Echter Safran krokus (Crocus sativus)

 
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Echter Safran krokus (Crocus sativus)

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Gepostet: 05.09.2010 - 21:34 Uhr  ·  #1
Hallo Leute

Ich habe heute 10 Blumenzwiebeln des Crocus sativus gekauft und habe mich schon ein wenig informiert

Man soll sie ca.10 cm eingraben, aber habe ich mir gedacht anderseits dauert das ja auch eine weile

bis sie ans Tageslicht kommen und da die Blätter den Frost nicht überleben wollte ich fragen ob man

sie nicht ganz so tief eingraben soll oder ob es noch andere tricks für solch eine situation gibt. Oder

ob sie doch nicht so lang brauchen.


lg alex
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Re: Echter Safran krokus (Crocus sativus)

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Gepostet: 05.09.2010 - 21:52 Uhr  ·  #2
Zitat:
Safrankrokus sieht dem Frühlingskrokus ähnlich, blüht aber im Oktober
http://zauber-pflanzen.de/crocsati.htm
Ich glaube net, das der dieses Jahr noch blüht und im Winter kannste den ja abdecken??

vlG Lapismuc
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Re: Echter Safran krokus (Crocus sativus)

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Gepostet: 05.09.2010 - 22:01 Uhr  ·  #3
Schon mal vielen Dank

Ich habe nur gedacht den ich habe deisen Beitrag gefunden und dachte das man ihn jetzt pflanzt.

http://gaertnerblog.de/blog/2008/safrankrokus-waechst/ ich meineden 2. Kommentar von oben



lg alex und nochmal danke für die schnellen Antwort

und was meint ihr zu dem beitrag
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Re: Echter Safran krokus (Crocus sativus)

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Gepostet: 23.11.2010 - 19:38 Uhr  ·  #4
endlich zum glück wurde das noch was heute safran fäden geerntet juhuuu
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Re: Echter Safran krokus (Crocus sativus)

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Gepostet: 28.09.2011 - 19:22 Uhr  ·  #5
Beim Crocus sativus scheint es doch noch so einige Wissenslücken zu geben.
Zuerst einmal nur den "echten Safrankrokus" ernten ,alle anderen sind nicht geeignet

geht das auch in Deutschland,Östereich und der Schweiz ?
Klar funktioniert das und sogar im Flachland
Ich beginne heute mit der Ernte , ungewöhnlich früh für Safran und ich weiß nicht
ob alle früher blühen. Auch die Herbstzeitlosen sind teilweise extrem früh dran gewesen ,teilweise schon Anfang August ,liegt wohl am Aprilsommer...
Hier könnt ihr euch mal einlesen über
Das goldene Gewürz von Mund also den Safran aus der Schweiz.
Ist übrigens außer meinem der beste und teuerste der Welt
http://www.mund.ch/mund/mundersafran/DerSafranvonMund/
dazu gibts auch noch ein Pflichtenheft :
Pflichtenheft für die Produktion des Pannonischen Safrans

1. Name und Gebiet
Pannonischer Safran wird ausschließlich im geografischen Gebiet Burgenland (Teil
des Pannonischen Raums) angebaut, geerntet und getrocknet. Daher leitet sich
auch der Name „Pannonischer Safran“ ab.

2. Beschreibung
Die Narben des Pannonischen Safrans stammen nur von erstklassigen Zwiebeln des
Crocus sativus. Die Zwiebeln werden von einem zertifizierten Betrieb bezogen. Die
Narben (Safranspitzen) sind nach dem Entfernen des gelben bzw. farblosen Teils
der Narbenschenkel 1 - 5 Zentimeter lang und am oberen Ende trichterförmig
erweitert. Sie haben einen fein gekerbten, auf der Innenseite kurz geschlitzten
Saum von 3 - 4 Millimeter Breite. Die Fäden sind zerbrechlich und lassen sich leicht
zerreiben. Beim Kauen färbt sich der Speichel rot/orange.

3. Urproduktion
Der Anbau der Safranzwiebeln muss bis spätestens Ende August abgeschlossen
sein. Die Verwendung gentechnisch veränderter Safranzwiebeln ist verboten. Der
Safrankrokus wächst in der sandigen, nicht wasserhaltigen Erde des Pannonischen
Raumes und im Pannonischen Klima.

4. Ernte
Die Ernte erfolgt ausschließlich von Hand. Pannonischer Safran wird im Oktober und
November geerntet. Es werden nur Blüten verwendet, die spätestens zwei Tage
nach dem Aufblühen gepflückt werden. Die Narben werden noch am gleichen Tag
aus den Blüten gelöst. Sie werden langsam und mild - etwa 24 Stunden lang bei
Temperaturen von maximal 50 Grad Celsius - getrocknet.

5. Lagerung
Pannonischer Safran wird licht- und aromageschützt in Glasbehältern an einem
trockenen, kühlen und dunklen Ort gelagert. Die Lagerung darf nicht länger als zwei
Jahre erfolgen.

6. Verkauf
Pannonischer Safran wird nicht pulverisiert. Er wird nur in Fäden verkauft.

7. Qualität
Pannonischer Safran besteht aus den reinen Blütennarben des Crocus sativus und
enthält keine weiteren Bestandteile.
Ende Pflichtenheft

Wenn ich dazu komme stelle ich auch noch weitere Fotos ein.

Der Crocus sativus liebt lockeren eher sandigen Boden wo er auch Sonne bekommt,bei mir ist er wie die normalen Krokusse auch einfach im Rasen verbuddelt ,allerdings auf dem nach Süden leicht ansteigendem Gelände.
Was er nicht mag ist schwerer nasser Lehmboden ,zumindest ging bei mir bei Versuchsanbau gar nichts ,die Zwiebeln sind entweder gefressen worden oder verfault.
Natürlich verkaufe ich meinen deutschen Safran nicht sondern gebrauche ihn selbst und einige Fäden werden an sehr gute Freunde verschenkt.
Die Fäden müssen auch fermentiert werden auch dazu evt später mehr,wenn es die Zeit erlaubt.
DSCF0183.JPG
DSCF0183.JPG (84.13 KB)
DSCF0183.JPG
ist leider etwas unscharf ,die Linse war etwas verschmutzt. links,frisch gezogene Fäden,rechts Ausbeute von gestern schon vorgetrocknet und geschrumpft,davor ein Crocus sativus,Fäden gerade gezogen. Dies ist die Ausbeute von 20 Blüten
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Re: Echter Safran krokus (Crocus sativus)

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Gepostet: 08.10.2011 - 17:10 Uhr  ·  #6
Kannst Du bitte noch etwas zum angesprochenen Fermentieren der Fäden schreiben?
Vielen Dank!
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Re: Echter Safran krokus (Crocus sativus)

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Gepostet: 08.10.2011 - 20:04 Uhr  ·  #7
Fermentieren
Fermentieren ist eigentlich nicht das richtige Wort,es hat sich aber hier eingebürgert ,warum auch immer.
Traditionell wird Safran über Glut oder offenem Feuer oder im Gasofen getrocknet - also geröstet. Dadurch kommt das Aroma etwas stärker zur Geltung, es kommen aber auch Rauch und Ruß in den Safran. Dieses Rösten wird "fermentieren" genannt obwohl es streng genommen keine Fermentierug ist
Die Temperaturen dürfen nicht zu hoch sein,sonst ist der Safran dahin.
Mehr als 50 Grad (kalter Rauch) sind unbedingt zu vermeiden und der Gasofen sollte auch nicht höher eingestellt sein ,eher etwas niediger.

Diese Behandlung ist aber gar nicht notwendig

So wird es in Östereich (erst neuerdings wieder ) der Schweiz (Dorf Mund) und von mir (Deutschland )und hoffentlich noch von einigen anderen praktiziert :

Der Safran wird schonend und langsam bei niedrigen Temperaturen etwa 24 Stunden lang getrocknet.z.B. ausgebreitet auf Küchenkrepp.
Falls die Sonne scheint ,bekommt der Safran die volle Dosis ,aber aufpassen das die Fäden nicht davongeweht werden
Ansonsten reicht Wohnzimmertemperatur vollkommen aus.
Strenge Geruchstoffe meiden ,also da wo er trocknet nicht rauchen ,sich nicht mit Deo einnebeln oder Reibeplätzchen backen etc,
denn Ziel ist es, die natürlichen Geruchs- und Geschmackstoffe entstehen zu lassen
.
Das typisch Rauchige des Safrans soll vom Safran selbst kommen und nicht vom Feuer oder der Röstung bei hohen Temperaturen.
Die Fäden schrumpfen und verlieren Gewicht (schade eigentlich aber das macht ihn ja so teuer )

Bei nicht geröstetem Safran bleibt die Epidermis (Haut um die Safranspitzen) fest, sodass er wesentlich länger als gerösteter Safran braucht, um die Inhaltsstoffe an Flüssigkeiten abzugeben, wenn die Epidermis mit dem Mörser zerstört wird geht’s allerdings sofort.

Nun wird der Safran gelagert (mindestens 1 Jahr) das steigert sein natürliches Aroma.
Trocken und dunkel ist ideal.
Beim Lagern von Safran geht das geruchlose Picrocrocin durch hydrolytische Zuckerabspaltung in den Duftstoff Safranal über. Dieses ätherische Öl ist für den typischen Geruch des Safrans verantwortlich.

Safranal entwickelt sich also erst nach einiger Zeit und wird über die Monate anfänglich intensiver. Bis zu einem Jahr kann Safran an Intensität gewinnen. Bei längerer und vor allem unsachgemäßer Verarbeitung oder Lagerung verflüchtigt sich das Safranal allerdings wieder.

Hier gibt es weitere Infos und auch Rezepte:
http://www.safran.de/safran.html
Obergärtner*in
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Re: Echter Safran krokus (Crocus sativus)

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Gepostet: 10.10.2011 - 15:11 Uhr  ·  #8
Vieln Dank für die Infos - dann bin ich gespannt, wie mein erster selbstgeernteter Safran schmecken wird!
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