Moin,
derartige Schäden können verschiedene Ursachen haben.
Eine Pilzkrankheit kann sicher nicht ausgeschlossen werden, so eine Aussage zu treffen ist anhand der Bilder aber eigentlich kaum möglich.
Man kann aber gut erkennen, dass die für Schuppenbräune typischen dunkleren Flecken auf den Nadeln fehlen. Ausserdem hat dieser Pilz einen ganz anderen Befallsrhythmus, der frühestens im Spätwinter beginnt und im Laufe des Frühsommers den Höhepunkt erreicht. Es passt also zeitlich auch nicht.
Mich würde interessieren, 1.) was Du mit "Waldboden" meinst und 2.) wie der Wurzelballen zu Zeiten der Pflanzung beschaffen war.
Zu 1.) "Waldboden" ist kein definierter Begriff da dieser genau so vielfältig ist, wie die Wälder an sich. Es kann sich um den ausgelaugten, sehr durchlässigen, schwach humosen Sandboden mit starker Rohhumusschicht eines Dünen-Kiefernwaldes der Lünbeburger Heide oder um einen wunderbaren, lehmig-humos, nährstoffreichen und gut wasserführenden Boden eines Buchenwaldes der Hildesheimer Börde handeln.
Zu 2.) Wie habt ihr die Thuja gekauft, Topf oder Ballenware, wie stark war die Durchwurzelung und wie habt ihr diesen Wurzelballen vor dem Pflanzen behandelt?
Meist ist es in Fällen, bei denen es auch um eine Reklamation gehen könnte, immer besser, den Lieferanten des Pflanzgutes direkt aufzusuchen. Wenn er ein gutes Kundenmanagement hat und fachlich kompetent ist, wird er sich die ganze Sache vor Ort ansehen.
Nur soch so viel: Thuja als langlebige Bäume haben eine längere Anwachs- und Etablierungsphase, bis zu drei Jahre und in dieser Zeit brauchen sie eine intensivere Pflege. Am schwierigsten ist dabei immer der erste Sommer, weil das Wurzelwerk noch nicht ausreichend entwickelt und in der Lage ist, die Wasser verdunstenden grünen Pflanzenteile ausreichend mit diesem zu versorgen. Auch wenn man giesst, es sind noch nicht genug Wurzeln vorhanden.
Ohne mich festlegen zu wollen, würde ich bei Deinen Pflanzen einen leichten Trockenschaden diagnostizieren. Dieser kann schon kurz nach der Pflanzung aufgetreten sein! Da Nadelgehölze jedoch keine "Schnellmerker" sind, äußert sich dieser Schaden erst jetzt. Zufällig hab ich gerade am Wochenende mit einigen Baumpflegern gesprochen und dabei selber gelernt, dass ausgewachsene Bäume bei starker Trockenheit den Schaden teilweise erst nach drei (!) Jahren zeigen.
Mein Vorschlage: pfleg sie weiterhin gut, wässere sie, vor allem jetzt vor dem Winter, noch weiter ordentlich durch, gib ihnen im Frühjahr mal eine leichte Gabe organischen Dünger oder Kompost und beobachte sie weiter. Der Schaden sollte sich, meiner Meinung nach, nach spätestens zwei Jahren überwachsen haben. "Geduld" ist das Zauberwort, denn sie brauchen einfach länger um sich einzuleben....... und vergiss meine oben gestellten Fragen nicht .