Der Gartenteich im Winter

Autor: Redaktion Magazin   
Veröffentlicht: 05.02.2012 - 12:00 Uhr
 
Der Gartenteich im Winter

Ein Teich in der kalten Jahreszeit – vielen kommen dabei wohl zuerst Worte wie kalt, starr oder gar leblos in den Sinn. Doch weit gefehlt: Auch im Winter ist der Teich unter der kalten Eisdecke voller Leben. Dabei sollte man doch meinen, ein Teich sei bei Minusgraden ein lebensfeindlicher Raum.



Am Grund ist es sicher
Am Boden des Teiches ist es sicher. Grund hierfür ist die Dichteanomalie des Wassers. Die meisten Stoffe dehnen sich bei Hitze aus und ziehen sich bei Kälte zusammen, werden also dichter, je weiter sie abkühlen. Wasser bildet hierbei eine Ausnahme: Es ist bei etwa vier Grad am dichtesten, über oder unter dieser Temperatur nimmt die Dichte wieder ab. Deshalb schwimmt Eis auf flüssigem Wasser – es ist ganz einfach weniger dicht. So ist es am Grund des Teiches im Winter zwar kalt, aber das Wasser ist immer noch flüssig – ein sicherer Überwinterungsort für Tiere und Pflanzen.
Es ist also diese Dichteanomalie, die das dauerhafte Leben im Wasser hierzulande erst ermöglicht.
Fische und andere Tiere im Teich haben in der kalten Jahreszeit eine sehr niedrige Körpertemperatur, da diese bei wechselwarmen Tieren von der Umgebung abhängt. Somit ist auch der Stoffwechsel dieser Tiere stark reduziert, sie brauchen nur wenig Nahrung und Sauerstoff, um zu überleben.

Luftlöcher für die Teichbewohner

Die Menge Sauerstoff, die durch natürliche Luftlöcher in den Teich gelangt, reicht für ihr Überleben in der Regel völlig aus. Solche natürlichen Löcher in der Eisdecke entstehen beispielsweise an alten Schilfhalmen. Man kann aber auch durch Eisfreihalter, Belüfterkugeln oder ganz einfach Gerstenstroh künstlich solche Luftlöcher schaffen. Keinesfalls jedoch sollte man das Eis zerhacken oder aufbohren, da der entstehende Lärm den Tieren schadet.
Auch die Pflanzen profitieren von der Dichteanomalie des Wassers. Seerosen und Krebsscheren zum Beispiel sinken im Spätherbst auf den Grund des Gewässers ab. Auch andere überdauern in Rhizomen oder Wurzeln unter der Eisdecke. Einige Unterwasserpflanzen wie das Tausendblatt betreiben sogar, sofern das Licht ausreicht, etwas Fotosynthese. Durch das Absinken in den eisfreien Teil des Teiches stellen die Pflanzen sicher, dass empfindliche Pflanzenteile nicht direkt dem Frost ausgesetzt sind und nicht erfrieren. Steigen nach dem Winter die Temperaturen wieder und taut das Eis, kommen auch die Pflanzen langsam wieder an die Oberfläche und treiben neu aus.
Für den Gärtner bleibt demnach nicht sonderlich viel zu tun.

Er sollte nur darauf achten, Luftlöcher freizuhalten und weiterhin sicherstellen, dass der Teich als potenziell gefährliche Fläche erkennbar ist, da sonst die Gefahr bestehen kann, dass Menschen, vor allem klein
e Kinder, versehentlich die Teichfläche betreten und einbrechen könnten.
Ansonsten ist der Winter auch für den Gartenteich eine Phase der Ruhe. Es bleibt also für den Gärtner nicht viel zu tun – außer vielleicht, vom Frühling zu träumen. -jsch-

[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 8[/size]

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