Das hier habe ich irgendwann mal zusammengestellt...diese sind die wirklich gefährlichen (mit möglicherweise tödlichen Folgen) Giftpflanzen im Garten, die Symptome einer Vergiftung und die Gegenmassnahmen:
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"All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist."
Paracelsus (1493-1541)
Natürlich ist auch die Giftigkeit von Pflanzen relativ. Bei vielen Giftpflanzen besteht nur ein geringes Risiko ernster Symptome oder gar eines tödlichen Ausgangs. Auch sind Vergiftungsfälle mit bestimmten, besonders giftigen Pflanzen sehr selten, weil die Pflanzenteile oft sehr unangenehm schmecken und darum niemand freiwillig grössere Mengen davon zu sich nimmt.
Einige Pflanzen sind aber wirklich gefährlich, alleine das Spielen mit Eisenhutblüten kann bei Kindern zu schweren Vergiftungen führen. Das Gift wird hier bereits über die Haut aufgenommen. Bei diesen Pflanzen sind kleinste Mengen schon so gefährlich, dass man bereits bei Verdacht sofort eine Klinik aufsuchen muss. Hier hilft auch der unangenehme Geschmack nicht als Abschreckung, weil dann möglicherweise bereits gefährliche Mengen aufgenommen wurden.
Folgende Pflanzen sind hierbei besonders zu berücksichtigen:
Deutscher Name
Botanischer Name
Giftige Pflanzenteile
Kritische Menge
Symptome
Maßnahmen
Gefährlichkeit
Eisenhut
(Aconitum napellus)
Alle Pflanzenteile
Wenige Gramm sind lebensgefährlich
Brennen und Kribbeln im Mund Ausbreitung über die ganze Haut bis zur völligen Gefühllosigkeit, Erbrechen, kolikartiger Durchfall, Sehstörungen, Lähmung der Muskulatur, starke Schmerzen, Wesensveränderungen, Kollaps, Herzrhythmusstörungen, Atemlähmung.
Sofort Klinik aufsuchen (auch bei Verdacht)
Kann tödliche Folgen haben
Tollkirsche
(Atropa belladonna)
Alle Pflanzenteile enthalten Tropanalalkaloide.
Wenige Beeren sind lebensgefährlich
Pupillenerweiterung, trockener Mund, Hautrötung und Überwärmung, Herzrasen, Halluzinationen.
Sofort Klinik aufsuchen
Kann tödliche Folgen haben
Engelstrompete
(Brugmansia-Arten)
Alle Organe enthalten Tropanalkoide
Schon kleinste Mengen sind lebensgefährlich
Erbrechen und Durchfall, heiße Haut, Gesichtsröte, trockene Schleimhaut, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Herzbeschwerden, Erregung aber auch Sedierung, Halluzinationen.
Sofort Klinik aufsuchen
Kann tödliche Folgen haben oder bleibende Schäden hervorrufen
Herbstzeitlose
(Colchicum autumnale)
Die gesamte Pflanze enthält das Zellgift Colchicin
Schon kleinste Mengen sind lebensgefährlich
Nach 2-6 Stunden und mehr schweres Erbrechen und massive Durchfälle, die zum Schock führen können. Lähmungen, Herz-Kreislaufversagen.
Sofort Klinik aufsuchen
Kann tödliche Folgen haben
Stechapfel
(Datura stramonium)
Die Pflanze enthält in allen Teilen Scopolamin und andere verwandte Alkaloide.
Schon bei Einnahme kleinerer Mengen sind ernste Symptome zu erwarten
Unruhe, Bewußtseinstrübung und/oder Halluzinationen, Pupillenerweiterung, Mundtrockenheit, Blasensperre, Übertemperatur, Pulsbeschleinigung.
Sofort Klinik aufsuchen
In der Literatur wurden Todesfälle beschrieben.
Schwarzes Bilsenkraut
(Hyoscyamus niger)
Alle Organe, besonders Wurzeln und Samen. Blätter in Mengen über 0,5 g sind giftig.
Die minimale toxische Dosis liegt bei einer Drogenmenge, die etwa 5 mg Alkaloiden entspricht.
Heiße Haut, Gesichtsröte, trockene Schleimhaut, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Pupillenveränderung, Sehstörungen, Herzbeschwerden, Sedierung aber auch Erregung, Halluzinationen.
Sofort Klinik aufsuchen
Kann tödliche Folgen haben
Goldregen
(Laburnum vulgare)
Alle Pflanzenteile, besonders die reifen Samen.
Jede Aufnahme
Erbrechen, Übelkeit, Zittern.
In der Literatur sind Todesfälle durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen beschrieben.
Sofort Klinik aufsuchen
Kann tödliche Folgen haben
Rizinus, Wunderbaum
(Ricinus communis)
Samen
Nicht bekannt. Bereits ein zerkauter Samen kann schwerwiegende Krankheitszeichen hinterlassen.
Nach Einnahme von Samen zeigen sich Krankheitszeichen möglicherweise erst nach mehren Stunden oder Tagen (!). Unwohlsein mit Blässe, Fieber und Zittern, oft Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz. In schwerwiegenden Fällen kommt es zu Bewußtseinsverminderung, Krampfanfällen, Herzrhythmussrörungen und Tod.
Sofort Klinik aufsuchen
In der Literatur wurden Todesfälle beschrieben.
Eibe
(Taxus baccata)
In den Nadeln und in den Samen befindet sich in hoher Konzentration Taxin. Das Fruchtfleisch ist ungiftig.
Nach Verzehr von Nadeln oder von mehr als zwei zerkauten Samen werden in der Literatur Entgiftungsmaßnahmen empfohlen.
Mundtrockenheit, Rotfärbung der Lippen, Pupillenerweiterung, Blässe, Übelkeit, Leibschmerzen, Schwindel, Diarrhoe, Herz- und Kreislaufstörungen, Leber- und Nierenschäden, Krampfanfälle, Tod
Reichlich trinken lassen
Giftnotrufzentrale anrufen
Bei Symptomen Artzvorstellung
Kann tödliche Folgen haben
Die Giftnotzentrale Bonn gibt 24 Std. täglich Auskünfte bei Vergiftungen Tel. 0228-19240.
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