Hallo ihr lieben Kakteenverrückten ,
hier mal ein paar hilfreiche Tips für das "richtige" Umtopfen von Kakteen.
Häufig tauchen gerade bei Einsteigern in die Kakteensucht die Frage auf, welches Substrat für Kakteen, müssen Baumarktkakteen eigentlich umgetopft werden, oder ist das Substrat optimal? Wie topfe ich am besten um, oder was muss ich Wichtiges beachten.
Diese kleine "Exkursion" soll eine Fortführung zu dem Thema "Enttorfen von Baumarktkakteen" werden.
Siehe: forum/ftopic36645.html&highlig…een#456769
Hier nun ein detailierter Bericht rund um Substrate, das "richtige" Umtopfen etc.
1) Welcher Topf?
Grundsätzlich ist das egal, der bekannte Vierkanttopf ist natürlich platzsparender, allerdings können sich auch leicht zwischen den Vierkanttöpfen ungebete Gäste halten.
Wer nur wenige Kakteen hat und nicht zur Sucht neigt, dem empfehle ich einfache Rundtöpfe.
2) Wie sollte der Substrataufbau im Topf aussehen?
Grundsätzlich verwende ich bei jedem Umtopfen eine 2-4cm dicke Schicht Lava (ungesalzen) welches derzeit wieder in diversen Baumärkten vertrieben wird. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass es sich um ungesalzene Lava handelt. Diese Lavaschicht dient als Drainage, das Wasser kann besser ablaufen und der Topf bleibt nicht ewig feucht. Manche Kakteenliebhaber verwenden auch Fliesmatten. Nicht verwendet werden sollten Küchenrollpapiere, oder WC-Papiere.
Häufig hat der Lava einen doppelten Effekt, einerseits dient er als Drainageschicht, andererseits fällt nicht das häufig feinkörnige Kakteensubstrat aus den Abzugslöchern des Topfes.
3) Fäulnisgefahr Wurzelhals, oder gepfropfte Kakteen!
Häufig werden auch gepfropfte Pflanzen vertrieben, welche dann bedenkenlos tiefer getopft werden (d.h die Unterlage, auf welche der Pfröpfling gepfropft ist). Grundsätzlich sollte man dann nur mineralisches Substrat auffüllen, es kann leicht passieren, dass sonst die Unterlage zu faulen anfängt, wenn humoses Substrat genommen wird.
Bei anhaltender Feuchtigkeit reagieren Kakteen auch am Wurzelhals empfindlich. Hier rate ich eine Schicht Quarzkies (hält kein Wasser) um den Wurzelhals aufzufüllen.
4) Optisches Aussehen des Substrates
Grundsätzlich wird jeder Kakteenfreund früher oder später eine Abdeckschicht wählen, welche z.B aus Lava, Quarzkies, Kiesel etc bestehen kann. Die Töpfe sehen einheitlicher aus. Bedingung für eine gute Kakteenpflege ist dies aber nicht.
5) Humoses Substrat oder doch lieber rein mineralisch?
Es wird in zwei Gruppen unterteilt, solche, die humos stehen können (welches sich auch positiv auf das Wachs- und Blühverhalten auswirkt) und solche, die rein mineralisch stehen sollten, weil sie sonst leicht faulen. Grundsätzlich gilt: Die Pflanze (soweit der Gattungsname bekannt ist) einfach mal nach dem Standort schauen. So wird jeder schnell fündig, ob man lieber mineralisches, oder lieber humoses Substrat verwenden sollte.
Grundsätzlich werden diverse Säulenkakteen wie Cereen humos getopft (ca. 50 % humos, 50% mineralisch), ebenso wie Echinopsen, Lobivien, Opuntia etc.
Andere Gattungen wie Ariocarpen, Aztekien, Pelecyphoren sollten rein mineralisch getopft werden
Es gibt allerdings auch solche Gattungen, die ohne Probleme ein Teil humoses Substrat vertragen. Dies wurde schon von diversen Kakteenfreunden getestet. Trotz Literatur empfehle ich Lophophoren und Astrophyten etwa 10% humoses Substrat zu geben. Die anderen 90% rein mineralisch.
6) Vorsicht vor spitzen Steinen!
Es gibt Kakteen, die eine Rübenwurzel ausbilden. Zwei Hauptvertreter sind Ariocarpen und Lophophoren. Grundsätzlich sollte man hier aufpassen, kleine, spitze Steine können die empfindlichen Rübenwurzeln verletzten und somit zum Totalverlust der Pflanze führen, daher gilt:
7) Kakteensubstrat niemals fest andrücken...
oder in den Topf pressen, sondern durch Schütteln oder auf gerade Unterlagen den Topf stauchen. So rieselt das Substrat in alle Ritzen, und Wurzeln und Rüben können nicht verletzt werden.
8.) Die Fäulnis im Winter
Gerade bei humoses Substraten muss vor der Winterruhe rechtzeitig aufgehört werden zu gießen. Humose Substrate brauchen lange zum Abtrocknen, mineralische Substrate dagegen trocknen bedeutend schneller ab. Niemals nasse oder feuchte Pflanzentöpfe in ein kaltes Winterquatier einräumen. Dies kann im schlimmsten Fall zum Totalverlust kommen.
9) Gefahrloses Umtopfen
Im Internet gibt es Möglichkeiten Zangen zu kaufen, ebenso haben sich dickledrige Handschuhe aus dem Bauhaus bewährt. Mit Stöcken, Steinen etc können Pflanzen auch im Topf fixiert werden, um sie optimal einzutopfen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
10) Optimale Zeit zum Umtopfen?
Ja, die gibt es. Grundsätzlich kann immer umgetopft werden, die optimale Zeit aber ist Januar-Februar, in dieser Zeit sind die feinen Faserwurzeln abgestorben, beim Austopfen werden so die Wurzeln nicht verletzt. Während der Vegetationsperiode reißen leicht beim Aus- und Umtopfen die feinen Faserwurzeln ab!
Ich hoffe der Bericht hat euch etwas geholfen.
Grüße und viel Spaß beim Umtopfen!
Echinopsis
hier mal ein paar hilfreiche Tips für das "richtige" Umtopfen von Kakteen.
Häufig tauchen gerade bei Einsteigern in die Kakteensucht die Frage auf, welches Substrat für Kakteen, müssen Baumarktkakteen eigentlich umgetopft werden, oder ist das Substrat optimal? Wie topfe ich am besten um, oder was muss ich Wichtiges beachten.
Diese kleine "Exkursion" soll eine Fortführung zu dem Thema "Enttorfen von Baumarktkakteen" werden.
Siehe: forum/ftopic36645.html&highlig…een#456769
Hier nun ein detailierter Bericht rund um Substrate, das "richtige" Umtopfen etc.
1) Welcher Topf?
Grundsätzlich ist das egal, der bekannte Vierkanttopf ist natürlich platzsparender, allerdings können sich auch leicht zwischen den Vierkanttöpfen ungebete Gäste halten.
Wer nur wenige Kakteen hat und nicht zur Sucht neigt, dem empfehle ich einfache Rundtöpfe.
2) Wie sollte der Substrataufbau im Topf aussehen?
Grundsätzlich verwende ich bei jedem Umtopfen eine 2-4cm dicke Schicht Lava (ungesalzen) welches derzeit wieder in diversen Baumärkten vertrieben wird. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass es sich um ungesalzene Lava handelt. Diese Lavaschicht dient als Drainage, das Wasser kann besser ablaufen und der Topf bleibt nicht ewig feucht. Manche Kakteenliebhaber verwenden auch Fliesmatten. Nicht verwendet werden sollten Küchenrollpapiere, oder WC-Papiere.
Häufig hat der Lava einen doppelten Effekt, einerseits dient er als Drainageschicht, andererseits fällt nicht das häufig feinkörnige Kakteensubstrat aus den Abzugslöchern des Topfes.
3) Fäulnisgefahr Wurzelhals, oder gepfropfte Kakteen!
Häufig werden auch gepfropfte Pflanzen vertrieben, welche dann bedenkenlos tiefer getopft werden (d.h die Unterlage, auf welche der Pfröpfling gepfropft ist). Grundsätzlich sollte man dann nur mineralisches Substrat auffüllen, es kann leicht passieren, dass sonst die Unterlage zu faulen anfängt, wenn humoses Substrat genommen wird.
Bei anhaltender Feuchtigkeit reagieren Kakteen auch am Wurzelhals empfindlich. Hier rate ich eine Schicht Quarzkies (hält kein Wasser) um den Wurzelhals aufzufüllen.
4) Optisches Aussehen des Substrates
Grundsätzlich wird jeder Kakteenfreund früher oder später eine Abdeckschicht wählen, welche z.B aus Lava, Quarzkies, Kiesel etc bestehen kann. Die Töpfe sehen einheitlicher aus. Bedingung für eine gute Kakteenpflege ist dies aber nicht.
5) Humoses Substrat oder doch lieber rein mineralisch?
Es wird in zwei Gruppen unterteilt, solche, die humos stehen können (welches sich auch positiv auf das Wachs- und Blühverhalten auswirkt) und solche, die rein mineralisch stehen sollten, weil sie sonst leicht faulen. Grundsätzlich gilt: Die Pflanze (soweit der Gattungsname bekannt ist) einfach mal nach dem Standort schauen. So wird jeder schnell fündig, ob man lieber mineralisches, oder lieber humoses Substrat verwenden sollte.
Grundsätzlich werden diverse Säulenkakteen wie Cereen humos getopft (ca. 50 % humos, 50% mineralisch), ebenso wie Echinopsen, Lobivien, Opuntia etc.
Andere Gattungen wie Ariocarpen, Aztekien, Pelecyphoren sollten rein mineralisch getopft werden
Es gibt allerdings auch solche Gattungen, die ohne Probleme ein Teil humoses Substrat vertragen. Dies wurde schon von diversen Kakteenfreunden getestet. Trotz Literatur empfehle ich Lophophoren und Astrophyten etwa 10% humoses Substrat zu geben. Die anderen 90% rein mineralisch.
6) Vorsicht vor spitzen Steinen!
Es gibt Kakteen, die eine Rübenwurzel ausbilden. Zwei Hauptvertreter sind Ariocarpen und Lophophoren. Grundsätzlich sollte man hier aufpassen, kleine, spitze Steine können die empfindlichen Rübenwurzeln verletzten und somit zum Totalverlust der Pflanze führen, daher gilt:
7) Kakteensubstrat niemals fest andrücken...
oder in den Topf pressen, sondern durch Schütteln oder auf gerade Unterlagen den Topf stauchen. So rieselt das Substrat in alle Ritzen, und Wurzeln und Rüben können nicht verletzt werden.
8.) Die Fäulnis im Winter
Gerade bei humoses Substraten muss vor der Winterruhe rechtzeitig aufgehört werden zu gießen. Humose Substrate brauchen lange zum Abtrocknen, mineralische Substrate dagegen trocknen bedeutend schneller ab. Niemals nasse oder feuchte Pflanzentöpfe in ein kaltes Winterquatier einräumen. Dies kann im schlimmsten Fall zum Totalverlust kommen.
9) Gefahrloses Umtopfen
Im Internet gibt es Möglichkeiten Zangen zu kaufen, ebenso haben sich dickledrige Handschuhe aus dem Bauhaus bewährt. Mit Stöcken, Steinen etc können Pflanzen auch im Topf fixiert werden, um sie optimal einzutopfen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
10) Optimale Zeit zum Umtopfen?
Ja, die gibt es. Grundsätzlich kann immer umgetopft werden, die optimale Zeit aber ist Januar-Februar, in dieser Zeit sind die feinen Faserwurzeln abgestorben, beim Austopfen werden so die Wurzeln nicht verletzt. Während der Vegetationsperiode reißen leicht beim Aus- und Umtopfen die feinen Faserwurzeln ab!
Ich hoffe der Bericht hat euch etwas geholfen.
Grüße und viel Spaß beim Umtopfen!
Echinopsis