen. Wie hoch ist also die Wahrscheinlichkeit, aus einem Samen einen Baum zu ziehen?

Vielleicht sollte ich anders fragen.
Wie wär's denn mit:
Wie viele Samen muss ich mindestens stecken, um einen Ginkgo zu bekommen???

Nächste Frage:

Was muss ich machen, damit die Ginkgo-Samen austreiben?
Hab da so was gehört wie
- in Wasser einweichen
oder
- anrauen mit Sandpapier.

Und dann in Anzuchterde und immer etwas feucht halten. Oder doch lieber ins Mini-Gewächshaus?

Vielleicht wundert ihr euch schon, aber ich hab das "Einen Ginkgo-Baum ziehen" schon mal durchgespielt - ohne Erfolg wohlgemerkt. Ich möchte nur, dass ich diesmal Erfolg habe und wenigstens einen Baum bekomme.
Und den... Tja, und den gestalte ich dann zum Bonsai. Ja ja, Faszination Bonsai, das kennen wir doch irgendwoher...

Also, wie funktioniert das mit den Ginkgo-Samen???

Warte auf eure Antworten!!!

Henrike
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 12.05.2010 - 13:56 Uhr  ·  #2
Hallo Henrike!

Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass die Samen sehr frisch sein müssen. Leider sind sie mir verschimmelt.

Ich erinnere mich dunkel, dass ich die im Wasser (stand im beheizten Gewächshaus) eingeweicht hatte und danach in Jiffytöpfe im GH. Aber das ist wohl nicht perfekt.

Wenn Du daraus nen Ginkgobonsai machen willst... Keine Ahnung, ob Du schon Bonsaierfahrung hast, aber dazu braucht man ja Geduld.
Ist es für dich eine Alternative, einen jungen Baum zu kaufen und den dann zurecht zu stutzen?

Und der fühlt sich im Zimmer dauerhaft nicht wohl.

VG und viel Erfolg!!!
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 12.05.2010 - 14:16 Uhr  ·  #3
Hallo,
also an sich wäre das ja kein Problem, einen jungen Baum zu stutzen etc.
Ich dachte mir bloß, dass ich einen Bonsai eher aus 'nem Keimling "gewinnen" kann, weil der noch nicht so hoch gewachsen ist.

Aber vielleicht ist das auch noch nicht so gut einen Ginkgo.Keimling in eine Schale einzutopfen. Der braucht ja erst 'ne Weile, um einen ordentlichen Wurzelballen auszubilden.
Daran hab ich natürlich nicht gedacht.

Dachte mir mit 'nem Keimling ginge das besser, aber weit gefehlt...

Danke für die Hilfe, Rinny!

Henrike
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 12.05.2010 - 14:23 Uhr  ·  #4
Das war zumindest so mein Gedanke. Bin nun wirklich kein Bonsaiexperte. Stelle es mir aber leichter und effektiver vor, wenn man eine Jungpflanze hat, die man am Wuzrelballen etwas stuzen kann und in ne Schale pflanzt....

Du sparst dir sicherlich einiges an Zeit, teuer sind die Jungpflanzen auch nicht. Sowohl im Internet und manchmal sogar in Geschäften gibt es die hier bei uns.

Vielleicht kommen ja noch mehr Einträge...

VG an Dich!
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 12.05.2010 - 17:45 Uhr  ·  #5
Ein Bonsai Experte bin ich auch nicht,aber ich habe seit ca.2 Jahren 4 Pflanzen in einem Palmentopf und sie bleiben auch klein.Zum Vergleich hatte ich von den damaligen Jungpflanzen auch welche in größere Töpfe eingepflanzt.Die sind sehr gut weiter in die Höhe gegangen.Also mit Jungpflanzen kannst du da nichts falsch machen...
Die Wurzeln habe ich ab und an ein wenig eingekürzt.
Aber ich halte sie auch nicht im Haus,sondern draußen.
Die meisten habe ich allerdings verschenkt,als ich hier gelernt habe das die späteren Früchte nach Buttersäure stinken.Und Stinkbombenbäume muß ich nicht wirklich haben.
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 12.05.2010 - 23:55 Uhr  ·  #6
die samen müssen stratifiziert werden. ich hab das schon mal mit erfolg gemacht. hab einfach natur nachgespielt und die im dezember gekauften samen übern winter draußen auf dem balkon gelassen und im frühling in die erde gesteckt. dabei schadet es sicher nicht, wenn man die harten dinger erstmal einweicht. von 6 samen keimte einer.

(was nicht zu empfehlen ist, ist das selber sammeln der samen. die früchte stinken bestialisch nach buttersäure und den gestank kriegt man kaum mehr von den händen...habs am eigenen leibe erfahren müssen. seither umfahre ich die früchte weiträumig )

im übrigen glaub ich nicht, daß sich ginkgo für einen anfänger als bonsai eignet: erstens haben die total brüchige wurzeln (so hab ich leider mein bäumchen geschrottet: hab beim umtopfen die wurzeln verletzt) und zum anderen wachsen ginkgo recht sparrig und geradeaus und verzweigen sich eher ungern. schau dir mal die bäume an, die so rumstehen: seitenäste wählen immer den größtmöglichen abstand zum hauptast (fast 90°)...hab zu dem thema schon diverse bücher gelesen.

lg, pokkadis

ps @ gürkchen: da freuen sich aber die beschenkten dann
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 12.05.2010 - 23:59 Uhr  ·  #7
Joah,ich habe aber darauf geachtet das sie weit von mir weg wohnen
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 13.05.2010 - 00:07 Uhr  ·  #8
sehr umsichtig!
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 13.05.2010 - 13:08 Uhr  ·  #9
Da muss ich aber den Ginkgo in Schutz nehmen

Gekaufte Samen kann man gleich wegschmeisen da diese nicht frisch sind. Es gibt einige Onlineshops die Samen vom Ginkgo nur im Herbst und Winter anbieten. Leider ist dass nicht überall der Fall. Ich selbst habe als Anfänger Samen vom Ginkgo bestellt weil ich so begeistert war und dachte "DER MUSS JA SEHR SELTEN SEIN" Irrtum wenn man sich umschaut dann sieht man dass der Baum gar nicht so selten ist

Meine gekauften Samen sind alle verschimmelt. Später sammelte ich ein paar frische Samen im Herbst/Winter habe sie gereinigt in ein Sand Erde gemisch gesteckt 60:40 und draußen stehen gelassen. Ab und zu habe ich gegossen und voila die ersten zeigten sich im April der Rest jetzt im Mai.

Der Geruch ist wirklich furchtbat aber man nimmt einfach ein paar GummiHandschuche eine kleine Plastikbox und fertig. Reinigen kann man muss man aber nicht, man kann sie gleich so reinstecken die Keimquote wird nicht beeinträchtigt. Wichtig ist auch die Stratifikation einfach mit dem Topf im Winter draußen stehen lassen das bringt die besten Effekte. Scarifikation ist nicht einmal nötig


Wenn man es so macht beträgt die Keimquote sogar 80-100%

Für einen Bonsaianfänger ist er aber wirklich nicht zu empfehlen --> er wächst langsam, ganz gerade in die höhe. du solltest einen Baum nehmen der sich sehr verzweigt

Ich hoffe ich konnte dir helfen
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 13.05.2010 - 13:41 Uhr  ·  #10
Oh mist, dann verzweigt er sich "draußen" im Garten sicherlich ähnlich schlecht?

Dass er nicht sonderlich schnell wächst, fand ich auch (hatte ihn 2 oder drei Jahre im Topf mangels Garten), aber das habe ich auf meine Ungeduld und den Topf - Platz geschoben. Außerdem habe ich da nicht so den Vergleich.
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 13.05.2010 - 16:29 Uhr  ·  #11
Er wächst sehr langsam und verzweigt sich erst viel später also ist deine Ungeduld nicht Schuld
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 13.05.2010 - 17:19 Uhr  ·  #12
Ginkgo wächst in erster Linie senkrecht nach oben - die Zweige, die er bildet, stehen im 90°-Winkel ab. Sieht ein bißchen aus, wie eine Tanne mit Blättern. Ältere Bäume werden von der Form her dann "runder".
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 16.05.2010 - 15:38 Uhr  ·  #13
Ich danke euch für die Info. Schade. Aber die Blätter sind so nett, darum wollte ich ihn "damals" haben.

Habe gestern gesehen; den schlimmen Winter hat er überlebt, die Knospen gehen langsam auf.
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Re: Ginkgo aus Samen ziehen

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Gepostet: 20.05.2010 - 10:16 Uhr  ·  #14
Hallo,
danke für eure Tipps.

Ich glaub, ich werd mich wohl doch nach einem anderen Baum als Bonsai umsehen.

Aber der Vergleich "Ginkgo gleich Tanne" gefällt mir.
Da möcht ich nur anmerken, dass der Ginkgo ja ein lebendes Fossil ist, der quasi die Brücke zwischen Nadel- und Laubbäumen bildet. Das müsste dann der Grund sein, warum der Ginkgo stur nach oben wächst bevor er sich verzweigt.
Die "Laubtanne"!

Vielleicht ist das ja dem ein oder anderen auch bekannt. Wenn nicht: Ich hab natürlich gern mein Wissen zur Verfügung gestellt.

Ich danke nochmals für eure Hilfe!!!
Tschüss, Henrike
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