Ich habe einen 90-jährigen Fichtenwald geerbt (und Wald-Laie), in dem durch Käfer und Wind ein Loch von ca. 4000 qm entstanden ist. Am liebsten würde ich ja gar nichts machen, weil in 20 oder 30 Jahren von allein Bäume gewachsen sind. Aber das Wiederaufforstungsgesetz läßt dies leider nicht zu.
Da ich von diesem Wald weit entfernt wohne und nur selten in die Gegend komme, kann ich selber nicht viel von den anfallenden Arbeiten tun. Und wenn ich es von anderen unbeaufsichtigt tun lasse, wird es zu teuer und vollkommen unrentabel. Deshalb meine Frage:
Wie kann ich dem Wiederaufforstungsgesetz mit möglichst wenig Aufwand Genüge leisten?
Gibt es irgendwelche Samen, die ich einfach oberflächlich verstreuen kann, um selbst ohne Wildschutz irgendwelche Bäume hochzubringen?
Ich habe mich vom Förster beraten lassen. Der kennt aber nur die traditionelle Aufforstung mit Setzen, Wildschutzzaun, Ausmähen, etc. Er empfiehlt für diese Fläche Fichte, Douglasie, Eiche, Buche, Weißtanne.
- Das Waldstück ist ein Nordhang in Südbayern, bis zu 40% Gefälle.
- Der Boden ist leicht sauer. Dort wo der Wald intakt ist, gibt es praktisch kein Unterholz, nur Moos, an wenigen Stellen etwas Gras (Rückegassen und wo zufällig etwas mehr Sonne hinscheint). Unterm Moos eine Schicht Fichtennadeln und darunter grober Kies.
- Bei dem aufzuforstenden Stück ist die Moosschicht aber teilweise entfernt und man sieht die blanke Erde bzw. den Kies, weil die Bäume alle mit der Seilwinde hochgezogen werden.
- In dem Stück vom vorigen Jahr wachsen munter Brombeeren, Gras und anderes Kraut, aber nur sehr wenig kleine Fichten, die sich auch nicht gut weiterentwickelt haben und vermutlich bald vom Kraut erdrückt werden.
- Das aktuell aufzuforstende Stück liegt oben am Hang, wo der Boden bei Trockenheit schnell austrocknet. (In der Senke wäre es feuchter, dort baden Wildschweine.)
- Ich hatte einen Test gemacht und Feldahornsamen vergraben. Der ging aber nicht auf, der Förster meint, der Boden wäre zu sauer dafür. (In meinen Blumentöpfen ging der Feldahorn ohne Problem auf. Interessanterweise keimt er aber nur zum Frühjahrsbeginn.
- Natürlich erwarte ich durch diese Billig-Aufforstung keinen Ertrag. Wichtig ist mir, daß ich wenig Arbeit damit habe und keine Schädlinge, die die benachbarten Wälder (im Moment nur Fichten) befallen könnten. Wenn im Lauf der Zeit vernünftige Bäume hochkommen, kann ich immer noch überlegen, ob ich denen eine spezielle Pflege zukommen lasse, oder mich mit ein wenig Brennholz begnüge.
- Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es ein kleiner, ungepflegter Urwald würde. Beim derzeitigen Wald gibt es auf mehreren Hektar kein einziges Versteck für ein Reh, kaum Futter für Vögel (außer wenn sie Fichtensamen oder Borkenkäfer mögen). Da wäre eine „Naturinsel“ sicher ein Segen für viele Tier- und Pflanzenarten.
Kennt jemand Samen, die hier aufgehen würden, vielleicht eine schnell anwachsende Pionierpflanze, und wann wäre der optimale Zeitpunkt zum Aussäen? Wenn die Tiere dann einen Teil der Bäumchen anknabbern, ist mir das egal, solange genügend Bäumchen für das Gesetz stehen bleiben. Bei Bucheln und Eicheln habe ich die Befürchtung, daß die Wildschweine verhindern würden, daß viele hochkommen.
Ich danke Euch fürs Nachdenken und Schreiben!
Der Wald-Mensch
Da ich von diesem Wald weit entfernt wohne und nur selten in die Gegend komme, kann ich selber nicht viel von den anfallenden Arbeiten tun. Und wenn ich es von anderen unbeaufsichtigt tun lasse, wird es zu teuer und vollkommen unrentabel. Deshalb meine Frage:
Wie kann ich dem Wiederaufforstungsgesetz mit möglichst wenig Aufwand Genüge leisten?
Gibt es irgendwelche Samen, die ich einfach oberflächlich verstreuen kann, um selbst ohne Wildschutz irgendwelche Bäume hochzubringen?
Ich habe mich vom Förster beraten lassen. Der kennt aber nur die traditionelle Aufforstung mit Setzen, Wildschutzzaun, Ausmähen, etc. Er empfiehlt für diese Fläche Fichte, Douglasie, Eiche, Buche, Weißtanne.
- Das Waldstück ist ein Nordhang in Südbayern, bis zu 40% Gefälle.
- Der Boden ist leicht sauer. Dort wo der Wald intakt ist, gibt es praktisch kein Unterholz, nur Moos, an wenigen Stellen etwas Gras (Rückegassen und wo zufällig etwas mehr Sonne hinscheint). Unterm Moos eine Schicht Fichtennadeln und darunter grober Kies.
- Bei dem aufzuforstenden Stück ist die Moosschicht aber teilweise entfernt und man sieht die blanke Erde bzw. den Kies, weil die Bäume alle mit der Seilwinde hochgezogen werden.
- In dem Stück vom vorigen Jahr wachsen munter Brombeeren, Gras und anderes Kraut, aber nur sehr wenig kleine Fichten, die sich auch nicht gut weiterentwickelt haben und vermutlich bald vom Kraut erdrückt werden.
- Das aktuell aufzuforstende Stück liegt oben am Hang, wo der Boden bei Trockenheit schnell austrocknet. (In der Senke wäre es feuchter, dort baden Wildschweine.)
- Ich hatte einen Test gemacht und Feldahornsamen vergraben. Der ging aber nicht auf, der Förster meint, der Boden wäre zu sauer dafür. (In meinen Blumentöpfen ging der Feldahorn ohne Problem auf. Interessanterweise keimt er aber nur zum Frühjahrsbeginn.
- Natürlich erwarte ich durch diese Billig-Aufforstung keinen Ertrag. Wichtig ist mir, daß ich wenig Arbeit damit habe und keine Schädlinge, die die benachbarten Wälder (im Moment nur Fichten) befallen könnten. Wenn im Lauf der Zeit vernünftige Bäume hochkommen, kann ich immer noch überlegen, ob ich denen eine spezielle Pflege zukommen lasse, oder mich mit ein wenig Brennholz begnüge.
- Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es ein kleiner, ungepflegter Urwald würde. Beim derzeitigen Wald gibt es auf mehreren Hektar kein einziges Versteck für ein Reh, kaum Futter für Vögel (außer wenn sie Fichtensamen oder Borkenkäfer mögen). Da wäre eine „Naturinsel“ sicher ein Segen für viele Tier- und Pflanzenarten.
Kennt jemand Samen, die hier aufgehen würden, vielleicht eine schnell anwachsende Pionierpflanze, und wann wäre der optimale Zeitpunkt zum Aussäen? Wenn die Tiere dann einen Teil der Bäumchen anknabbern, ist mir das egal, solange genügend Bäumchen für das Gesetz stehen bleiben. Bei Bucheln und Eicheln habe ich die Befürchtung, daß die Wildschweine verhindern würden, daß viele hochkommen.
Ich danke Euch fürs Nachdenken und Schreiben!
Der Wald-Mensch