Wahre Geschichten: Neun Jahre lang unvergessen
Die Geschichte
Wir befinden uns im Japan der 20er Jahre.
Hachiko, ein Akita Inu, wird 1923 in Odate, Japan, geboren. Als seinen Herrn sieht er Dr. Eisaburo Ueno an, den er tagtäglich zum Shibuya-Bahnhof in Tokio begleitet und von dort auch wieder abholt. Auf die Minute genau, jeden Tag und bei jedem Wetter. Im Mai 1925 stirbt Dr. Ueno, doch Hachiko kommt auch weiterhin zum Bahnhof und wartet dort auf sein Herrchen. Treu wie es nur ein Hund sein kann. Und das ganze neun Jahre lang.
An einem solchen Tag, es ist der März 1934, kommt Hachiko ein letztes Mal zu seinem angestammten Treffpunkt. An diesem Tag stirbt er – ohne seinen Herrn, an eben dem Platz, wo er neun Jahre zuvor stets gewartet hatte.
Heute findet sich an Hachikos Lieblingsplatz eine Bronzestatue zu seinen Ehren, auf einer Tafel ist seine Geschichte eingraviert. Die Statue ist zu einem der beliebtesten Treffpunkte in ganz Tokio geworden. Die Japaner sehen auch heute noch zu Hachiko auf und ehren damit seine Loyalität, die ihn auch neun Jahre nach dem Tod seines Herrn auf diesen warten ließ.
Die Neuverfilmung „Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft“
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„Ist das der Hund, von dem alle Welt spricht?“ (Reporter)
Der Film erzählt wie Hachiko als Welpe der Hunderasse Akita Inu in einem abgelegenen Mönchen-Kloster Japans auf Reisen geschickt wird, in den USA auf dem Bahnhof aber aus seinem beschädigten Bambuskäfig ausbüxt und dem Musikprofessor Parker Wilson vor die Füße läuft. Dieser ahnt zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein wird.
Da er den Welpen nicht über Nacht im Bahnhofsgebäude eingesperrt wissen will, nimmt er ihn notgedrungen mit nach Hause, wo er jedoch schnell in Konflikt mit seiner Frau Kate kommt. Schon am nächsten Tag macht sich Parker auf die Suche nach einem neuen Zuhause für den Welpen, doch ein japanischer Freund von ihm erklärt, dass der Hund seinen Herrn schon längst gefunden hat: In Parker. Mit seiner Hilfe löst er auch das Rätsel um das Zeichen am Halsband des Hundes. Es bedeutet „hachi“ und das heißt „acht“, eine Glückszahl in Japan. Seitdem nennt er den Hund stets „Hachi“.
Während Hachi sein Herz im Sturm erobert hat, dauert es bei seiner Frau etwas länger. Erst als sich ein Interessent für den Hund meldet, gibt sie Parker nach: Hachi darf bleiben.
Der Hund bewahrt sich seine Eigenheiten. So weigert er sich stur, einen Ball zu bringen, den Parker wirft. Sein japanischer Freund klärt ihn darüber auf, dass Hachi nur dann den Ball bringen würde, wenn er einen ganz entscheidenden Grund dafür hat.
„Er kommt jeden Tag – unglaublich!“ (Mary Anne; Schauspielerin Daveria MacFadden)
Hachi und Parker schaffen sich auch ein gemeinsames Ritual: Auch wenn Hachi nicht mit Parker zur Arbeit kann, so bringt er ihn doch zum Bahnhof und holt ihn abends wieder ab.
An einem Tag jedoch verhält sich Hachi anders als sonst. Parker, der wie jeden Morgen zum Bahnhof muss, kann Hachi nicht dazu bringen, mit ihm vom Hof zu gehen. So geht er allein.
Doch Hachi läuft ihm nach und bringt dabei den gelben Ball mit, den Parker so oft geworfen hat. Einem Gefühl folgend wirft Parker den Ball und Hachi bringt ihn tatsächlich zurück. Doch irgendwann wird es Zeit für ihn zu gehen. Auf seine Aufforderung an Hachi nach Hause zu gehen reagiert der Hund mit Unwillen und es scheint wie auf dem Hof, als wolle ihm der Hund etwas Wichtiges mitteilen, er wisse nur nicht, wie er sich ausdrücken sollte.
Parker denkt sich nichts dabei und fährt zur Arbeit. Dort passiert es dann: Mitten auf einer Vorlesung trifft ihn der Schlag und er fällt leblos zu Boden.
Hachikos Alltag wird dadurch keineswegs beeinträchtigt. Er kommt auch weiterhin zum Bahnhof, auch wenn er nun vergeblich auf seinen Herrn wartet.
Nach wenigen Tagen findet die Beerdigung statt. Hachi muss zur Familie von Parkers Tochter umziehen. Doch er nutzt die erste sich bietende Gelegenheit zur Flucht und strebt dem bekannten Treffpunkt am Bahnhof entgegen. Dort wird er zwar wieder von seiner neuen Familie aufgefunden, doch erkennen sie bald, dass der Hund nicht mit seinem neuen Leben glücklich werden kann. So geben sie ihm die Freiheit zu tun, was er für richtig hält.
„Der Bahnhofsplatz ist jetzt sein Zuhause. Er kommt jeden Tag – selbe Zeit, selbe Stelle. Immer!“ (Hot Dog Verkäufer; Schauspieler Erick Avari)
Seit diesem Augenblick an lebt Hachi seinen Tag, der sich einzig und allein nach dem Ritual am Bahnhof ausrichtet, das ihn einst mit Parker verband. Bald ist der Hund so bekannt, dass ein Reporter sich für seine Geschichte interessiert. Daraufhin erfährt jeder von der tiefen Loyalität des Hundes für sein verstorbenes Herrchen.
An einem Tag kehrt die fortgezogene Witwe von Parker in die Stadt zurück, um das Grab ihres Mannes aufzusuchen. Am Bahnhof traut sie ihren Augen nicht, als sie Hachi wiedererkennt, der – inzwischen alt und gebrechlich – wie jeden Tag an seinem Lieblingsplatz auf die Rückkehr von Parker wartet. Sie zeigt sich von der bedingungslosen Treue des Hundes gerührt und bleibt eine Weile bei ihm, bevor sie wieder in ihr eigenes Leben zurückkehrt.
Nachdem Hachi neun Jahre lang stets von seinem Aussichtsplatz auf Parker gewartet hat, dabei von Parkers Freunden gut versorgt wurde, kehrt er ein letztes Mal an den Treffpunkt zurück. Während er wartet, gleitet er fort in eine Traumwelt, wo er Parker erneut begegnet. Letztendlich schließen sich seine Augen für immer vor der Welt...
Mit „Hachiko“ ist Regisseur Lasse Hallström ein berührend sanfter, herzerwärmender Film gelungen, der vor allem durch Richard Gere und Joan Allen in den Hauptrollen und nicht zuletzt durch die Akita Hunde brilliert.
Dabei beschreibt er die Akitas folgendermaßen:
„Sie wollen keine dummen Dinge tun. Sie apportieren nicht. Das ist eine dumme Erfindung der Menschen.“ Und: „Entweder mögen sie dich oder nicht, da gibt es keinen Ausweg.“
Auch Tiertrainer Boone Narr sagt über die Akitas:
„Sie sind sehr stur, sturer als andere Hunde. Aber sie sind auch sehr schlau.“
Was auch geschehen mag: Hachiko wird vor allem eines bleiben – unvergessen!
Alle hier gezeigten Bilder stammen von der eigenen Digitalkamera und sind Szenen aus dem Film „Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft“.