Kleine Blütenstars jetzt pflanzen

Autor: Frank   
Veröffentlicht: 27.08.2009 - 16:59 Uhr
 
 
Bildquelle: 1852-Vorfruehlingsanemonen.jpg
Ganz schön clever

Wenn ganz Viele zur gleichen Zeit das Gleiche wollen, kann es eng werden. Manchmal kommt dann das Gesetz des Stärkeren zum Tragen, es wird gedrängelt und die Größten oder Stärksten haben es am leichtesten und setzen sich durch. In der Pflanzenwelt kann es ähnliche Probleme geben, zum Beispiel im Frühling, wenn es nach den kalten Wintertagen wieder wärmer und sonniger wird. Dann konkurrieren viele Pflanzen gleichzeitig um das Sonnenlicht. Bäume und Sträucher treiben aus und auch Stauden und andere krautige Pflanzen entwickeln sich jetzt zügig. Bei so viel Dynamik haben es die Kleinen besonders schwer, denn wenn die sommergrünen Laubgehölze ihre Blätter bilden, erreichen viel weniger Sonnenstrahlen den Boden als vor dem Blattaustrieb.

Energiequelle Sonnenlicht

Egal wie groß Pflanzen sind, sie brauchen für ihr Wachstum und für ihre Vermehrung Energie, die sie durch die Photosynthese gewinnen. Dabei nutzen sie die Kraft der Sonne, um aus Wasser und Kohlendioxid Zucker zu erzeugen, den sie für ihr Überleben benötigen. Gewissermaßen als Abfallprodukt entsteht dabei auch der für den Menschen lebensnotwendige Sauerstoff. Ohne Sonnenlicht sähe es für die Pflanzen mit der Energiegewinnung schlecht aus. Um trotz der Konkurrenz der Gehölze zu überleben und die Erhaltung der Art sicherzustellen, haben einige Pflanzen eine besondere Strategie entwickelt: Sie sind sehr schnell. Indem sie eher austreiben und früher blühen als die meisten anderen, können sie das Sonnenlicht bereits nutzen, bevor die sommergrünen Gehölze ihr Blätterdach richtig ausgebildet haben.

Selbstständige Vermehrung

Viele Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokus verbringen den Winter als Zwiebel oder Knolle im Boden. Sie sind kleine Kraftpakete, denn sie haben viel Energie durch die Photosynthese im vergangenen Frühjahr gespeichert. Diese Reservestoffe nutzen sie zum schnellen Austrieb, wenn es langsam wieder wärmer und milder wird. Weil sie dadurch der Konkurrenz um Wochen oder gar Monate voraus sind, kann sich der Mensch schon über Blüten freuen, wenn viele Pflanzen noch in der Winterruhe verharren und Farbe im Garten Mangelware ist. Manche frühblühenden Zwiebeln und Knollen wie Blausternchen (Scilla), Schneestolz (Chionodoxa), Krokusse (Crocus), Porzellanblümchen (Puschkinia), Traubenhyazinthen (Muscari), Vorfrühlingsanemonen (Anemone blanda), Schneeglöckchen (Galanthus) und Winterlinge (Eranthis) vermehren sich ohne menschliches Zutun an Stellen im Garten, an denen sie sich wohlfühlen. Der Fachmann spricht dann vom „Verwildern". Dies ist eine wunderbare Eigenschaft, denn so entstehen im Laufe der Jahre regelrechte Blütenteppiche.

Pflanzzeit Herbst

Wer sich auch im eigenen Garten über einen blütenreichen Frühstart im nächsten Jahr freuen möchte, sollte zur Tat schreiten: Im Herbst, ab September, ist Pflanzzeit für Schneestolz, Blausternchen und andere frühblühende Zwiebeln und Knollen. Sie werden in Gruppen gepflanzt, weil sie dann besonders effektvoll sind. Andere Zwiebeln und Knollen, die sich an geeigneten Standorten ebenfalls aus eigener Kraft vermehren und im Herbst in die Erde kommen, sind Hundszahn (Erythronium), auch Forellenlilie genannt, Schachbrettblume (Fritillaria meleagris), Narzissen (Narcissus), Märzbecher (Leucojum vernus) und die sogenannten Botanischen Tulpen wie zum Beispiel die zierliche Zwergsterntulpe (Tulipa tarda). Am besten pflanzt man die Zwiebeln und Knollen in lockerer Anordnung und nicht mit regelmäßigem Abstand, damit von Anfang an ein möglichst natürlicher Eindruck entsteht.

Quelle: IZB
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