Hornspäne, Blaudünger Düngung und Schnitt Lorbeer-Kirsche

 
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marco070679

Hallo,

ich habe heute 23 Kirschlorbeer Novita bekommen. Sie sind ca. 50 cm hoch und ich möchte sie am WE pflanzen.

Doch wie sieht das mit der Düngerversorgung aus?

Manche sagen, Hornspäne in die Erde gemischt + Pflanzerde ist gut für die Pflanzen, anschliessend ab und an mit Blaukorn die Pflanze düngen. Im HErbst dann Kalium.

Andere haben ganz andere Meinungen.

Wie kann man die Pflanzen gut düngen, so das sie optimal versorgt sind?

Gruss

Marco
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Plantsman

Moin,

es gibt viele Möglichkeiten.

Wenn Du sie optimal versorgen möchtest, müsstest Du stichprobenartig an mehreren Stellen des Pflanzbereichs aus ca. 30 cm Tiefe Erde entnehmen, gut mischen und an ein Boden-Untersuchungslabor schicken. Die könnten Dir dann eine genau ausgerechnete Düngeempfehlung geben.

Ansonsten führen natürlich viele Wege nach Rom. Fast jeder Gärtner hat seine eigenen Methoden .

Aus Gründen der Bodengesundheit bin ich eher ein Verfechter der organischen Düngung. Jetzt beim Pflanzen ein wenig Hornspäne einzuarbeiten ist kein Problem, nimm aber nicht zu viel, so ca. 50 g/qm. Das reicht als Anschubdüngung. Im Frühsommer kannst Du dann nochmal mit 50 g/qm organisch nachdüngen. Jetzt aber keine Hornspäne mehr, denn sie sind ein reiner Stickstoff-Dünger und würden die Pflanzen "verweichlichen". Eine erhöhte Anfälligkeit gegen Krankheiten und Schädlinge wäre auf Dauer die Folge. Ein organischer Volldünger mit allen Nährstoffen ist da besser, in einer guten Gärtnerei/Gartencenter sollte man Dir eigentlich das Richtige verkaufen.
Organische Dünger sind "optimaler", weil sie die Nährstoffe nicht auf einmal freisetzen und es deshalb selten zu Schäden an Pflanze und Umwelt kommt.

Mineralische Dünger wie Blaukorn könnte man als den Traubenzucker der Pflanzen bezeichnen. Er wirkt schnell, ist aber auch schnell wieder weg. Deshalb immer nur in Maßen (ca. 10 - 20 g/qm) und nur bei Bedarf einsetzen. Für den Boden ist er kaum wertvoll und bei zu hohen Gaben kann er Schäden verursachen bzw. wäscht evtl. ins Grundwasser aus.

Auf eine Kalidüngung oder auf eine Düngung allgemein kann im Herbst eigentlich verzichtet werden, wenn Du im Mai/Juni einen vernünftigen Volldünger gegeben hast. Im Herbst würde ich aber den Wurzelbereich der Pflanzen links und rechts vom Stamm jährlich mit einer Schicht von ca. 3 cm Kompost versehen (die Stämme aber frei lassen).

Ebenfalls gut für den Boden und ein guter Dünger ist Rasenschnitt. Man kann nach dem Rasenmähen öfter mal eine dünne Schicht Rasenschnitt (ca. 1 cm) auf den Wurzelbereich streuen (Flächenkompostierung). Das gilt übrigens auch für normale Blumen/Staudenbeete und andere Gehölze.

Das ist das, was ich auch meinen Kunden erzähle. Mal sehen, was die anderen noch zu sagen haben.
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marco070679

Hallo,

das ist doch mal eine Antwort. Klar und verständlich.

Danke dafür.

Dasselbe Problem mit dem auseinandergehen von Meinungen ist das Schneiden zur Hecke. Manche sagen einfach wachsen lassen und dann in Form bringen, manche sagen jährlich stutzen, andere stutzen nur die Seiten und wiederum andere nur den oberen trieb.

Meine sind jetzt ca 50 cm hoch und nicht so sehr verzweigt.

Möchte aber irgendwann eine Hecke haben weclhe 2 m hoch ist. Der Pflanzabstand wird 50 cm betragen.

Wie und wann soll ich schneiden?

gruss

marco
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Plantsman

Dazu hab ich natürlich auch eine Meinung .

Heckenschnitt ja nichts anderes ist als ein Formschnitt und dafür empfehle ich den Zeitraum von Anfang Mai bis Mitte August. Das ist die Hauptwachstumszeit zu der die Pflanzen immer wieder schnell die unansehnlichen Abschnitte überwachsen können. Später als August würde ich nicht schneiden, weil sonst nicht mehr genug Neutrieb einsetzt und die Schnittstellen evtl. offen dem Winter ausgesetzt werden. Außerdem sieht die Pflanzung fast ein halbes Jahr scheußlich aus.

Wenn Deine Hecke ca. 2 m hoch sein soll, sollte der erste Schnitt im Mai auf ca. 1,7 m erfolgen, also deutlich unter 2 m. Den Rest des Jahres korrigiert man je nach Wüchsigkeit und Lust und Laune nur den Zuwachs. Beim letzten Schnitt werden die Pflanzen dann auf die gewünschten 2 m gebracht. Der kurze Austrieb im August bedeckt die Schnittstellen, aber die Hecke legt nicht mehr zu viel drauf.
Diese Schnittmethode lässt die Hecke nicht jedes Jahr um 5 cm größer werden .

Der seitliche Schnitt hängt von der Tiefe ab, die man der Hecke zugestehen möchte. Die Methode ist wie oben beschrieben, nur nicht ganz so heftig im Mai. Sie sollte unten aber immer etwas breiter als oben sein. Sonst beschattet sie sich selbst und verkahlt unten, wird also unschön.

Lorbeerkirschen musst Du glücklicherweise nicht so aufbauen wie Liguster und kannst Dir deshalb in den ersten Jahren etwas Ruhe gönnen. Zuerst wirst Du aber bestimmt die Seiten korrigieren müssen. Deine Pflanzen wachsen eher breit als hoch und trichterförmig, also unten schmal und oben breit. Sobald die Pflanzen dann die 1,7 m erreicht haben, gehts los.
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marco070679

Hallo,

danke. So werde ich dann vorgehen.

Das hat mir sehr geholfen.

Gruss

Marco
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marco070679

Hallo nochmal,

eine Frage habe ich noch:

habe ca auf 7m im Garten ältere Kirschlorbeer stehen, welche unten verkahlt sind. Alle reden davon, man soll sie trapezförmig schneiden, damit unten wieder Licht hin kommt.

Aber wie stark soll die Trapezform verlaufen?

Und soll die Trapezform nur von vorne und hinten sein, oder auch an den Seiten, die ja dicht sein sollen(daneben stehen Thujas)?

Gruss Marco

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