Bärwurz und andere "Höhenpflanzen"

 
Avatar
Beiträge: 9
Dabei seit: 01 / 2013

Olben

Hallo Experten,

mich würde grundsätzlich mal interessieren, was es ist, das Pflanzen in Höhenlagen davon abhält, in tieferen Lagen zu wachsen. Ist es tatsächlich die frischere Luft? Denn viele Pflanzen kommen bei vergleichbaren Bedingungen nur ab einer bestimmten Höhe vor.

Konkret habe ich ein paar Bärwurzpflanzen daheim, die nicht komplett zufrieden sind... In den Höhenlagen habe ich schon oft Bärwurz gesehen, er scheint auf vielen Böden zurecht zu kommen, da er sowohl auf Wiesen als auch zwischen Heidelbeeren (saurer Boden) vorkommt. In der Rhododendronerde, in der ich ihn habe, gedeiht er aber nur so halb. Weiß jemand, an was es ihm fehlt? Bestimmte Nährstoffe, durchlässiger Boden...? Würde mich sehr freuen, da ich ein großer Fan dieser Pflanze bin!

Viele Grüße,
Tobi
Avatar
Herkunft: Machdeburch
Beiträge: 6148
Dabei seit: 07 / 2009
Blüten: 30270

Plantsman

Moin,

viele Pflanzen sind an bestimmte Bedingungen angepasst. Die aus dem tropischen Regenwald sind empfindlich gegen Kälte und Trockenheit, die aus den Trockengebieten der Erde gegen zu viel Wasser oder Wasser zur falschen Zeit. Bei Pflanzen der Gebirge ist es die Temperatur. Diese sollte im Sommer nicht zu hoch und im Winter sehr tief, mit guter Schneedecke, sein. Z.B. wachsen die Arten der Gattung Meconopsis (Scheinmohn) im Himalaya bis über 4500 m. Das macht sie zwar gut frosthart aber in Deutschland ist es ihnen zu warm. Bei Temperaturen über 20° C bekommen einige Arten schon echte Schwierigkeiten. Diese wachsen aber in Schottland und Norwegen teilweise recht gut. Bedingt durch die niedrigen Temperaturen ist auch die relative Luftfeuchte höher.
Die Bärwurz ist sicher nicht so extrem, aber eventuell steht sie bei Dir zu warm und zu lufttrocken.
Pflanzen, die im Gebirge in voller Sonne stehen, mögen es im Flachland lieber halbschattig. Dort ist es einfach kühler.
Avatar
Beiträge: 9
Dabei seit: 01 / 2013

Olben

Hallo Stefan,

danke für Deine Antwort! Lufttrockenheit ist natürlich gut möglich, ich habe die Pflanzen mittlerweile unter einer Haube und warte mal ab, wie sie das mögen. Im Winter wird es im Flachland ja nicht ganz so kalt und die Schneedecke gibt es auch nicht immer, würde es etwas bringen, die Pflanzen einzufrieren?

Viele Grüße,
Tobi
Avatar
Herkunft: Machdeburch
Beiträge: 6148
Dabei seit: 07 / 2009
Blüten: 30270

Plantsman

Moin,

so Luftfeucht, daß Du eine Haube benötigst, braucht es die Bärwurz nun doch nicht. Es reicht, wenn Du in der Hauptwachstumszeit morgens die Umgebung der Pflanze mit Wasser besprengst. Vor allem an heissen Tagen dankt sie es dem Pfleger.
Es gibt zwar Pflanzen, die eingefroren werden sollten/können (kenne einen Alpinen-Sammler, der extra für ein paar Hochgebirgs-Zwiebelpflanzen eine Gefriertruhe hat ), da gehört die Bärwurz aber auch nicht zu. Bei Floraweb gibt es eine "ökologische Übersicht" über die klimatischen Ansprüche dieser Art. Vielleicht kannst Du daraus etwas herauslesen. Ansonsten fragst Du nochmal nach.

Ähnliche Themen

Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.