Linde - Tilia

 
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Linde - Tilia

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Gepostet: 01.03.2014 - 18:46 Uhr  ·  #1
Tilia - Linden

Familie: Malvaceae (Malvengewächse)

Unterfamilie: Tilioideae (Lindengewächse)

In Steckbriefen beschrieben:
Tilia tomentosa (Silber-Linde)
Tilia americana (Amerikanische Linde)
Tilia platyphyllos (Sommer-Linde)
Tilia cordata (Winter-Linde)

Herkunft:
Lindenarten sind in allen Kontinenten zu finden, vorwiegend aber in gemäßigten bis subtropischen Gebieten.

Habitus:
Meistens sommergrüner Laubbaum der je nach Art 15-40 m Höhe erreichen kann. Ebenso variiert der Stammdurchmesser, maximum sind 1,0-1,8 Meter.

Alter: Bis 1000 Jahre.

Knospen, Blätter:
Lindenblätter stehen wechselständig und zweizeilig. Die Laubblätter sind gestielt. Die Blätter haben ein herzförmiges Aussehen.

Blüte, Frucht, Fruchtbildung:
Im achselständigen Blütenstand der Linden befinden sich drei oder mehr Blüten. Ein besonders langes und großes Hochblatt ist mit dem Blütenstand verwachsen. Es dient dem Samen (der Frucht) als Flügel. Linden werden von Insekten, aber auch durch den Wind bestäubt. Der Samen wird vom Wind verbreitet. Die Linden können sich generativ (durch Samen) und vegetativ (durch Wurzel- und Stockausschläge) vermehren.

Krankheiten, Schädlinge:
Linden die in Städten wachsen werden häufig von der "Lindenspinnmilbe" befallen. Stärkerer Befall entlaubt die Bäume. Auch die kleine "Lindenblattwespe" kann Stadtbäume schädigen. Die Larven des großen "Lindenprachtkäfers" fressen sich an sonnenbescheinten Stellen in, oder unter die Rinde. Vorzugsweise wählen sie bereits kränkliche Bäume aus. Das kann zum Absterben von Ästen, oder auch des ganzen Baumes führen.

Holz, Verwendung:
Hauptsächlich verwendet man das Holz der Sommer- und Winterlinde, auch das der Holländischen Linde, die eine Kreuzung der Erstgenannten ist. Linden haben ein helles Kernholz, welches sich farblich vom Splintholz nicht unterscheidet. Lindenholz ist kein Bauholz, es wird hauptsächlich zum Schnitzen, Drechseln und für die Bildhauerei verwendet. Heiligenstatuen sind meist aus Lindenholz.
Lindenblüten werden gerne von Bienen angeflogen, der daraus entstehende "Lindenblütenhonig" hat ein ganz spezielles Aroma. Aus getrockneten Lindenblüten kann man einen Tee aufbrühen, der die Nerven beruhigen soll. Er hilft auch gegen Erkältungen und lindert Husten.

Wissenswertes:
Früher hatten viele Orte an ihrem zentralen Platz eine Dorflinde stehen. Dieser Ort wurde als allgemeiner Treffpunkt genutzt. Dort fand auch häufig der Maitanz statt. Unter solchen Linden tagte auch das Dorfgericht. Nach beendeten Kriegen pflanzte man in vielen Orten sogenannte "Friedenslinden."

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Linden:
Linden zum Keimen zu bringen ist etwas für Spezialisten, es ist sehr schwer. Der Samen kann oft Jahrelang in oder auf der Erde liegen, ohne zu keimen. Tilia-Arten haben ausserdem eine harte Schale, die man vor der Aussaat anfeilen sollte. Man kann sie aber auch sofort nach dem sammeln, oder nach dem Erhalt schon anfeilen. Das Linden-Saatgut sollte 4-5 Monate feucht bei 15-27 °Grad warm-stratifiziert werden und hinterher die gleiche Zeit kühl bei 2-4°. Hinterher den Samen eine Minute in heißes Wasser geben, dann 24 Stunden in zimmerwarmes. Das Saatgut beim Aussäen nur minimal mit Erde bedecken.

Quellen: Stichpunkte von wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Linden
Druidin
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Betreff:

Re: Tilia - Linden

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Gepostet: 02.03.2014 - 10:09 Uhr  ·  #2


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