Weihnachtsbäume im Topf

 
Pflanzenprofessor*in
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Weihnachtsbäume im Topf

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Gepostet: 23.11.2010 - 22:05 Uhr  ·  #1
Hallo,
es nähert sich ja wieder die Zeit, in der einige in Erwägung ziehen sich einen Weihnachtsbaum zuzulegen. Und wenn ich mich im Handel umschaue, scheinen solche im Topf durchaus ein gefragter Artikel zu sein (nicht für mich, da ich solche von Zimmerhöhe bevorzuge).
Es gibt gelegentlich Hinweise dazu, wie mit so einem Baum zu verfahren ist, damit er nach Weihnachten eine Chance hat weiter zu wachsen. Ich hab`s bei Nachbarn mehrmals beobachtet dass das wohl nicht so einfach ist.
Sehr selten wird darüber gesprochen, welchen Einfluß die Art des Topfbaumes bzw. sein Herstellungsverfahren darauf hat. Es gibt da nämlich ein paar Unterschiede die von der Vielzahl der Händler geflissentlich verschwiegen wird, vor allem von denen bei denen der Preis das Verkaufsargument ist. Es gibt durchaus sachliche Gründe warum die Preisspanne für gleichgroße Bäume von 10 bis 80 Euro reicht.
In der obersten Preiskategorie findet man die Qualität die auch in der Baumschule zu bekommen ist, die Containerpflanze die in ihrem Topf gewachsen ist und einen unversehrten Wurzelballen aufweist.
Dann gibt es Ballenware, die während der Anzucht mehrmals verschult wurde und zum Verkauf mit einem Wurzelballen ausgeraben wird, auch ein übliches Verfahren für Gehölze in den Baumschulen.
Bei diesen beiden Arten von Gehölzen bleibt der gesamte oder doch ein erheblicher Anteil der Wurzeln erhalten, was gute Chancen für ein Anwachsen nach dem Verpflanzen bietet.
Dann gibt es noch die gestochene Ware, die an einem Standort heranwächst und dann wieder zum Verkauf ausgegraben wird. Dabei gehen leider große Teile des Wurzelwerkes verloren. (Solchen Pflanzen begegnet man hier im Forum wenn man in der Suchfunktion "Phoenix roebelenii" eingibt).
Damit solche Pflanzen anwachsen ist es wichtig, sie sofort nach dem Ausgraben wieder einzupflanzen, damit von den wenigen Wurzeln nichts antrocknet. Natürlich dürfen sie auch nicht kurzzeitig warm oder trocken gelagert werden. Ein Verfahren, das also unter optimalen Bedingungen funktionieren kann.
Es sei mir der erlaubt meine persönliche Meinung zu äußern, dass nämlich ein Aufenthalt in einem Markt, dann in einem Wohnzimmer, dann in einer Garage und irgendwann wieder in der Erde, dazu nicht optimal sind.
Warum ich das schreibe: fragt mal in einem Markt der Weihnachtsbäume im Topf anbietet, ob das gestochene, ballierte oder Topfballenpflanzen sind. Und wenn sie behaupten es seien Ballenpflanzen, dann seid so mutig und zieht mal einen aus dem Topf raus. Wenns krümelt habt ihr eine falsche Auskunft bekommen (und könnt mit Hinweis auf diese Falschaussage das Kehren verweigern).
Seriöse Händler weisen darauf hin welcher Art ihre Pflanzen sind, und verzichten aus gutem Grund auf die Anwachsgarantie bei gestochenene Bäumen.
Wenn die Pflanzen nicht näher beschrieben sind, gehe ich persönlich erst mal von der niedrigsten Qualitätsstufe aus (das ist die die ich persönlch für unbrauchbar halte).
Es würde mich mal interessieren, wer welche Erfahrungen mit Weihnachtsbäumen im Topf hat.
Grüße H.-S.
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... und auch die logische Konsequenz gezogen und mitgeteilt
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hier wird ehrlich deklariert
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das Hochbinden überstehen sie, die strecken sich schon wieder
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hübsch sehen sie aus, die Kleinen so in Reih und Glied, hier echte Containerware
Obergärtner*in
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Herkunft: Gutach
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Re: Weihnachtsbäume im Topf

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Gepostet: 23.11.2010 - 23:34 Uhr  ·  #2
Hallo Hesperis,

du hast alles ganz richtig beschrieben.
Die gestochene, also die schlechteste Ware, wird als "topfgedrückt" angeboten und hat äußerst geringe Anwachs-chancen.
Das Problem ist, daß der Kunde selten bereit ist, für "topfgewachsene Ware" etwa das doppelte zu bezahlen, denn heutzutage muß alles billig sein.
Heuer biete ich zum ersten mal überhaupt keine getopften Wiehnachtsbäume mehr an,
weil ich komplett genervt bin.
Bei "topfgewachsenen" muß ich hören: boah, seid ihr teuer, bei O.i und T..m ist es viel billiger.
Bei "topfgedrückter" Schrottware hagelt es hinterher Reklamationen.
Wie so oft drängt mich der Kunde durch seine "Geiz-ist-geil-Mentalität", einen Artikel aus dem Sortiment zu nehmen.

Gruß Jürgen
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