Panzerbeeren im Gemüsebeet - Kürbisse

 
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Panzerbeeren im Gemüsebeet - Kürbisse

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Gepostet: 09.12.2011 - 19:19 Uhr  ·  #1
Der Kürbis wird botanisch korrekt als Panzerbeere bezeichnet. Er ist ein Gemüse, das bereits im 16. Jahrhundert seinen Weg als Samen nach Europa fand und hier sofort von der Bevölkerung angenommen wurde. Ursprünglich stammt der Kürbis (botanisch Cucurbita) vom amerikanischen Kontinent, wo er schon vor 8000 bis 10000 Jahren angebaut wurde. Seine Urformen sind aufgrund ihrer Bitterstoffe nicht essbar, jedoch wurden vermutlich seine ölhaltigen Samen schon lange vor der Züchtung der bitterstofffreien Sorten zur Ernährung verwendet.



Gigantische Sorten- und Artenvielfalt

Heute gibt es eine Vielzahl von Arten und Sorten, die sowohl zum Verzehr als auch zur Zierde angebaut werden. Der größte unter ihnen ist der “Atlantic Giant", der mit mehreren hundert Kilogramm Gewicht auch der spektakulärste seiner Gattung ist. Drei Arten findet man in den wärmeren Gebieten der ganzen Welt regelmäßig im Anbau, den oben bereits genannten Riesen-Kürbis (botanisch Cucurbita maxima), den Garten-Kürbis (botanisch Cucurbita pepo) und den Moschus-Kürbis (botanisch Cucurbita moschata). Zwei weitere Arten, der Silbersamen-Kürbis (botanisch Cucurbita argyrosperma) und der Feigenblatt-Kürbis (botanisch Cucurbita ficifolia) spielen bei der menschlichen Ernährung nur lokal eine Rolle.

Die Sorten sind in Größe, Farbe und Form sehr unterschiedlich. So gehören zu der Art der Garten-Kürbisse auch die gelben, grünen oder gestreiften "Zucchini", "Spaghettikürbisse" und die "Ölkürbisse", welche wegen ihrer schalenlosen Samen angebaut werden. Die Art der Riesen-Kürbisse umfasst sowohl die größten Sorten, als auch die vergleichsweise kleinen "Hokkaido"-Kürbisse. Die Moschus-Kürbisse bieten unter anderem orange bis dunkelgrüne, wie aus Wachs wirkende "Muskat"-Kürbisse als auch den bekannten gelben, birnenförmigen "Butternut"-Kürbis.

Kürbisanbau ist nicht schwer

Der Anbau der Kürbisse ist leicht. Sie brauchen ausreichend Nährstoffe und einen sonnigen Standort. Oft pflanzte man Kürbisse auf den Komposthaufen, um reichlich Nährstoffe zu bieten und gleichzeitig den Kompost mit den großen Blättern zu beschatten. Heutzutage setzt man die Pflanze an den Fuß des Komposthaufens und lässt sie emporklettern, da sie sonst dem Kompost zu viele Nährstoffe entzieht. Der Bedarf an Stickstoff ist gar nicht so hoch, wie früher angenommen wurde, doch muss ausreichend Kali vorhanden sein, damit der Kürbis eine schöne Farbe und eine haltbare Schale ausbilden kann.
Die Kürbis-Samen werden etwa zehn bis 14 Tage vor dem Pflanztermin im Zimmer oder im Gewächshaus ausgesät. Wenn es frostfrei ist, je nach Gegend Ende April bis Ende Mai, setzt man die Pflanzen ins Freiland. Der Boden muss gut gelockert sein und die Jungpflanzen sollten kräftig angegossen werden. Der Kürbis benötigt je nach Sorte zwischen einem und zweieinhalb Quadratmetern Gartenfläche. Nach dem Anwachsen ist eine Bewässerung in der Regel nicht mehr notwendig.



Die Früchte der Arbeit ernten und verarbeiten

Geerntet wird durch Abschneiden des Stängels, nicht durch Abreißen oder Abdrehen, wobei man darauf achten sollte, dass immer ein Stück Stängel an der Frucht verbleibt. Dadurch erhöht sich die Haltbarkeit und Qualität gelagerter Früchte.
Manche Sorten werden roh mit Schale gegessen wie junge “Zucchini” und "Butternut", andere werden nur wegen ihrer Samen angebaut, die der Ölgewinnung dienen, oder man verwendet das Fruchtfleisch für Gerichte aller Art. Der Kürbis kann süß, sauer, süß-sauer und auch herzhaft zubereitet werden. Er wird in Kuchen verbacken, zu Suppen gekocht oder eingelegt. Die Verwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie seine Sorten.

Zierkürbisse können aufgrund ihres Gehaltes an Bitterstoffen nicht gegessen werden. Sie werden ausschließlich zu Dekorationzwecken verwendet. Der Anbau kann genauso wie bei den Speisekürbissen erfolgen. Bei der eigenen Vermehrung aus Samen sollte man darauf achten, dass Zierkürbisse und bitterstofffreie Sorten einer Art einen Mindestabstand von 250 Metern benötigen, bei freiem Gelände auch deutlich mehr, um sortenrein und bitterstofffrei zu bleiben. Es empfiehlt sich beim Anbau mehrere Sorten der jährliche Neukauf der Samen.

Kürbisse sind nicht nur etwas für Halloween, sie sind schmackhaft, gesund und vielfältig. Auch wem der Geschmack des klassischen Kürbisses nicht zusagt, kann es mal mit "Zucchini", "Patisson" oder "Butternut" probieren. Schmeckt auch das nicht, bleiben immer noch “Ölkürbisse“ mit ihren schalenlosen Samen. Frisch geröstet über dem Salat oder auf frisches Brot gestreut erinnern sie geschmacklich nicht mehr an Kürbisse. Eine andere Alternative ist Kürbiskernöl, das wegen seiner ungesättigten Fettsäuren sehr gesund ist und sogar Anwendung in der Naturheilkunde findet.-ab-


[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 7[/size]
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