Gräber im Spätsommer und Frühherbst beflanzen
Von Grassoden und Nutzpflanzen zu "Totenschrebergärten"
Beim Gang über einen heutigen Friedhof kann man kaum glauben, dass es einmal karge und triste Gottesäcker gab. Doch bis zur heutigen ästhetischen Grabbepflanzung war es ein langer Weg. Im 18. Jahrhundert herrschte die Spontanvegetation vor: nacktes Erdreich, Gras und hier und da Nutzpflanzen in Form von Obstbäumen und Sträuchern. Noch im 19. Jahrhundert folgten Friedhofsbepflanzungen rein hygienischen Gesichtspunkten und bestanden vorwiegend aus Gras, Klee und niedrigen Sträuchern, die der Luftreinigung dienen sollten. Dementsprechend kahl wirkten die Friedhöfe dieser Zeit. Mit Beginn der Vergabe von Einzelgräbern wurde es zunehmend bunter.
Minigärten auf den Gräbern
Um 1850 war es dann in den Städten üblich, die einzelnen Grabstätten wie Miniaturgärten anzulegen, was ihnen eine Zeitlang den Beinamen "Totenschrebergärten" einbrachte. Zunächst fanden dort jene Blumen und Pflanzen Verwendung, die in den Bauerngärten verfügbar waren. Heute hält der Gartenfachhandel eine große Anzahl farbenfroher und robuster Pflanzen für die Grabgestaltung bereit. Damit wird das Grab zu einem Ort, an dem der Besucher Ruhe findet und sich seiner Angehörigen und Freunde erinnern kann. Doch, so schnell die Blumen in der Hitze des Sommers gewachsen sind, so schnell können sie auch in der Glut vergehen. Und welke Blüten sind ein trostloser Anblick. Die Grabbepflanzung bedarf gerade im Sommer einer besonderen Pflege, man denke nur an das tägliche Gießen an heißen Tagen! Und da können die Friedhofsgärtner mit ihrem Angebot, das auch die Dauergrabpflege beinhaltet, helfen. Bei einem Dauergrabpflegevertrag können Sie mit Ihrem Friedhofsgärtner ein individuelles Leistungspaket abschließen und sich über viele Jahre auf eine gute Grabpflege verlassen.
Zwischenbepflanzung bringt Farbe auf das Grab
Da die Zeit bis zur endgültigen Herbstbepflanzung noch dauert, die ein oder andere Sommerbepflanzung aber bereits ausgedient hat, bietet sich eine Zwischenbepflanzung als Lösung an. Die spätere Herbstbepflanzung kann integriert und ergänzt werden. Geeignet sind vor allem Alpenveilchen (Cyclamen), Herbstchrysanthemen und Heidepflanzen. Weiße Besenheide und rote Topferika setzen Kontraste und sorgen mit ihren bunten Blüten für Farbe auf dem Beet, bis in die ersten frostigen Dezembertage hinein. Eine Kombination aus Alpenveilchen, Silberkraut und feinblättrigen Gräsern lockert die Wechselbepflanzung auf. Für Farbe sorgen auch Chrysanthemen, wie die Dendranthema x grandiflorum, die je nach Sorte von September bis November blühen.
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