Pilze als Förderer der Biodiversität im Regenwald
Regenwälder gelten als artenreichste Gebiete der Welt und vereinen nicht selten hunderte einzelner Pflanzenarten auf einem kleinen Gebiet. Auf den ersten Blick scheint es also paradox, dass ausgerechnet Pilze, die häufig als Seuche gelten, die Artenvielfalt im Regenwald regulieren sollen.
Seuche und Diversität
Diversitätsforscher versuchen bereits seit längerer Zeit herauszufinden welche Faktoren die Artenvielfalt regeln. Die Forscher vermuteten, dass Insekten und Pilze eine entscheidende Rolle bei der Biodiversität spielen. Untersuchungen zu Seuchenkrankheiten wie Pilzen haben gezeigt, dass selbst mikroskopisch kleine Pilze sich besonders schnell auf engem Raum und unter Pflanzen derselben Art verbreiten. Daher gilt, dass verwandte Arten schlechte Pflanznachbarn sind. Der Pilzbefall dezimiert dann die vorhandene Pflanzenpopulation der gleichen Pflanzenart ohne diese notwendigerweise komplett auszurotten. Schnellwachsende Pflanzen werden also zurückgedrängt und selteneren, langsamer wachsenden Pflanzen wird ermöglicht in Ruhe zu gedeihen. Die Hypothese, dass Pilze dominante Pflanzenarten im Zaum halten und so die Möglichkeit für seltene Pflanzenarten schaffen sich zu etablieren, auch als Janzen-Connell-Modell bekannt, ist bereits über 40 Jahre alt und wurde nun mit neuen Forschungen im Regenwald von Belize bestätigt.
Experimentelle Forschung im Regenwald
Die Forscher untersuchten über einen Zeitraum von 17 Monaten mehrere Testareale in den tropischen Wäldern von Belize. Um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen, besprühten die Wissenschaftler wöchentlich jeweils einen Abschnitt mit Wasser, einen Zweiten mit einem Fungizid, ein weiteres Areal mit einem Insektizid und ließen einen Abschnitt zu Kontrollzwecken unbehandelt. Durch das Fungizid werden Pilze und ihre Sporen abgetötet, so dass die Forscher beobachten konnten wie sich der Regenwald ohne Pilze entwickeln würde. Welchen Einfluss Pilze auf die Keimlinge haben würden, überraschte jedoch selbst die Wissenschaftler. Im Testareal das mit dem Fungizid behandelt wurde, ging die Artenvielfalt insgesamt um 16 Prozent zurück. Zum Vergleich: Das Insektizid hatte zwar einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Flora, verringerte die Artenvielfalt jedoch nicht. Im Kontrollabschnitt und dem mit Wasser behandelten Testareal gab es keine messbaren Veränderungen. Pilze verhindern also die Dominanz einzelner Pflanzenarten und fördern so die Biodiversität. Die besten Lebensbedingungen für Pilze sind in feuchten, warmen Gebieten, ganz so wie in Mittel- und Südamerika. Da dort Pilze besonders gut leben können, konnte sich eben auch dort eine so reiche Artenvielfalt im Regenwald entwickeln.
Quelle: http://www.ox.ac.uk/
Regenwälder gelten als artenreichste Gebiete der Welt und vereinen nicht selten hunderte einzelner Pflanzenarten auf einem kleinen Gebiet. Auf den ersten Blick scheint es also paradox, dass ausgerechnet Pilze, die häufig als Seuche gelten, die Artenvielfalt im Regenwald regulieren sollen.
Seuche und Diversität
Diversitätsforscher versuchen bereits seit längerer Zeit herauszufinden welche Faktoren die Artenvielfalt regeln. Die Forscher vermuteten, dass Insekten und Pilze eine entscheidende Rolle bei der Biodiversität spielen. Untersuchungen zu Seuchenkrankheiten wie Pilzen haben gezeigt, dass selbst mikroskopisch kleine Pilze sich besonders schnell auf engem Raum und unter Pflanzen derselben Art verbreiten. Daher gilt, dass verwandte Arten schlechte Pflanznachbarn sind. Der Pilzbefall dezimiert dann die vorhandene Pflanzenpopulation der gleichen Pflanzenart ohne diese notwendigerweise komplett auszurotten. Schnellwachsende Pflanzen werden also zurückgedrängt und selteneren, langsamer wachsenden Pflanzen wird ermöglicht in Ruhe zu gedeihen. Die Hypothese, dass Pilze dominante Pflanzenarten im Zaum halten und so die Möglichkeit für seltene Pflanzenarten schaffen sich zu etablieren, auch als Janzen-Connell-Modell bekannt, ist bereits über 40 Jahre alt und wurde nun mit neuen Forschungen im Regenwald von Belize bestätigt.
Experimentelle Forschung im Regenwald
Die Forscher untersuchten über einen Zeitraum von 17 Monaten mehrere Testareale in den tropischen Wäldern von Belize. Um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen, besprühten die Wissenschaftler wöchentlich jeweils einen Abschnitt mit Wasser, einen Zweiten mit einem Fungizid, ein weiteres Areal mit einem Insektizid und ließen einen Abschnitt zu Kontrollzwecken unbehandelt. Durch das Fungizid werden Pilze und ihre Sporen abgetötet, so dass die Forscher beobachten konnten wie sich der Regenwald ohne Pilze entwickeln würde. Welchen Einfluss Pilze auf die Keimlinge haben würden, überraschte jedoch selbst die Wissenschaftler. Im Testareal das mit dem Fungizid behandelt wurde, ging die Artenvielfalt insgesamt um 16 Prozent zurück. Zum Vergleich: Das Insektizid hatte zwar einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Flora, verringerte die Artenvielfalt jedoch nicht. Im Kontrollabschnitt und dem mit Wasser behandelten Testareal gab es keine messbaren Veränderungen. Pilze verhindern also die Dominanz einzelner Pflanzenarten und fördern so die Biodiversität. Die besten Lebensbedingungen für Pilze sind in feuchten, warmen Gebieten, ganz so wie in Mittel- und Südamerika. Da dort Pilze besonders gut leben können, konnte sich eben auch dort eine so reiche Artenvielfalt im Regenwald entwickeln.
Quelle: http://www.ox.ac.uk/
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