Moin,
ein paar Anmerkungen zum Holzhäcksel. Der Stickstoff wird nicht verbraucht, er wird nur festgelegt und später bei der vollständigen Zersetzung des Holzes wieder an den Boden abgegeben. In der Anfangszeit wird der Stickstoff aber dem Boden durch die Bakterien und Pilze entzogen und kommt nicht den Pflanzen die darin wurzeln zugute, deshalb empfehle auch ich, die Holzhäcksel zu düngen, in diesem Fall sind reine Hornspäne (14 % N) sehr zu empfehlen.
Je nach Holzart dauert die Zersetzung bis zu 4 Jahre (Weide ca. 1 Jahr, Eichen ca. 2,5 - 3 Jahre, Nadelhölzer bis zu 4 Jahre), je schneller es zersetzt wird um so weniger Stickstoff ist nötig. Bei schwer zersetzbarem Holz kommen teilweise noch Harze und Wachse dazu, die die Zersetzung noch zusätzlich erschweren. Aus diesem Grund würde ich die Holzhäcksel vor der Verwendung erst einmal mindestens 8 Wochen liegen lassen, damit schon mal eine Vorkompostierung stattfindet und schon ein Teil dieser Inhaltsstoffe eventuell ausgewaschen bzw. abgebaut werden, einige dieser Inhaltsstoffe können nämlich schädlich/giftig für andere Pflanzen sein (besonders bei Roßkastanien, Walnüssen und Robinien zu beobachten, aber auch Fichten). Kalken fördert die Verrottung.
Bei der Anlieferung von Mutterboden wäre ich vorsichtig, es gibt für Mutterboden keine Gütebestimmungen (ich hatte in Hannover mal ein Extrembeispiel, da hat einer unserer Kunden Klärschlamm mit hoher Schwermetallbelastung als Mutterboden bekommen und musste später alles als Sondermüll wieder entsorgen, das ist aber natürlich nicht die Regel). Meiner Meinung nach ist Kompost aber besser, es gibt Bestimmungen über die Nähr- und Inhaltsstoffe (RAL-Gütezeichen "Kompost"). Wichtig ist auf jeden Fall, das der Mutterboden oder Kompost mit dem Unterboden im Grenzbereich vermischt werden, entweder durch Umgraben, Fräsen oder Umpflügen, eine Schicht neuer Boden auf den alten ist Unfug und es kann später Probleme beim Durchwurzeln oder bei Starkregen (wegschwemmen) geben.
Das Holzhäcksel glitschig werden, kann ich nicht bestätigen, in meiner Gärtnerei mulchen wir unsere Stauden-Mutterpflanzenbeete schon immer mit Holzhäcksel der hiesigen Feldhecken und weder meine Kollegen noch ich sind dort jemals ausgerutscht. Im Gehölzeinschlag bedecken wir damit sogar unsere Wege......
Rindenmulch ist nicht gleich Rindenmulch, es gibt die billige, dünne Fichtenrinde aus den Forsten, die riecht ziemlich muffig und ist teilweise auch herbizid- und salzbelastet und es gibt gewaschene, gesiebte Pinienrinde, die das 5 - 6fache kostet. Dazwischen gibt es natürlich Abstufungen in Qualität und Preis.
Das wars
Tschüssing
Stefan