Zitat geschrieben von Hesperis
Da kommt es schon mal vor, dass ein kleines Kind angesichts eines freilaufenden Insektes in Panik kommmt.
Kenn ich, war in meiner Klasse auch so. Alle Mädels außer zwei (ich und eine andere, die jetzt Tierpflegerin gelernt hat) fielen in Hysterie, sobald letztere (von uns beiden) mit einer Heuschrecke oder ähnlichem anrückte, als ob die Seuche hinter ihnen herwäre.
Auch wegen einer Mini-Spinne wurde ein
Riesen-Aufhebens gemacht und erst nachdem das ach so gefährliche Tierchen auch wirklich tot war, ist wieder Ruhe eingekehrt.
Stellenweise hab ich schon so gedacht: Geht's denen denn noch gut? Wenn sie wegen einer Giftschlange die Flucht ergreifen, das kann ich verstehen. Aber in unserer heimischen Natur sind die wenigsten Tiere giftig (sieht man mal von Kreuzotter und anderen netten Gesellen ab) oder wir begegnen ihnen einfach nicht, da sie nicht denselben Lebensraum mit uns teilen. Und trotzdem muss jedes Tier irgendwie "unschädlich" gemacht werden, bei kleinen geht es noch am einfachsten, sie zu zertreten.
Hab das auch in meiner Kindheit beobachtet, zumindest bei meiner großen Schwester: Alle Spinnen waren nur gut, solange sie auch tot waren. Da wurden die teilweise mit dem Feuerzeug in Brand gesteckt , drauf treten war da noch banal.
Und ich bin trotzdem nicht versaut, spielte am liebsten mit Kellerasseln und rettete Spinnen aus der Wohnung und erfreute mich dran, wenn sie draußen ein schönes, neues Spinnennetz gesponnen hatten.
Ich vermute mal, meine Liebe zu Tieren kam durch mein erstes (richtiges) Buch zustande, das war nämlich ein Tierbuch mit den Tieren der Welt drin, da hab ich immer drin geblättert.
Auch später hat mich das nicht losgelassen und ich wusste über Tiere sicher doppelt so viel wie die meisten meiner Altersstufe.
Das wurde dann durch allerhand Aktionen gefördert, wir hatten an der Grundschule bsp. einen Schulwald, haben Bäume gepflanzt und immer wieder Aktionen rund um den Wald gemacht.
Ich denke ebenso wie viele meiner Mitposter, die das bis hierher schon x-mal geschrieben haben, dass die Gründe für die Gleichgültigkeit gegenüber der Natur in der Vergangenheit eines Menschen zu suchen sind. Dass also die Eltern ihre Kiddies lieber vor den Fernseher gesetzt haben, als raus in die Natur zu schicken oder mit ihnen raus gegangen sind und ihnen "ihre" schöne Natur gezeigt haben.
Da finde ich es persönlich gar nicht verwunderlich, dass Kiddies auf Käfern & Co. herumtrampeln und sich wohl auch noch daran freuen, dass das Tier nach jedem Tritt vor Schmerzen aufbäumt.
Es gibt ein schönes Zitat, das ich mir bei solchen Gelegenheiten immer einfällt:
Zitat
„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“
Arthur Schopenhauer (1788-1860), dt. Philosoph
Und genauso wie bei den Tieren fände ich es auch bei den Pflanzen wichtig, den Kiddies zu zeigen, wie aus einem kleinen Samenkorn eine große Pflanze wird, wie daran Tomaten entstehen, dass Kartoffeln in der Erde wachsen und nicht im Supermarktregal und so weiter.
Von nichts kann bekanntlich nichts kommen...
lg
Henrike