Hallo zusammen,

ich habe mich soben hier angemeldet, weil ich dringend Hilfe von den Experten brauche!

Mein heiß geliebter Drachenbaum - dracaena marginata - verliert seit ein paar Wochen bis dahin vermeintlich gesunde Blätter, und zwar VIELE.
Er hat einen großen emotionalen Wert, und ich möchte ihn mit allen Mitteln retten

Wir haben ihn vor ein paar Monaten umgetopft, da er kaum noch Erde hatte. Seitdem hat er viel mehr Platz: 40cm Durchmesser des Topfes bei 1,40m Pflanzenhöhe von der Erde bis zum höchsten Blatt. Zu viel?
Er hat leider keine Drainageschicht bekommen und ich glaube auch keine Löcher im Innentopf. Das kann ich noch ändern, aber ich weiß auch nicht, ob ihm das Rumhantieren so gut tut im Moment.

Nun hat er also kürzlich angefangen, täglich 5-10 Blätter abzuwerfen. Diese waren teils die untersten, teils aber auch mittendrin in den kleineren Trieben.
Zur Info: Beim Umtopfen haben wir leider die Triebspitze des größten Astes abgebrochen. DIESER Ast ist aber der einig gesunde und die neuen Blätter sind mittlerweile auch wieder spitz.

Vorhin habe ich ihn verzweifelt ausgetopft und festgestellt, dass einige der dickeren Wurzeln komplett vertrocknet und hohl waren. Habe diese natürlich soweit wie möglich entfernt. Er hat auch noch viele gesunde.
Auch war leider die Erde unten sehr trocken - hätte eher gedacht, dass ich zu viel gieße.

Keine Schädlinge, keine Staunässe, aber vertrocknet sind die Blätter, die abfallen, ja auch nicht

Im Anhang ein paar Bilder vom Bäumchen.

Kann mir bitte jemand helfen? Ich wäre wirklich sehr traurig, wenn er mir eingeht.

PS: Wir richten ab August ein Chamäleonterrarium ein, für das wir noch einige Pflanzen benötigen. Was meint ihr, wie er mit unten 20 Grad, oben bis 30 Grad und 40-60% Luftfeuchtigkeit klar käme? Könnte ihm das vielleicht sogar gefallen?

Liebe Grüße
Carla

Umtopfen bedeutet immer Streß für die Pflanze. Bei einer Dracaena fallen dann auch einige Blätter - vor allem, wenn nach dem Umtopfen sofort angegossen wurde.
Mir kommt der Topf ein wenig zu groß vor. Wie groß ist der Wurzelballen im Verhältnis zum Topf? Dazu kommt, daß der Topf keine Abzugslöcher hat. Das ist gerade für Dracaenen alles andere als optimal. Du hast, Drainage hin oder her, keinen Überblick, ob ausreichend gegossen oder übergossen wird.
Zu den Wurzeln: Du schreibst, daß ein Teil der Wurzeln, vor allem der Hauptwurzeln, hohl waren. Das deutet nicht auf einen Trockenheits- sondern auf einen Nässeschaden hin und passiert auch nicht von heute auf morgen. Wurde die Dracaena in der Vergangenheit mal zu viel gegossen? Hast Du vorm Neutopfen alles Kaputte aus dem Wurzelwerk weggeschnitten?
Das Bild kann täuschen, aber mir kommt das Substrat nicht besonders durchlässig vor. Ich würde hier noch mineralische Zuschlagstoffe untermischen.

Alte Blätter sind die untersten des Schopfes bzw. am Stamm. Lücken im Schopf sollten nicht vorkommen.
Wenn die 25 cm des Wurzelballens ausschließlich aus gesunden, kräftigen Wurzeln bestehen, paßt das. Da Du nach dem Urlaub sowieso an der Erde was ändern und dem Topf Löcher bohren möchtest, kannst Du dabei auch gleich die Wurzeln nochmals kontrollieren. Dabei alles wegschneiden, was matschig, hohl und tot aussieht.
Seramis als Zuschlagstoff ist ok. Ich würde allerdings nicht ausschließlich Seramis dafür verwenden, sondern Kies, Bims oder Perlite dazumischen. Kleinere Mengen Kies bekommt man als Aquarienkies für Süßwasser-Aquarien preiswert im Tierhandel.

Einen Tip, den ich immer gebe: Nach dem Umtopfen die Pflanze nicht angießen, wie man üblicherweise macht. Erst nach 1 Woche vorsichtig mal ein wenig Wasser geben. Bei Substratumstellung die ersten Monate auch auf den Übertopf verzichten und stattdessen eine Untertasse nehmen. Das richtige Gießverhalten muß sich erst einspielen und so hat man sofort im Blick, wann zu viel gegossen wurde.

Hallo!

Da wir gerade erst aus dem Urlaub zurück sind, konnte ich noch nichts ändern, wollte aber eure Beiträge nicht unbeantwortet lassen.
Übrigens lebt sie noch, das Blätterverlieren hat sich einigermaßen beruhigt. Kahl schaut sie aber trotzdem aus

Leider ist eine Untertasse nicht möglich, da würden sich unsere Katzen dran zu schaffen machen. Daher auch die großen Steine auf der Erde, damit die geliebten Monster sich nicht an der Pflanze vergreifen.
Dann müssen wir eben notfalls in Teamarbeit die Palme rausheben und den Topf ausgießen. Sollte machbar sein zu zweit. (Außerdem war der große Übertopf ziemlich teuer )

Am Fenster steht sie allerdings. Genau im Eck Fensterfront / Balkontür. Manche Spitzen berühren das Fenster fast und frontaler gehts auch leider nicht mehr. Ist doch ganz schön groß geworden in den letzten Jahren.

Alle anderen Tipps sind vorgemerkt und werden spätestens nächste Woche in Angriff genommen!
Danke für die Hilfe!