Blog von GinkgoWolf

Grüne Orte: Hackesche Höfe Berlin



Wer sommers einmal in Berlin unterwegs ist, der sollte sich einen Besuch der „Hackeschen Höfe“ nicht entgehen lassen. Nicht unbedingt, um dort shoppen zu gehen, sondern eher um die grüne Vielfalt im Hinterhof zu bewundern. Vier besonders sehenswerte sollen hier näher vorgestellt sein.



Hof III zeigt sich dabei mit besonders grünem Antlitz. Wilder Wein (Parthenocissus sp.) rankt sich an den Hauswänden hoch, bedeckt die Balkone mit einem dichten Kleid.





Der Hof beherbergt eine „grüne Mitte“. Verschiedene Arten von Sträuchern, Farnen und Blühpflanzen umgeben versteckt gelegene Sitzbänke und schaffen einen Ruhepol inmitten der Häuserzeilen. Wer ein schattiges Plätzchen an einem heißen Sommertag sucht und / oder die Idylle zwischen Pflanzen zum Stressabschalten braucht, der wird hier fündig werden.



Und fast nebenbei finden sich ein paar Farbtupfer inmitten des grünen Paradieses, wie hier diese Rose.





Wassergeplätscher lockt den Besucher in den nächsten der Höfe. Im Hof IV sprudelt ein verspielter Springbrunnen in seinem einfachen Becken und wird von zwei großen Bäumen gesäumt. Einer von ihnen, ein recht alter Eschenahorn (Acer negundo), neigt sich so tief in seinem Wuchs, dass er ohne seine Stahlträgerstütze wohl schon längst an den Boden geschmiegt aufliegen würde. Der nicht aufrechte Habitus verleiht dem Bild des Hofes etwas Bewegtes und Freies. Während Hof III eher zum Verweilen einlud, scheint es, als wolle Hof IV zum Spielen und Kind sein auffordern. Wie oft wollen Kinder schließlich ihre Hände ins Wasser tauchen oder auf einen etwas unförmig gewachsenen Baum klettern?



Wer der Einladung Folge trägt, findet in Hof V einen guten Kameraden. Wohl behütet unter einem großen Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) findet sich, was ein Kinderherz begehrt. Eine Wippe und der nötige Spielsand, der Kinderträumen Gestalt geben kann.
Und wer einfach nur zur Ruhe kommen oder von früher träumen will, wird auch hier einen Platz der Stille und zum zu sich Selbstkommen finden.



Wer dagegen einen Ort sucht, um neue Kraft für den Alltag zu tanken, der sollte Hof VII aufsuchen. Ein junger Baum strebt in diesem Hof dem Himmel entgegen, streckt dabei die Zweige, um den Tieren Heimat zu geben.
Das aufstrebende Wesen der Bäume hat die Menschheit schon seit alters her fasziniert.
Khalil Gibran (1883-1931) prägte zum Charakter der Bäume ein schönes Zitat:
„Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.“

Auch dieser Baum kann dem Besucher etwas von seiner Kraft geben, man muss sie nur zu gebrauchen wissen.


Durchgang von Hof V zu Hof IV


Durchgang zu den Höfen VI bis VIII

Alle hier vorgestellten Höfe sind untereinander verbunden und zu Fuß schnell erreichbar. Ein Besuch lohnt besonders an einem warmen und sonnigen Sommertag, da dann die kühle, idyllische Ruhe der Hinterhöfe durch ihr Pflanzenarrangement besonders greifbar ist.


Eine duftende Schönheit


Calla-Blüte im Hinterhof

Und wer weiß? Vielleicht fallen Ihnen ja noch ein paar Farbtupfer ins Auge oder sie kommen anderen Überraschungen auf die Spur…