Blog von iriri

Balkongarten - Johannisbeere



Vor etwa einem Monat habe ich im Supermarkt eine Johannisbeer Pflanze gekauft. Es waren zwei gut durchwurzelte Stecklinge die schon angefangen haben viele Knospen anzusetzen. Ich habe beide zusammen in einen größeren Topf gesetzt und hoffe, dass es für dieses Jahr noch ausreicht. Ich habe aber gelesen, das Johannesbeeren lange für die Wurzelbildung brauchen.
Mittlerweile haben beide schön ausgetrieben. Früchte werden sie wohl erst in ein paar Jahren ansetzten, aber das ist nicht so schlimm.



30. März 2016

Ja, meine Johannisbeeren haben im letzten Jahr ordentlich zugelegt. *freu*



11. April 2016

Heute haben sie das erste mal Beeren Dünger bekommen. Ich hoffe das hilft ihnen noch etwas üppiger zu wachsen.



12. April 2016

Die ersten Blütenansätze sind zu erkennen!!! *freu*





16. April 2016

Heute ist die erste Blüte aufgegangen! Ich wusste gar nicht wie Johannisbeer Blüten aussehen und hätte nicht gedacht, dass sie so "unscheinbar" sind.
In übrigen habe ich sogar noch eine Rispe entdeckt, macht somit später drei Johannisbeer Trauben!



21. April 2016



22. April 2016





Ich habe mich in den letzten Wochen etwas schlau gemacht über das richtige Schneiden von Johannisbeerpflanzen.
Die einzelnen Farbsorten unterscheiden sich in der Pflege.
In meinem Fall die roten blühen verstärkt an zwei bis vier jährigen Trieben, somit habe ich da die meisten Früchte. Das Alter der Triebe lässt sich anhand des Holzes erkennen. Einjähriges ist grün, zweijähriges ist verholzt, hell und schält sich und dreijähriges ist schon relativ dunkel, vierjähriges entsprechend dunkler.
Je älter das Holz desto dunkler wird es.
Ruten schneidet man so tief wie nur möglich in Bodennähe, weshalb die Johannisbeer-Jungpflanzen beim einpflanzen "tiefer gelegt" werden sollten. Das bedeutet, dass sie tiefer gepflanzt werden als ursprünglich in der Gärtnerei.
Bei roten und weißen Johannisbeeren wären es 2-4 cm und bei schwarzen sogar um die 10 cm. Nach jedem Bodennahen Rückschnitt treibt die Pflanze von dort wieder aus und es werden neue Ruten gebildet, die dann im zweiten Jahr Früchte tragen.
Als Faustregel kann man sich merken, zwei von jedem Jahr, also zwei vierjährige, zwei dreijährige, zwei zweijährige und zwei einjährige, wobei die einjährigen im ersten Jahr noch keine Früchte tragen werden. Somit hat man immer zur selben Zeit acht Ruten die aus der Erde kommen. Natürlich kann man auch mehr Ruten ziehen, sollte dann aber entsprechend darauf achten, dass diese sich nicht gegenseitig das Licht nehmen.
Wichtig ist immer wieder einjährige Ruten stehen zu lassen, diese sichern dann auch den Ertrag für die nächsten Jahre.
Geschnitten wird nach der Fruchterne.
Beim jährlichen Austrieb kann es dann, bei schon etwas älteren Pflanzen, natürlich vorkommen, dass gleich bis zu zwanzig oder mehr neue Ruten aus dem Boden wachsen. In diesem Fall entscheidet man sich gegen die schwächsten und sich kreuzenden Ruten.
Ebenfalls sollte gegebenenfalls die Krone regelmäßig ausgelichtet werden, da sonst nicht überall gleichmäßig Licht hinkommt und gerade die Mitte, sowie das Innere verkahlt.



So sieht meine Johannisbeere dieses Jahr aus...



...und hier habe ich mir das mal eingezeichnet wie ich in den nächsten Jahren vorgehen möchte.
[size=150]Die blaue Linie markiert in etwa die Tiefe in die meine Johannisbeere noch "tiefer gelegt" werden soll, da ich nicht wusste, dass sie überhaupt tiefer gehört.
Ich meine mich sogar zu erinnern, dass ich die beiden hübschen sogar höher gesetzt habe. Sie trieben aus so vielen Stellen aus und ich habe dedacht ich tue den beiden einen Gefallen, wenn ich diese Triebe nicht wieder in den Boden stecke sondern ihnen etwas Luft und Licht gönne. Letzten Endes haben sie sich dann nur jeweils auf zwei Ruten beschränkt und der Rest vertrocknete oder blieb sehr kurz.
Die [size=150]rote Linien sind das Steckholz, es ist definitiv älter, vielleicht vier Jahre alt... vielleicht auch mehr.
Die [size=150]orange Linien markieren die zwei jährige Ruten.
Die [size=150]gelbe Linien sind der diesjährige Austrieb, also die einjährigen Ruten.

Dieses Jahr werden sie erst einmal tiefer gelegt und eventuell voneinander getrennt, da sie sich nur unnötig in die Quere kommen.
Schneiden werde sie das erste mal nach meiner Recherche und "Berechnung" frühestens in zwei Jahren nach der Ernte.
Dann wird die linke und Rechte (orangene) Rute der linken Pflanze komplett bis zum Boden (oberhalb der blauen Linie) zurück geschnitten. Bei der rechten Pflanze werde ich bis in das rot markierte alte Holz bodennah, also oberhalb der blauen Linie, schneiden, wie auch die rechte orange markierte Rute. (Diese könnte ich sogar schon dieses Jahr schneiden, da sie sehr schwach und dünn ist. In Vergleich zu den anderen zwei jährigen ist sie Grade einmal 1/3 so dick. Ich entscheide das aber nach der diesjährigen Ernte meiner drei Johannisbeer Trauben.)

Ich hoffe bis dahin treibt sie noch mehr von unten aus, sonst entfällt mir vorerst eine Ernte oder sie wird zumindest nicht so üppig. Was aber nicht soooo tragisch wäre, da diese Pflanzen noch sehr jung sind und ich sie mit diesen Schnitten für die Zukunft animieren möchte verstärkt von unten auszutreiben und sie mir eine reiche Ernte bescheren!

Hier nochmal ein Bild mit den Schnittstellen, Schweinchenrosa markiert, in ca. zwei Jahren.



09. Mai 2016

Tadadadaaaaaaaa tadaaa!!! Die ersten Johannisbeeren sind zu erkennen!!! Nicht mehr lange und ich kann meine ersten Johannisbeerchen ernten!!! *superfreu*
In übrigen sind die drei Trauben alle an einer Pflanze. Die andere Pflanze hat sich wohl entschieden erst nächstes Jahr zu blühen.



15. Mai 2016

Langsam wird sie vom restlichen Dschungel auf dem Balkon eingeholt...



20. Mai 2016



21. Juni 2016

Leider war es sehr windig an diesem Tag, weshalb meine diesjährige "Beerenausbeute" auf dem Bild sehr unscharf zu erkennen ist. Ich habe das eine oder andere mal vergessen zu düngen, zu gießen und auch der Wind war in den letzten Wochen sehr rupig. Das alles hat sich leider negativ auf die Ernte ausgewirkt. Viele der Beeren sind leider abgefallen.
Geschmeckt haben sie aber trotzdem! *lecker*



16. Juli 2016

Es ist soweit! Meine Johannisbeer Pflanzen genießen nun offiziell ihre Freiheit, in Gesellschaft zweier weißer, zweier schwarzer und einer roten Johannisbeere. Als hätte es das Schicksal so gewollt, sind es jetzt mit meiner Johannisbeere ebenfalls zwei rote, denn ich habe meine zwei Pflanzen weiterhin, wie im Topf, zusammen gepflanzt, sodass es optisch wie eine recht buschige Pflanze wirkt.
Leider wird das Glück der Johannisbeer-Ecke getrübt, denn es wachsen unmittelbar hinter den Pflanzen zwei Tannen. Gepflanzt wurden sie von den Vorbesitzern um an Weihnachten eigene Tannenbäume Fällen zu können, jedoch wurden sie sehr schnell sehr groß und das fällen erwies sich als schwierig.
Es ist wahnsinnig wie weit deren Wurzeln als Flachwurzler reichen und ich denke sie werden den Johannisbeeren ordentlich Wasser und Nährstoffe streitig machen. In den nächsten Jahren wird eine Art weichen müssen. Zum Glück lassen sich Johannisbeersträucher einigermaßen gut versetzen... hoffe ich zumindest...



14. August 2016

Es war sehr heiß und trocken die letzten Wochen und der sandige Boden tut sein übriges...
...das Unkraut auch... *seufz*



13. Oktober 2016

So langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu und auch meine nun mittlerweile nicht mehr ganz so kleine hat ihre Blätter abgeworfen.
Wahnsinn, wie sie dieses Jahr zugelegt hat.



Hier nochmal ein Bild mit ein- und zweijährigem Holz.



Ein kleiner Rückblick der letzten zwei Jahre,
vom Steckling bis zur ausgepflanzten Pflanze.



Nun schließe ich den Balkongarten -Johannisbeer Eintrag, da ich ja mittlerweile keinen Balkon habe und meine kleine ausgepflanzt wurde.
Jedoch vermisse ich das Topfgärtnern und ich überlege im nächsten Jahr eine in einem großen Kübel auf der Terrasse zu ziehen. Ich habe schon Händler gefunden die rosa oder gelbe Johannisbeer Pflanzen anbieten. Bestimmt auch ganz interessant so eine auf der Terrasse stehen zu haben... *grübel*


Bearbeitet: 19x, zuletzt am 13.10.2016 - 20:44 Uhr