Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

 
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Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 08.02.2010 - 13:37 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

mein Kaktus wird weich und hat am unteren Ende merkwürdige Flecken bekommen. Staunässe hatte er keine - zumindest ist mir nichts aufgefallen.

Alle angrenzenden Verzweigungen werden ebenfalls weich und fallen ab. Zu sehen am weißen Stummel (Bild 1). Habe die abgefallenen Verzweigungen erst mal in die Erde gesteckt.

Habe auch schon gelesen, dass es möglich ist Stecklinge zu ziehen. Ist es möglich das untere Viertel (siehe Bild2) abzuschneiden und den Rest zu erhalten?

Hierzu müsste doch einfach nur der weiche Teil abgeschnitten werden. Anschließend, nachdem der Schnitt verheilt ist, in feuchten Sand stecken, bis Wurzel kommen und anschließend eintopfen oder?

BTW:
Kann mach den Wuchs irgendwie beeinflussen? Der Kaktus sollte auch schön in die Breite wachsen, aber in der Mitte "schießt" er viel zu schnell auseinander und wird hierdurch sehr instabil/ wackelig.



Bild1



Bild2





THX

Ronny


P.S.

Um welche Art handelt es sich hier eigentlich?
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 08.02.2010 - 13:55 Uhr  ·  #2
Es handelt sich um keinen Kaktus sondern um eine Euphorbia (Wolfsmilchgewächs).

Hat der irgendwie Zug abbekommen? Kälte?

..und bei dem Torfsubstrats braucht's oftmals gar keine Staunässe dass die Pflanzen das faulen anfangen. Zieht sich das weiche von der Basis hoch oder ist der untere Teil des Stamms noch fest? Würde auf jedenfall Kopfstecklinge schneiden (vorsicht, der Milchsaft der dabei austritt ist nicht unbedingt gesund), ansonsten ist da wohl nimmer viel zu retten. Die Stecklinge müssen aber gesund sein, also fest. Alles was matschig ist und abfällt kannst du getrost in die Tonne werfen.

Wenn die mal gewurzelt haben (dazu wird sich noch wer melden) unbedingt anständiges Sukkulenten/Kakteensubstrat verwenden & so hell wie möglich aufstellen (vollsonnig) - den Sommer über auch gern im freien..
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 08.02.2010 - 16:46 Uhr  ·  #3
Vielen Dank für die Info.

Der untere Teil des Stamms ist noch fest, die Pflanze steht noch von alleine. Es ist jedoch möglich, mit relativ leichtem Druck Dellen zu drücken - die "Haut" geht hierbei gleich mit ab.

Könnte es sein, dass der Pflanze einfach der dunkle Standort nicht bekommen ist?

Ich würde gerne dort abschneiden, wo die meisten Verzweigungen anfangen (ca. 1/3 von unten). Es fühlt sich zwar etwas weich an, aber die Flecken sind noch nicht so weit hochgewandert. Wenn ich noch weiter oben abschneide bleibt mir ja nur noch ein Stängel übrig =(
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 10.02.2010 - 11:43 Uhr  ·  #4
Ich habe mittlerweile das weiche Stück abgeschnitten. Am Ansatz ist die Pflanze dennoch ein klein wenig weich. Mehr möchte ich ungern abschneiden, da sie sonst nicht mehr schön aussieht.

Wie sollte ich weiter vorgehen? Gibt es spezielle Tipps für Stecklinge?


Hier noch ein paar Bilder:





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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 10.02.2010 - 11:49 Uhr  ·  #5
Was ist dir wichtiger? Dass die Pflanze vielleicht noch einen Monat schön aussieht oder dass sie wieder gesund wird? Wenn du das faulige Gewebe nicht vollständig entfernst wird sie dir früher oder später über den Jordan gehen - was einmal faul ist, erholt sich nimmer..
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 10.02.2010 - 13:30 Uhr  ·  #6
Wenn Du aber einen weiteren Schnitt weiter oben machst, mußt Du entweder ein neues Messer verwenden, oder das alte gründlich desinfizieren. Wenn da Keime oder Pilze im Spiel waren, überträgst Du sie sonst auf die Schnittstelle des gesunden Gewebes.
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 10.02.2010 - 13:37 Uhr  ·  #7
An dem übriggebliebenen stück würd ich die Triebstücke abreissen und ein paar tage vor dem stecken liegen lassen.Vielleicht noch die rissstelle desinfizieren und dann in relativ durchlässiges substrat stecken.
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 10.02.2010 - 19:21 Uhr  ·  #8
Keinesfalls die Seitentriebe abreissen, sondern jedes einzelne sauber abschneiden und bei jedem Schnitt das Messer mit Alkohol desinfizieren.

Ist beim Abschneiden weisser Milchsaft ausgetreten oder hat sich da gar nichts getan.
Sieht so danach auch, als in den Leitungsbahnen überall der Moder drin ist.

Bei den längeren Trieben nochmals kappen. Siehe Markierungen.
Auch hier gilt vor dem Schnitt das Messer desinfizieren!

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Gepostet: 10.02.2010 - 19:31 Uhr  ·  #9
Risslinge haben eindeutig die kleinere Verletzungfläche.Das heist weniger angriffsfläche für keime.
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 10.02.2010 - 19:44 Uhr  ·  #10
Beim Abreißen besteht hier die Gefahr, dass mit Fäulnis befallene Stellen dabei sind, die dann den gesamten Steckling befallen!

Zudem wage ich zu bezweifeln, dass unebene Rissstellen weniger Angriffsfläche für Keime haben.

Zudem sollten die Schnittstellen kurz in heisses Wasser getaucht oder kurz mit dem Feuerzeug
erhitzt werden! Das stoppt zudem den Fluss des Milchsaftes!
Azubi
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 10.02.2010 - 19:58 Uhr  ·  #11
Durch die grössere Kambiumfläche wird das Wurzelwachstum angeregt.Naürlich vorher desinfizieren.
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 11.02.2010 - 09:41 Uhr  ·  #12
Beim Abschneiden ist kein weisser Milchsaft ausgetreten. Es war eher wässrig. Ich warte jetzt noch etwas und beobachte, ob es wieder anfängt weich zu werden und wenn ja, dann schneide ich wie auf dem Foto skiziert ab.
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Re: Kaktus-Euphorbia- wird weich - noch zu retten?

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Gepostet: 11.02.2010 - 10:37 Uhr  ·  #13
Ähm, wenn eine Euphorbie nicht milcht beim Schnitt ist der betreffende Teil bereits tot und nicht mehr zu retten. Sie muss bluten, dann ist das Gewebe intakt und fähig Wurzeln zu bilden.
Das einzige was du mit Warten vermutlich erreichen wirst ist, dass sich der Moder über die Leiterbahnen weiter verteilt.

Ich habe bei Euphorbia trigona übrigens bisher keinen Unterschied in der Bewurzelung von Schnittlingen oder Reißlingen festgestellt. Passt man anfangs mit dem Wasser auf, wachsen alle an.
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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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