7. Eintrag - Die Bildung von Fruchtholz
Was nützt uns ein Baum, der wunderschön anzuschauen ist, wenn er keine Früchte entwickelt. Er wird bald zu hören bekommen, ein oder zwei Jahre geb ich dir noch, wenn du dann nicht trägst, fliegst du raus!!
So oder so ähnlich hat bestimmt schon jeder einmal mit einem Baum gesprochen, der nicht tragen wollte.
Man kann aber auch ein wenig nachhelfen.
Wachsen die Triebe steil in die Höhe, dann kann ich sie gut einkürzen. Damit stoppe ich zunächst das Längenwachstum, schlafende Knospen werden zum Austreiben angeregt. Will ich sie nicht kürzen, kann ich die Fruchtbarkeit eines Triebes auch dadurch fördern, dass ich den Trieb waagerecht stelle.
An diesem Apfelbäumchen der Sorte Winterrambour hatte sich ein neuer Trieb entwickelt, der recht steil nach oben gewachsen war. So wollte ich ihn nicht haben, aber abschneiden kam ebensowenig in Frage. Also habe ich in einen kleinen Blumentopf ein wenig Beton gefüllt und das Ganze mit einem Stück im Topf verdrehten Spanndraht. Das herausstehende Stück habe ich nach dem Aushärten umgebogen. Dieses Gewicht wurde dann an den herabzubiegenden Ast an einer solchen Stelle gehängt, die ein Abbrechen verhindert, aber ein Abbiegen ermöglicht. Welche Position das jeweils ist, muss man einfach ausprobieren.
An dieser Aprikose habe ich die gebildeten Seitentriebe nach jeweils etwa 10 cm abgekniffen. Damit wurde das Wachstum gebremst, sodass der Baum eine Menge Blütenknospen ausgebildet hat. Den dann folgenden Austrieb kneife ich wieder nach maximal 10 cm Länge ab. Leider hatten wir da im Frühling 2008 während der Aprikosenblüte Nachtfröste von minus 8 °C. Das führte dazu, dass alle Blüten erfroren sind.
Bei dieser Pflaume habe ich im jahr 2007 die gewachsenen Seitentriebe auf etwa 10 cm gekürzt. Daran entwickelten sich im Frühling 2008 eine Menge Blütenknospen. Aus den Blütenknospen bildeten sich reichlich Früchte, wie auf dem nachfolgenden Foto zu sehen ist. So sah dieser Trieb am 21.07.2008 aus.
Die hier gegebenen Erläuterungen zur Erhöhung der Fruchtbarkeit sind nicht vollständig, sie stellen einige wenige Varianten dar.
Bearbeitet: 2x, zuletzt am 03.11.2013 - 20:28 Uhr