Adventskalender 2011

 
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Nick74

Mara 23,

vielen lieben Dank, dass du uns jeden Tag auf´s Neue überrascht!

Da kann man (frau) echt noch was lernen!

Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber ich lese das immer gerne!
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Mara23

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Das freut mich natürlich echt sehr, vielen lieben Dank und hier geht es weiter:


8. Dezember

Wisst Ihr eigentlich, wie die drei letzten Donnerstage vor Weihnachten in Franken heißen?

Man nennt sie die „Anklopfet“, was auf einen sehr alten Brauch verweist, der das erste Mal 1454 in einer Handschrift erwähnt wurde.
Der große deutsche Chronist und Sprichwortsammler Sebastian Franck schrieb in seinem „Weltbuch“ von 1534:
„Drei Dornstag vor Weihnacht klopffen die maydlin und knaben von hauß zu hauß. Durch die statt an den thüren an die Zukunft der Geburt des Herren verkündigende und ein glückseliges jar den einwonern wünschende darvon entpfahen sy von den haussessigen öpfel birnen nusß und auch Pfennig zu Jar.“

Mädchen und Jungen zogen also an diesen Donnerstagen von Tür zu Tür und klopften an den Häusern, um den Bewohner ein glückliches neues Jahr zu wünschen. Dafür bekamen sie Äpfel, Birnen, Nüsse und ab und an auch mal etwas Kleingeld. Es konnte auch vorkommen, dass die Anklopfer Bohnenkerne, Steinchen oder Erbsen an die Fensterscheiben warfen. Erbsen wurden in einigen Gegenden (zum Beispiel in Schwaben) als Suppe traditionell an Donnerstagen gegessen. Das hat wohl damit zu tun, dass der Gott Donar (der ja seinen Namen für den Donnerstag hergab) Erbsen als Lieblingsspeise hatte.

Durch den Lärm, den die Anklopfer dabei veranstalteten, sollten Unholde und Kobolde vertrieben werden, die den Menschen Böses wollten.
Wenn man in diesen Nächten zu einer bestimmten Uhrzeit an die Stallwände klopfte, konnte man die Tiere hören, die die Namen der im nächsten Jahr sterbenden Menschen weissagten.

In Bayern wird dieser Brauch „Klöpfeln“ genannt, in der Schweiz und in Österreich sind sie auch unter dem Begriff „Bosselnächte“ bekannt.

Ich wünsche Euch allen eine schöne Anklopfetnacht – übertreibt es aber nicht und gebt auch denen, die bei Euch anklopfen werden, eine Kleinigkeit!
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Mara23

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9. Dezember

Wisst Ihr eigentlich, was ein Fatschenkind ist?

Fatschenkinder waren meist aus Wachs gefertigte Säuglingspuppen, die mit engen Bändern umwickelt waren. Dies geht zurück auf den Brauch, dass man Kleinkinder bis ins 19. Jahrhundert hinein ganz fest in Leinentücher oder -streifen einband. Dabei wurden auch die Arme und Beine ganz eng an den Körper festgebunden. So sollten Fehlstellungen der Gliedmaßen verhindert werden. Andererseits war das natürlich auch dazu da, die Kinder ruhig zu stellen, denn sie konnten sich ja nicht bewegen.
Außerdem sollten diese Fatschenkinder an das Jesuskind erinnern, das ja an Weihnachten in der Krippe lag.

Im Mittelalter schenkte man Novizinnen (Frauen, die in ein Kloster eintraten und noch Zeit zur Ausbildung und Überlegung hatten, bevor sie das Ordensgelübde ablegten) kleine Jesuspuppen. Sie kleideten diese in kostbare Gewänder und stellten sie in gläsernen Kästen aus. In einigen Kirchen kann man tatsächlich noch Fatschenkinder entdecken.

An Weihnachten wurden sie dann in festlichen Kleider aus Samt, Seide und Spitzen gehüllt in eine Krippe gelegt, sozusagen als Stellvertreter für das Jesuskind – so hatte jede Familie ihr eigenes Kindchen in der Krippe zu Hause liegen.
Die Kinder im Haus hatten eine besondere Aufgabe: Das so genannte „Kindleinwiegen“.
Gerne sang man dazu. Das wohl bekannteste Lied aus dem 14. Jahrhundert, das im Wechselgesang vorgetragen wurde und sich bis in heutige Zeit gehalten hat, ist folgendes:

Joseph, lieber Joseph
mein
hilf mir wiegen mein Kindelin,

Gott der wird dein Lohner sein

Im Himmelreich
Der Jungfrau Sohn Maria.

Gerne, liebe Maria mein,

helf ich wiegen dein Kindelein,

Gott der wird mein Lohner sein

Im Himmelreich
Der Jungfrau Sohn Maria

Süßer Jesu, auserkorn,

Weißt wohl, daß wir warn verlorn:

Still uns deines Vaters Zorn!
Dich hat gebor'n
Die reine Magd Maria.


Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und vergesst nicht an Heiligabend das Kind in der Krippe zu wiegen!
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Mara23

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10. und 11. Dezember

Was sind eigentlich Möppala und Hutzelbrühe?

Vor einiger Zeit bin ich auf den Begriff „Möppala“ gestoßen und konnte erst mal gar nichts damit anfangen. Nach einigen Recherchen habe ich heraus gefunden, dass diese „Möppala“ ein in den katholischen Gemeinden einer bestimmten Region Unterfrankens (Baunachtal) ehemals beliebtes Weihnachtsgebäck waren. Heute jedoch ist es so gut wie in Vergessenheit geraten.

Der fränkische Ausdruck „Möppala“ kommt vielleicht von „moppeln“, was so viel wie „auf hartem Gebäck herumkauen“ bedeutet. Im norddeutschen und rheinischen Gebiet gibt es bis heute eine Gebäckart, die „Moppeln“ genannt und ebenfalls aus Roggenmehl gemacht werden.

Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts (etwa bis 1945) war es in den Familien Brauch, sich abends in der Guten Stube hinzusetzen und die Möppala zusammen herzustellen. Von den Großeltern, über den Hausherrn bis zu den Frauen und Kindern halfen alle mit. Meist wurden sie in der Zeit kurz vor dem Heiligen Abend bis zum Dreikönigstag gebacken.

Der Teig wurde aus Roggenmehl und Hutzelbrühe zusammengemischt. Diese Brühe bestand aus getrockneten Zwetschgen, die auf dem Herd in Wasser eingekocht wurden, bis eine braune, dickliche „Suppe“ entstand – die Hutzelbrühe.
Aus dem Teig wurden Figuren und Tiere geformt, die meist nur wenige Zentimeter groß waren. Die wurden dann entweder luftgetrocknet oder im Ofen bei leichter Temperatur durchgetrocknet.
Dieses Gebäck war natürlich der absolute Hit bei den Kindern. Obwohl es schnell steinhart wurde, duftete es ganz süß nach den Hutzeln.

Interessanterweise durfte bei den Möppala ein Tier, vermutlich das wichtigste, nie fehlen.
Das war der Wolf oder ein wolfsähnliches Wesen. Deswegen wurde es auch oft als „Hündlabacken“ bezeichnet. Diese Figur wurde nicht gegessen, sondern am Eingang des Hauses aufgestellt, sozusagen als Haus- und Hofhund, der über das Anwesen wachte.

Woher kommt nun aber dieser Wolf?
Einig sind sich die Brauchtumsforscher, dass hier heidnische Vorstellungen zu Grunde liegen.
Der Wolf (Fenriswolf) wurde ja der Legende nach von Wodan (dem höchsten Gott bei den Germanen) aufgezogen. Außerdem waren Wölfe in früheren Zeiten durchaus eine Bedrohung für Menschen und Tiere, gerade in den Wintermonaten. Der Dezember zum Beispiel wurde auch Wolfsmonat genannt. Vielleicht stellte man diese Wolf auch her, um die realen Wölfe zu besänftigen und sie den Menschen gewogen zu machen. Da man ihn an den Eingang des Hauses stellte, um dieses zu behüten, wollte man den Wölfen draußen zeigen, dass sie hier nichts verloren hatten. Denn der Hüter des Hauses war stärker als die Wölfe im Wald.

Zu guter Letzt möchte ich Euch noch das Rezept für die Möppala vorstellen, das von der sehr engagierten Heimatforscherin Irene Hottelmann-Schmidt aus Bamberg aufgeschrieben wurde:

Man stelle einen Topf mit Wasser auf den Herd und koche darin die entsprechende Menge getrockneter Zwetschgen, bis eine süße, braune Hutzelbrühe entsteht.
Mit der Hutzelbrühe vermischt man Roggenmehl bis ein guter, fester Teig entsteht, der ein paar Stunden ruhen soll, damit er gut formbar wird.
Nur wenige Zentimeter groß stellt man Tiere aus Haus und Hof, Feld und Wald, aber auch Menschen, Engelchen und Wickelkinder her. Die Figürchen werden über Nacht in der Stube vorgetrocknet und am nächsten Tag bei leicht geöffneter Rühre mehr getrocknet als gebacken.

von hier: http://frankenland.franconica….003_80.pdf
mit vielen weiteren Infos zum Thema "Möppala"

Ich wünsche Euch heute einen schönen Tag und morgen einen schönen dritten Advent.
Probiert doch einfach mal die Möppala zusammen mit Euren Lieben aus- vergesst aber nicht den Wolf, der Euch und Euer Zuhause im kommenden Jahr beschützen wird!
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Mara23

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12. Dezember

Wie macht man eigentlich Hutzelbrot?

Nachdem wir es schon von Hutzelbrühe hatten, dachte ich mir, ich erzähle Euch noch etwas über Hutzelbrote.
In ganz Franken und natürlich auch in anderen Regionen Deutschlands ist dieses Früchtebrot bekannt und ein typisches Gebäck der Adventszeit.
Oft wird es auch Kletzen-, Klötzen- oder Schnitzbrot genannt.
In früheren Zeiten war es zur Resteverwertung da. Wenn am Backtag der Ofen eh schon angeheizt war, verwendete man die restliche Wärme, um das begehrte süße Gebäck herzustellen. Hutzeln oder Kletzen (Birnen) und andere Dörrobstfrüchte wurden unter den übrig gebliebenen Brotteig gemischt, zu Leiben geformt und gebacken.
Gerade in Oberfranken war das ein beliebter Brauch, denn in der Fränkischen Schweiz gibt es ja zahlreiche Obstbaumplantagen. Dieses Hutzelbrot ist enorm lang lagerfähig. In alten Schriften findet sich als Backtermin der Andreastag (30. November), zum ersten Mal angeschnitten und verzehrt wurde das Früchtebrot an Heiligabend oder am 25. Dezember (Stephanstag). Aus dem Anschnitt konnte übrigens auch gelesen werden, wie das nächste Jahr werden würde. War er rauh, dann stand ein hartes Jahr bevor, war er glatt, dann ein segensreiches.

Und nun zum Ausprobieren das Rezept für fränkisches Hutzelbrot:
Zutaten:
500 g Dörrbirnen,
500 g klein geschnittene Trockenpflaumen,
250 g fein geschnittene Feigen,
250 g gehackte Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse,
250 g Rosinen (wenn man mag),
200 g Orangeat (wenn man mag),
200 g Zitronat (wenn man mag),
1/4 l Rum,
1000 g Mehl,
75 g Hefe,
100 g Zucker,
eine Prise Salz,
2 EL gemahlener Zimt,
1 Prise gemahlene Nelken,
abgeriebene Zitronenschale von einer Zitrone,
etwa 300 ml Wasser.

Zubereitung:
Die Trockenfrüchte werden im Rum (oder in Wasser) über Nacht eingeweicht; dann am nächsten Tag mit dem restlichen Wasser aufkochen.
Kochsud abgießen und abkühlen lassen. Anschließend mit Mehl, Zucker, Hefe und Gewürzen zu einem Teig verarbeiten. Früchte untermischen und gut verkneten. Aus dem Teig kann man ungefähr vier kleine Laib Brot formen, die an einem warmen Ort auf gehen müssen (mindestens 30 Minuten).
Im vorgeheizten Backofen bei 150 Grad circa 50 Minuten backen. Danach noch heiß vorsichtig mit Milch bestreichen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Backen und Genießen des Hutzelbrotes!
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Nick74

Mara,

ich freue mich jeden Tag auf "deinen" Adventskalender!

Sehr schön! Weiter so!
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Mara23

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13. und 14. Dezember

Wer war eigentlich die „Luz“?

Einer alten Legende nach schleicht am Luciatag (13. Dezember) eine böse Frau mit langem, pechschwarzen Haaren herum und jagt den Kindern, denen sie begegnet, Angst und Schrecken ein. Sie wurde „Luz“ genannt und ist vermutlich eines der dämonischen Wesen, die in der Vorweihnachtszeit ihr Unwesen trieben.

Der Schriftsteller Ludwig Bechstein (1801 bis 1860) schrieb in seinem Werk „Deutsches Sagenbuch“ von 1853 eine Geschichte auf, die sich tatsächlich zugetragen hatte:
„Zu Schweinfurt lebte eine reiche, dabei sehr fromme und mildtätige Frau, Lucia geheißen. Diese rettete in einer sehr bedrängnisvollen Zeit die Stadt, welche entweder verpfändet oder in Feindes Hände war, durch das freiwillige Opfer einer großen Summe Geldes. Zum Andenken ward auf den Namenstag dieser Wohltäterin vom alten reichsstädtischen Magistrat die Ratswahl verlegt, dieselbe sehr festlich mit einem Aufzuge und einem Mahle gefeiert, welches das Luciämahl hieß. Am frühen Morgen ward mit dem Schall Trompeten und Pfeifen die Stadtfahne mit dem weißen Adler auf blauem Felde aus dem Zeughaus geholt, dann zogen die Ratsherren in die Kirche, während die Stadtmiliz aufmarschierte und paradierte. Es ward eine Predigt gehalten, und der Zug verfügte sich in gleicher Ordnung auf das Rathaus, woselbst nun die Herrenwahl vor sich ging. Dann wurde das Mahl gehalten, und auch an die Kinder „Röckelein und Obst“ verteilt. Späterhin ist dieses Mahl ganz abgekommen.“

Der Luciatag ist ja auch in den nordischen Ländern ein fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Brauchtums. Man trägt weiße, lange Gewänder, um die Taille ein rotes Band und auf dem Kopf einen Kranz aus Kerzen. In einer feierlichen Prozession ziehen die Luciamädchen dann umher.
Zurück geht dies auf die Heilige Lucia, die als Märtyrerin starb, da sie ihren christlichen Glauben und ihre vor Gott gelobte Keuschheit nicht aufgeben wollte. Das weiße Gewand der Luciamädchen steht in der christlichen Ikonographie für die Reinheit und Keuschheit, die rote Schleife für das Märtyrertum.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Luciatag, zündet ein paar Kerzen an und lasst die vorweihnachtliche Stimmung auf Euch wirken!
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Mara23

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15. Dezember

Was sind eigentlich Lebzelter?

Lebzelterei ist ein sehr altes Gewerbe. Die Lebzelter waren für die Weiterverarbeitung von Honig und Bienenwachs zuständig und verkauften ihre Produkte. Oft werden sie auch Lebküchner genannt.
Neben dem Kerzengießen aus Bienenwachs durften sie auch Leb- oder Honigkuchen herstellen. Manche hatten auch das Schankrecht und verkauften in eigenen Ladengeschäften ihre Produkte.
Nachdem jedoch der Zucker immer mehr dem Honig den Rang als Süßungsmittel ablief und Kerzen aus dem viel billigeren Parafin hergestellt wurden, starb dieser Beruf fast vollkommen aus.
Der Begriff Lebkuchen stammt vermutlich vom lateinischen Wort „libum“, was so viel heißt wie Fladen.

Berühmt sind ja die Nürnberger Lebkuchen.
Seit 1395 sind diese in Nürnberg belegt und die Lebküchner konnten 1643 ihre eigene Zunft gründen, die weit über die Grenzen der fränkischen Reichsstadt bekannt war.
Lebkuchen durften übrigens nur die Lebzelter herstellen, die einen eigenen Backofen besaßen.
Erfunden wurden die Nürnberger Lebkuchen übrigens im ehemaligen Zisterzienserkloster in Heilsbronn. Sie wurden in der Vorweihnachts- und Osterzeit gebacken, dienten als Fastenspeise und waren sehr lange lagerfähig.
Die Lebkuchen mit den Oblaten stammen auch aus den Klöstern. Man nahm einfach die übrig gebliebenen Hostien und verwendete sie als Unterlagen für den Lebkuchenteig.
In Nürnberg wurden sie traditionell mit Mandeln dekoriert.
Die besten Lebkuchen heißen Elisen-Lebkuchen. Das geht auf die Heilige Elisabeth zurück, die die Schutzpatronin der Lebküchner und Bäcker war.

Und nun noch ein altes Lebkuchenrezept aus dem 16. Jahrhundert:
Zutaten

Ein Pfund Zucker (= 509,5 Gramm)
1/2 Seidlein oder 1/8 Honig (ein Seidlein = 0,3537 Liter)
vier Loth Zimt (ein Loth = 15,92 Gramm)
1 ½ Muskatrimpf (frisch gemahlener Muskat)
zwei Loth Ingwer
ein Loth Caramumlein (Kardamom)
½ Quentlein Pfeffer (ein Quentlein = 3,98 Gramm)
ein Diethäuflein Mehl (ein Diethäuflein = 2,56 Liter)

Ich wünsche Euch einen schönen Tag und viel Spaß beim Essen der Nürnberger oder anderer Lebkuchen!
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Mara23

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Endlich gehts weiter.....

19. Dezember

Wißt Ihr eigentlich, wohin man seine Briefe ans Christkind schickt?

Für das nächste Jahr könnt Ihr Euch vormerken, falls Ihr Weihnachtswünsche habt, schickt Eure Post nach Himmelstadt in Unterfranken. Dort ist das einzige Christkindlpostamt in Bayern. Und hier die Adresse, die Briefe kommen garantiert an und alle, die dieses Jahr bis zum 17. Dezember eingegangen sind, werden auch beantwortet:

An das Christkind
97267 Himmelstadt


Schon seit 1899 gibt es diese Poststelle in Himmelstadt, jedoch wurde erst 1986 das Weihnachtspostamt offiziell eingerichtet.
Schon in den ersten Jahren erreichten das Christkind mehr als 20000 Briefe, jedes Jahr werden es mehr - und alle werden gelesen und gewissenhaft beantwortet mit einem persönlichen Brief des Christkindes bzw. der ehrenamtlichen Helfer. Mittlerweile sind es mehr als 69000 Briefe, die das Weihnachtspostamt jährlich aus Deutschland und der ganzen Welt erhält.

So ganz genau weiß niemand mehr, wie die Idee des Weihnachtspostamtes entstanden ist. Vielleicht wurde irgendwann einmal ein Brief falsch zugestellt, der eigentlich an das Christkind gedacht war und landete im Postamt von Himmelstadt. Ein gewissenhafter Postbeamter konnte den Brief nicht einfach liegen lassen und antwortete. Das sprach sich schnell herum, so kamen in den Jahren immer mehr Briefe ans Christkind nach Himmelstadt.

Und wenn Ihr noch mehr wissen möchtet, hier die Homepage des Weihnachtspostamtes:
http://www.post-ans-christkind.de/
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Kurti60

Hallo,
bei uns in der Nähe gibt es auch ein Weihnachtsmannbüro. Es befindet sich in 99713 Himmelsberg. Jedes Jahr schicken Kinder aus dem In- und Ausland ihre Wunschzettel dorthin und bekommen auch Antwort.


Meist ab den 24./25. Oktober jeden Jahres nimmt das Weihnachtspostamt wieder seine Arbeit auf, und bearbeitet Post von Kindern aus aller Welt. Der sehr rührige Verein wird seit letztem Jahr von der Post mit Briefmarken unterstützt, und ist nun eine von 8 Weihnachtspostfilialen, so dass kein Rückporto mehr beigelegt werden muss.

Weihnachtspostamt
Zum Backhaus
99706 Himmelsberg

Natürlich kann man per Post auch eine Anfrage an den Weihnachtsmann stellen. Der freut sich, wenn er Kindern helfen kann. Aber nicht ungeduldig werden, der Weihnachtsmann ist sehr beschäftigt. Da kann es schon mal paar Tage dauern, bis die Antwort eintrifft.
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Mara23

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20. Dezember

Ein paar Gedichte zum Nachdenken.....

Zitat
Der Dezember

Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.

Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, dass man's versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.

Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.

Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
'Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht.'

von Erich Kästner (1899-1974)


Zitat
Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit!

von Rainer Maria Rilke (1875-1926)


Zitat
Tannengeflüster

Wenn die ersten Fröste knistern,
In dem Wald bei Bayrisch-Moos,
Geht ein Wispern und ein Flüstern
In den Tannenbäumen los,
Ein Gekicher und Gesumm
Ringsherum.

Eine Tanne lernt Gedichte,
Eine Lärche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
Sagt verdrießlich: 'Gebt doch Ruh!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit
Sind noch weit!'

Vierundzwanzig lange Tage
Wird gekräuselt und gestutzt
Und das Wäldchen ohne Frage
Wunderhübsch herausgeputzt.
Wer noch fragt: 'Wieso? Warum?!'
Der ist dumm.

Was das Flüstern hier bedeutet,
Weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
Sich nun vor aufs Weihnachtsfest,
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:
Das ist fein!

von James Krüss (1926-1997)
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Nick74

Kurti60,

als meine Kiddies in der ersten und zweiten Klasse waren, hab ich immer im Namen der Klasse
ein Brief (inkognito) an den "Weihnachtsmann" geschrieben!
Und er hat natürlich jedes Mal geantwortet! Kleine Geschichten, Rezepte oder was zum Ausmalen waren die Antwort! Das war immer ein Spaß!
Niemand hat jemals rausbekommen, wer die Briefe geschrieben hat!

Mara23,

gaaaaaanz ganz toll, was du da jeden Tag machst! *freu*
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Mara23

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21. Dezember

Wisst Ihr eigentlich, was es mit dem Thomastag auf sich hat?

Heute am 21. Dezember ist der Tag des Heiligen Thomas.
Viele alte Sitten und Gebräuche ranken sich um diesen Tag.
Einige davon möchte ich Euch kurz vorstellen.
Im Hummelgau (Oberfranken) gab es von alters her die so genannten Mädchensitten, nämlich das „Schühlawerfen“ und das „Wanderbündeln“.

Beim Wanderbündeln versammelten sich alle Mädchen nachts um 24 Uhr und verbinden sich die Augen. Auf einem Tisch stehen zwölf Teller, auf denen jeweils ein anderer Gegenstand liegt (zum Beispiel Kranz, Strauß, Salz usw.). Jedes Mädchen muss mit verbundenen Augen dreimal um den Tisch herum laufen und dann den Gegenstand nehmen, der in dem Teller vor ihr liegt. Das muss sie dreimal machen. Je nachdem, was sie dann in der Hand hält, erfüllt sich im kommenden Jahr.
Ein Kranz steht zum Beispiel für eine kommende Taufe oder Heirat, ein Ring für eine Verlobung oder einen neuen Freund und das Salz für Krankheit.

Zum Schühlawerfen kommen die Mädchen ebenfalls nachts zusammen und tragen am rechten Fuß einen ihrer Hausschuhe. Den schleudern sie dann mit Schmackes nach hinten über ihre Schultern. Je nachdem, in welcher Richtung der Schuh zum Liegen kommt, dahin wird die Reise des Mädchens im nächsten Jahr gehen.

Bei beiden Bräuchen handelt es sich also um Orakelbräuche.
Bleigießen war am Thomastag übrigens auch weit verbreitet. Außerdem sollen die Träume in der Thomasnacht in Erfüllung gehen. Jede Bäuerin wusste auch, dass sie am Thomastag weder Stricken noch Nähen durfte, da dies Unglück brachte.

Und zu guter Letzt noch ein paar Bauernregeln:

Wenn St. Thomas dunkel war,
Gibt`s ein schönes, neues Jahr.

Schnee am Thomastag
Wohl 100 Tage liegen mag.


Ich wünsche Euch allen einen schönen Thomasabend – probiert die Orakelbräuche doch einfach mal aus, auch wenn man nicht daran glaubt, Spaß machen sie auf jeden Fall!
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Mara23

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24. Dezember

Habt Ihr schon Euren Christbaum geschmückt?

Eigentlich ist das ja eine vorchristliche Sitte – schon die antiken Kulturen stellten Bäume auf und verehrten die in ihnen wohnenden Gottheiten.
Bis in die heutige Zeit ist der Brauch des Christ- oder Weihnachtsbaumaufstellens und dem anschließenden Schmücken ein fester Bestandteil des Weihnachtsfestes.

Im Mittelalter schmückte man die Räume im Winter mit immergrünen Zweigen.
Grün ist die Farbe der Hoffnung und der Vegetation. Das Grün im Winter sollte auf den Kreislauf des Lebens hinweisen und den immer wiederkehrenden Frühling, in dem die Natur erwachte.

Das Aufstellen eines Baumes entwickelte sich aus dem Paradies- und Krippenspiel, das jedes Jahr an Weihnachten in den Kirchen aufgeführt wurde. Im Paradiesspiel wurde gezeigt, wie Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis essen, anschließend folgte das Krippenspiel.

Schon sehr bald hängte man an die Zweige rote Äpfel. Die Farbe Rot ist in der christlichen Symbolik die Farbe des Blutes – des Blutes von Jesus Christus, das er an Karfreitag vergossen hatte. Insofern kennzeichnen Grün und Rot den Anfang und das Ende der Jesusgeschichte.

Einer Legende nach entstanden die Glaskugeln nur, weil ein armer Glasbläser sich keine Äpfel am Baum leisten konnte und stattdessen rote Kugeln blies, um seinen Kindern eine Freude zu machen.

1605 ist erstmals ein geschmückter Christbaum in Strassburg schriftlich belegt.
Anfang des 18. Jahrhunderts dann wurden auf die Bäume Kerzen gegeben.

Ich wünsche Euch allen ein friedvolles, schönes und gesegnetes Weihnachtsfest und einige ruhige Feiertage im Kreise eurer Lieben.

Habt viel Spaß beim Schmücken Eures Baumes!
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Nick74

Danke Mara23,

ich hab mich sehr über deinen "mal etwas anderen" Adventskalender gefreut!

Es war sicher sehr viel Arbeit, dass alles zu recherchieren, aber ich denke, es haben sich
auch andere Greenies daran erfreut!

Das war eine sehr schöne Idee!
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