Blog von kdb

9. Eintrag - Der waagerechte Kordon/Schnurbaum



Eine recht einfache Art, Obst in Formen zu ziehen, ist der waagerechte ein- oder zweiarmige Kordon. Hier wird der Baum waagerecht in einer oder zwei Richtungen vom Stamm weg geführt. Diese Form ist z. b. für Beet- und Wegeinfassungen, obere Zaunbegrenzungen, Terassenbegrenzungen und ähnliches geeignet. Wichtig ist, dass die Veredlungsstelle des Baumes recht unten am Stamm liegt. Ich habe solche Kordons schon in einer Höhe von 20 cm über dem Boden gesehen, Im alten Garten führte ich einen Pflaumenbaum als zweiseitigen Kordon am oberen Ende eines ein Meter hohen Zaunes. Will man die waagerechten Kordons als Beet- oder Wegeeinfassung ziehen, sollte man daran denken, dass vielleicht auch Unkraut zu zupfen ist, man also an das dahinter liegende Beet noch gelangen muss.



Nachdem der Baum gepflanzt und gut gewässert worden ist, wird er in der Höhe, in der der Kordon wachsen soll, abgeschnitten. Wenn man Glück hat und einen Baum gefunden hat, der einen Trieb bereits in passender Höhe hat, könnte man auch den verwenden. Aus schlafenden Knospen wachsen alsbald Triebe, die man in die gewünschten Richtungen bindet. Bilden sich Seitentriebe, werden sie nach 12-15 cm erstmals bei ca. 10 cm abgekniffen, bilden sich weitere Verzweigungen, werden auch diese wieder recht kurz gehalten. Sind die aussen wachsenden Triebe nach und nach waagerecht angebunden worden, dann bekommt man mit Geduld und Geschick einen reich tragenden Baum, den man in 20-40 cm breite ziehen kann.



Vorteil jeden Formobstes ist, dass man solches Obst bekommt, dass durch die Sonne reichlich beschienen wurde und damit sehr aromatisch ist.



Wenn wir hier zu sehen ist, die Triebe noch sehr weich und biegsam sind, dann kann man sie vorsichtig in fast jede Richtung leiten und zunächst locker befestigen. Ich habe hier Klammern benutzt.



An der linken Seite sieht man, dass ich einen kleinen Bambusstab in die Erde gesteckt und den linken Trieb nach oben gebunden habe.

Die Entwicklung der Triebe aller Spalierformen geht prinzipiell in gleicher Weise vonstatten wie beim Kordon.


Bearbeitet: 2x, zuletzt am 27.10.2013 - 21:27 Uhr