FAQ und Informationen über Wüstenrosen/Adenium

 
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FAQ und Informationen über Wüstenrosen/Adenium

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Gepostet: 21.11.2010 - 21:11 Uhr  ·  #1
FAQ und Informationen über Wüstenrosen/Adenium

[size=125]Pflege[/size]

Welches Substrat nimmt man am besten für seine Wüstenrosen?

Adenium mögen mineralisches Substrat: Kies, Bims, Perlit, Sand, Lavagranulat, Blähton, Basalt- oder Granitsplit und ähnliches kann mit etwas Kakteenerde vermischt werden.

Sind Wüstenrosen eigentlich Flach- oder Tiefwurzler? Und wie groß sollte der Topf sein?

Als Bonsai können Adenium in Schalen gehalten werden. Je nach Form und Größe der Caudexknolle und der Wurzeln sind entweder tiefe Rübenwurzler-, Rosen-, Palmentöpfe oder normale Töpfe geeignet. Am besten wählt man die Topfgröße nur etwas größer als die bisherige. Bei zu großen Töpfen ist das Feuchtigkeitsgefälle zwischen Rand und Topfmitte zu hoch.

Wann topfe ich um?

Am besten zwischen dem Spätwinter und dem Frühsommer, in diesem Zeitraum sollte man sowieso die Wurzeln auf Fäulnis oder Überwinterungsschäden kontrollieren.

Kann ich Töpfe ohne Abzugslöcher nehmen?

Das ist nicht empfehlenswert, da überschüssiges Wasser nicht ablaufen kann und Wüstenrosen sehr empfindlich auf nasse Füße und Dauernässe reagieren.

Gießen

Als Caudexpflanze speichern Adenium Wasser, deswegen werden sie weniger gegossen als viele andere Pflanzen. Das Gießen sollte immer an die Temperatur angepasst werden.
Die meisten Verluste geschehen im Übergang zwischen Ruhe- und Vegetationsphase, es wird im Frühjahr zu frühzeitig wieder gegossen oder im Herbst noch, obwohl sich die Pflanze bereits in der Pause befindet.
Besser ist es, zu wenig als zu viel zu gießen. Adenium vertragen durchaus auch trockene Phasen.

Düngen

Gedüngt wird während der Wachstumsphase mit einem normalen Kübelpflanzendünger. Adenium möchten einen ausgeglichenen NPK-Wert des Düngers.

Muss ich Spurenelemente beim Düngen berücksichtigen?

Ja, ein genauer Blick auf den Dünger lohnt. Sind dort keine Spurenelemente erwähnt, kann man diese extra hinzufügen. Kakteendünger enthält beispielsweise Spurenelemente.

Standort

Am liebsten stehen Wüstenrosen warm, bei 20 Grad aufwärts. Im Winter sollten sie nicht unter zehn Grad stehen, einige empfindlichere Sorten besser nicht unter 14 Grad. Frost wird nicht vertragen. Sonne und damit soviel Licht wie möglich sind die Idealbedingungen für Wüstenrosen. Lichtmangel führt zu vergeilten Trieben und Blühfaulheit.

Woran erkenne ich, ob meine Wüstenrose gepfropft wurde?

Ungepfropfte Wüstenrosen entwickeln einen dicken, wasserspeichernden Caudex. Ist kein dicker Caudex vorhanden, spricht das für eine gepfropfte Pflanze. Die Pfropfstelle befindet sich meist sehr weit unten, sie kann sogar unter der Substratoberfläche liegen.

Es gibt auch gepfropfte Adenien, die auf Adenium geproft wurden. Diese Pflanzen haben einen Caudex und die Veredelungsstelle verwächst mit der Zeit, so dass bei manchen Pflanzen, wenn sie älter sind, kaum ein Unterschied zu aus Samen gezogenen Wüstis besteht.

Warum pfropft man überhaupt?

Das Pfropfen wird gemacht, um die einmal durch Züchtung erhaltene Blütenform und -farbe zu erhalten. Denn nur durch Veredelungen kann man garantiern, dass die Blüten iedentisch sind.

Es gibt im Übrigen auch auf Caudex veredelte Wüstis.

[size=125]Überwinterung[/size]

Wann sollte ich meine Wüstenrose im Winter gießen?

Eine regelmäßige Kontrolle auch im Winterquartier ist empfehlenswert. Wenn der Caudex schrumpelig wird, sollte gegossen werden.
Je kleiner die Wüstenrose, desto empfindlicher reagiert sie auf zu langen Wasserentzug. Erwachsene Adenium halten es länger ohne Wasser aus.

Bei welchen Temperaturen überwintern erwachsene Pflanzen?

Idealerweise bei Temperaturen zwischen zehn und 16 Grad – dadurch verlieren sie zwar ihre Blätter, aber sie vertragen die „trockene“, lichtlose Zeit besser. Unter zehn Grad sollten die Temperaturen nicht sinken.

Wann soll ich in Vorbereitung auf das Frühjahr wieder gießen und düngen?

Um so richtig loszulegen benötigen sie viel Sonne und viel Wärme . Im Frühjahr geht das so richtig los. Im Winter sollte man nicht unbedingt Wachstum erwarten und dementsprechend nicht zuviel gießen und düngen.

Wie überwintere ich meine gepfropfte Wüstenrose?

Adenium werden auf Oleander gepfropft. Um die Unterlage am Leben zu erhalten, muss von Zeit zu Zeit gegossen werden. Oleanderunterlagen nehmen Gießfehler weniger übel als wurzelechte Adenium.

Warum ist meine Wüstenrose plötzlich weich am Fuß?

Weich ist bei Caudexpflanzen eigentlich nie ein gutes Zeichen. Ist "weich" matschig deutet das auf zuviel Wasser hin, ist es schrumplig deutet es auf Wassermangel hin.

[size=125]Übersommern[/size]

Darf ich meine Wüstenrosen im Sommer nach draußen stellen?

Ja, Adenium fühlt sich draußen sehr wohl. Gleichzeitig werden sie durch Windbewegung und Temperaturunterschiede abgehärtet.

Ab wann darf ich meine Adenium nach draußen stellen?

Da Wüstenrosen keinen Frost vertragen, gilt als Faustregel, dass sie nach den Eisheiligen im Mai an die frische Luft können. Vorher sollte nur nach draußen stellen, wer bereit ist, das Thermometer zu beobachten und sie gegebenenfalls auch wieder rein zu räumen.

Muss ich meine Wüstenrosen an die Sonne gewöhnen?

Ja, auch Sämlinge am Südfenster können extrem auf zu starke Sonneneinstrahlung reagieren. Aber auch ausgewachsene Pflanzen sollten an die Sonne gewöhnt werden, bevor man sie in die pralle Sonne nach draußen stellt.
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Re: FAQ und Informationen über Wüstenrosen/Adenium

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Gepostet: 21.11.2010 - 21:16 Uhr  ·  #2
[size=125]Vermehrung[/size]

Kann ich meine Wüstenrose auch über Stecklinge vermehren?

Ja, das geht. Allerdings bilden stecklingsvermehrte Adenium keinen typischen Caudex aus.

Wieviele Wüstenrosen brauche ich zur Bestäubung?

Wüstenrosen haben zwittrige, fünfzählige Blüten. Es gibt einige selbststerile Arten - für diese benötigt man zwei verschiedene Pflanzen zur Bestäubung.
Sie werden in der freien Wildbahn von Insekten befruchtet. Die Samenkapseln reifen innerhalb von zwei bis drei Monaten aus.

Wann kann ich meine Samen aussäen?

Die Aussaat empfiehlt sich im Frühjahr – ab März, früher ist nur mit Zusatzbeleuchtung empfehlenswert, da Wüstenrosen sehr lichthungrig sind.
Außerdem steht den Sämlingen dann für eine optimale Entwicklung eine vollständige Vegetationsphase zur Verfügung.

Was passiert, wenn ich ohne Zusatzbeleuchtung aussäe?

Die Sämlinge wachsen auf der Suche nach Licht sehr schnell in die Höhe – dies nennt man Vergeilen und führt dazu, dass die Sämlinge schwach entwickelt sind. Sie werden anfälliger für Schädlinge und Umgebungsveränderungen.

Wie säe ich die Samen am besten?

Ideal ist sehr durchlässiges, mineralisches Substrat, beispielsweise Perlit, auch Anzuchterde oder Kokohum können verwendet werden. Anfangs ernährt sich der Keimling aus dem Samenkorn, später sollte mit verdünnter Dosis gedüngt werden.
Die Samen werden im Abstand doppelte Samengröße auf dem Substrat verteilt und leicht angedrückt. Sie können millimeterdünn mit Substrat bedeckt werden, dies muss aber nicht gemacht werden.
Das Substrat sollte nicht austrocknen.

Meine Samen schimmeln. Wieso?

Sie schimmeln nur oder vorwiegend, wenn sie zu nass gehalten werden.
Das mögen sie nicht. Immer nur ganz leicht feucht halten, dann klappt das auch mit Adenium.
Eine natürliche Behandlung gegen Schimmel ist Lapachotee.

Sind Wüstenrosen Lichtkeimer?

Ja, das sind sie. Man kann die ausgesäten Samen jedoch trotzdem mit einer dünnen Schicht Quarzsand oder Substrat bedecken.

Sollte ich das Substrat vorher behandeln?

Das Substrat kann durch Erhitzen keimfrei gemacht werden. Da Wüstenrosensamen schnell schimmeln, kann das Substrat mit einem Fungizid vorbehandelt werden.

Soll ich die Samen vorbehandeln?

Es ist nicht erwiesen, dass das Einweichen der Samen zu besseren Keimerfolgen führt.

Ich habe die Wüstenrosen schon vor langer Zeit ausgesät und es tut sich nichts.

Wüstenrosen keimen sehr schnell. Frische Samen keimen bei optimalen Bedingungen, relativ warm, um die 25 Grad, wirklich fix innerhalb von zwei bis sieben Tagen.

Meine Sämlinge entwickeln sich unterschiedlich schnell.

Das ist kein Problem, denn es hängt von der Sorte ab, wie zügig sie wachsen.

Kann ich meine Wüstenrose auch über Stecklinge vermehren?

Ja, dazu eignet sich das Frühjahr besonders gut. Die Schnittwerkzeuge desinfiziert man sorgfältig. Die Steckis lässt man für einige Tage trocken und halbschattig liegen, bevor man sie aufrecht eintopft. Auch diese Töpfe sollten schattiert werden.
Laut Fachliteratur würden liegende Stecklinge die Wurzeln seitlich am Stamm zum Boden hin bilden. Zusätzliche Bodenwärme begünstigt auf jeden Fall die Wurzelbildung.
Die Stecklinge sollten nur so tief ins Substrat gesteckt werden, dass sie sicher stehen.
Eine Verwendung von mineralischem Substrat ist empfehlenswert, da die Gefahr von Fäulnis minimiert ist. Die Wurzelbildung dauert je nach äußeren Bedingungen einige Wochen bis Monate, ist jedoch in vielen Fällen nicht erfolgreich.

Kann ich meine Wüsti auch Abmoosen?

Ja, das funktioniert. Zum Anregen der Wurzelbildung kann man Bewurzelungspulver verwenden.


[size=125]Blüten[/size]

Wann blüht meine Wüsti?

Am Naturstandort blühen Adenium teilweise bereits nach neun Monaten, dabei spielen aber die besseren Bedingungen eine Rolle. Hierzulande wurde bei bestmöglichen Bedingungen bereits von zweijährigen blühenden Adenium berichtet.
Adenium boehmianum zählt zu den Arten, die teilweise bereits nach anderthalb Jahren blühen.

Warum blüht meine Wüstenrose nicht?

Sollte das Adenium bereits alt genug sein, blüht es unter Umständen nach einer erzwungenen Ruhepause. Sollte auch dies nicht der Fall sein, stimmen oft die äußeren Rahmenbedingungen nicht.
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Re: FAQ und Informationen über Wüstenrosen/Adenium

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Gepostet: 21.11.2010 - 21:19 Uhr  ·  #3
[size=125]Probleme[/size]

Meine Wüstenrose wird schrumpelig, woran liegt das?

Bei reduzierter Wassergabe im Winter ist dies ein Zeichen, dass sie wieder etwas Flüssigkeit benötigt.
Hat man sehr üppig gegossen, deutet dies darauf hin, dass zuviel gegossen wurde.

Meine Wüstenrose hat Sonnenbrand bekommen – was nun?

Die Pflanze sollte nicht mehr der direkten Sonne ausgesetzt, sondern an sie gewöhnt werden. In der Mittagssonne kann man sie beschatten oder sie zunächst halbschattig aufstellen. Einmal verbrannte Stellen werden nicht wieder schadfrei.
Sonnenbrand erkennt man an knallroten Stellen am Caudex und an den Blättern.

Meine Wüstenrose steht wacklig im Topf – was tun?

Da hilft nur, sie etwas tiefer zu setzen, um ihr einen festeren Halt zu geben.

Meine Wüstenrose wächst schief der Sonne entgegen – was tun?

Dagegen hilft es, wenn man den Topf ab und zu etwas dreht, um einen geraden Wuchs hervorzurufen.

Wie kann ich verhindern, dass der Caudex sich durch das Gießen verfärbt?

Am besten gießt man von unten, dann gelangt kein Wasser an den Caudex.

Kann ich eine Wüstenrose zurückschneiden, wenn mir ihr Wuchs nicht gefällt?

Ja, am besten verträgt sie das im Frühjahr zu Beginn der Vegetationsphase. Schnittstellen können mit Holzkohleasche oder Zimt betupft werden.
Vorsicht beim Rückschnitt: der Pflanzensaft ist giftig und kann Hautirritationen hervorrufen. Empfindliche Menschen sollten mit Handschuhen arbeiten. Auch bei offenen Wunden an den Händen benutzt man besser Handschuhe zum Schutz.

Ich habe zuviel gegossen, was mache ich nun?

Wüstenrose ausbuddeln und Wurzeln kontrollieren. Das alte Subtrat kann entsorgt werden, die Adenium sollten antrocknen, bevor sie neu getopft werden, danach unbedingt trockener halten.

Ich habe Wüstenrosensamen in besonders ausgefallenen Farben gesehen – kaufen oder nicht?

Fotos von Wüstenrosenblüten werden leider häufig nachbearbeitet. Um sicherzugehen, dass es sich um realistische Farben handelt, kontrolliert man die Blütenfarbe am besten anhand des Namens auf anderen Internetseiten oder in der Fachliteratur nach.
Konkrete Hinweise zu Fälschungen gibt unter anderem diese englischsprachige Homepage: http://www.kingadenium.net/seeds.html

Ich habe nur Südfenster – womit beschatte ich meine ganz jungen Sämlinge?

Da gibt es viele Möglichkeiten eine engmaschige Gardine, Buterbrotpapier, Pflanzenvlies, Pappe und und und.

Für welche Schädlinge sind Wüstenrosen besonders anfällig und wie gehe ich bei Schädlingsbefall vor?

Besonders anfällig sind Adenium gegen Spinnmilben. Man erkennt einen Befall oft erst, wenn er schon recht stark ist. Die Blätter sind gelb-braun gesprenkelt und fallen früher oder später ab. Es gibt verschiedene Schädlingsbekämpfungsmethoden bei Spinnmilben. Pflanzenschutzmittel auf Ölbasis vertragen Adenium jedoch nicht gut, oft reagieren sie mit einem Totalverlust der Blätter.
Weiterhin treten teilweise Schild- und Schmierläuse sowie Thripse an Wüstenrosen auf.
Genaue Informationen zu Schädlingen, Schadbildern und Behandlungsmethoden gibt es hier: forum/ftopic55985.html
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Re: FAQ und Informationen über Wüstenrosen/Adenium

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Gepostet: 21.11.2010 - 21:38 Uhr  ·  #4
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