Was verraten Pflanzenetiketten?

 
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Was verraten Pflanzenetiketten?

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Gepostet: 17.10.2010 - 20:37 Uhr  ·  #1
Was verraten Pflanzetiketten?

Gerade stand sie noch im Gartencenter in Reih und Glied mit zahlreichen anderen Pflanzen und plötzlich reckt sie sich im Einkaufswagen. Sah sie doch aber wieder zu schön aus, diese Was-auch-immer-Pflanze. Das Etikett verrät nicht viel, außer einem dubiosen Namen, den der Käufer noch nie gehört hat, und lauter hübschen Zeichnungen, die im besten Fall um ein Wort ergänzt sind. Viel Platz für ausführliche Erklärungen ist auf Etiketten nicht und einen Internetzugang oder ein Pflanzenlexikon hat der Pflanzenfreund auch nicht immer zur Hand, um auf die Schnelle nachzuschlagen. Das Pflanzenmagazin wunderschön bringt Licht ins Dunkel und erklärt die gängigsten Symbole oder Schlagwörter in einer neuen Rubrik näher.

Folge 1: Der Lichtbedarf
Sonnig/halbschattig/schattig


Je nach Jahreszeit und Tageslänge schwanken Beleuchtungsstärke und –dauer – damit variiert die Lichtmenge, die der Pflanze zur Verfügung steht. Diese Schwankungen werden geringer je näher man sich zum Äquator bewegt. Direkt dort beträgt die Tageslänge zwölf Stunden, die zur Verfügung stehende Beleuchtungsstärke bleibt über das ganze Jahr annähernd gleich. In nördlichen Gefilden sieht dies jedoch ganz anders aus. Beträgt die Beleuchtungsstärke mittags um zwölf im Juli bei wolkenlosem Himmel annähernd 100 000 Lux, so ist sie bei gleichen Bedingungen im Dezember bei gerademal 10 000 Lux. Somit kommt also im Winter nur noch ein Zehntel des Sonnenlichtes an. Dazu verändert sich die Tageslänge: je kürzer die Tage, desto kürzer auch die Zeit, in der das sowieso schon geringere Licht ankommt. Für lichthungrige Exoten ist dies ein extremer Härtefall, auch wenn das menschliche Auge es anders wahrnimmt.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Beleuchtungsstärke wiederum abnimmt, je weiter entfernt die Pflanze vom Fenster steht. Kommt direkt an der Scheibe das volle Licht an, so erreicht es auf dem Fensterbrett nur noch 80 Prozent. In zwei Metern Entfernung vom Fenster sind es gerade noch 20 Prozent. An sonnigen Wintertagen werden in Wohnräumen im Normalfall nicht mehr als 3000 Lux erreicht, in unbeschattete Wintergärten kann man dagegen von rund 9000 Lux ausgehen.

Nur der beste Platz ist gut genug

Kommt auch noch eine Gardine oder ein Vorhang ins Spiel, ist der Extremfall erreicht. Auch Bäume oder schattenspendende Sträucher verringern das zur Verfügung stehende Licht. Sonnenhungrige Exoten sollten deshalb die besten Plätze bekommen – idealerweise am unbeschatteten Südfenster. Wer sich nicht sicher ist, welche Beleuchtungsstärke wo ankommt, misst dies am besten mit einem Luxmeter nach. Am besten überprüft man die Werte über einen längeren Zeitraum – beispielsweise über zwei Wochen – um einen guten Mittelwert zu erfahren.
Pflanzen mit hohem Lichtbedarf stehen somit an einem freien Südfenster, maximal am Südost- oder Südwestfenster richtig. Eine halbe Sonne auf dem Etikett bedeutet „halbschattig“. Blumen mit diesem Symbol werden am Ost- oder Westfenster platziert. Steht hier ausschließlich ein Südfenster zur Verfügung stellt man die Pflanze in einigem Abstand zum Fenster auf. Für Pflanzen mit nur geringem Lichtanspruch eignen sich Nordfenster. Sie sollten vom Fenster weggerückt werden, wenn sie an einem Ost- oder Westfenster stehen.






Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 26

zeitung/pflanzen-magazin-03.html
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