Zitat geschrieben von Obstwald
Optional da wo die Pferde standen und kein Gras mehr wächst stellenweise umgraben
und luvseitig 'wilde Mischung' sähen, und dort nicht mähen?
Um das Verfahren etwas abzukürzen kannst du auf der Fläche Beete als Mutterzellen anlegen. Hier wird das Gras entfernt (wie auch immer) und gärtnerisch ein Blumenbeet angelegt. Dieses wird von der Bewirtschaftung ausgespart und hier sowohl Samen als auch neue Setzlinge angezogen. Auf dem Rest der Fläche erfolgt die Aushagerung durch Mahd und Abfuhr des Mähgutes.
Solange das kleinflächig erfolgt gibt es sicher keine Probleme, ansonsten mußt du dich informieren ob die Fläche nicht in einem Bereich liegt, in dem der Umbruch von Grünland (denn das ist solch ein Blumenbeet) mit Auflagen versehen ist.
Aus naturschutzfachlicher Sicht wäre es wünschenswert das zu verwendete Saatgut auf Flächen in der Nähe zu sammeln, um die natürliche Ausstattung der Region zu fördern (und bei Sammeln bzw. der Beschäftigung damit lernt man auch die Arten kennen). Wenn es da nichts gibt, kann auch gekauft werden. Nicht alles was als "Wiesenmischung" angeboten wird verdient diesen Namen, häufig sind da eher Ackerkräuter drin (Mohn, Kornblume, Kornrade ...) die in einer Wiese keinen Bestand haben. Du kannst ja mal die Arten der "Wilden Mischung" hier aufführen.
In einigen Bundesländern wird inzwischen auch die Anlage von Blühfllächen auf Ackerland gefördert. Dazu werden bestimmte Blühmischungen ausgesät die 5 Jahre als Lebensraum für blütenbesuchende Inseten sowie als Strukturelemente für alle mögichen Tiere über Winter stehen bleiben. Das sieht auch hübsch aus, die Arten sind aber nicht für eine Wiese geeignet (allenfalls für einen Steifen am Rand).
Bei den Standortverhältnissen sind vor allem die Bodenreaktion (pH-Wert) und die Niederschlagswerte wichtig für die Artenauswahl, deine Wohnregien könnte da schon Hinweise bieten.
Pferde wirken auf die Artenzusammensetzung durch den scharfen Tritt ihrer Hufe (verbunden mit einem recht hohen Bewegungsdrang) sowie den sehr tiefen Biss bei der Beweidung. Das halten viele Arten nicht aus. Schafe und Rinder sind da weniger schlimm. Die Wirkung ist bei Beweidung im Spätsommer geringer als bei früher Beweidung. Eine im Naturschutz gerne angewandte Version ist die Heumahd nach dem 15. Juni mit Nachbeweidung im Sept/Oktober.
Wenn du Ende Juli Heu mähst wirst du das bei der Tierfütterung kaum noch verwenden können, das solltest du beachten, Abfall für die Deponie anzubauen ist auch nicht so sehr sinnvoll. Eine Vielzahl von Kräuterarten kommt mit dem Heutermin Mitte/Ende Juni gut zurecht.
Und bei der späteren Alage einer Obstwiese sind unbedingt die Pflanzabstände so groß zu wählen, dass für die meist lichtbedürftigen Kräuter zwischen den Bäumen genügend Licht ankommt...
Grüße H.-S.