Blauregen ohne Blätter?

 
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TineBlau

Hallo liebe Experten,

ich habe jetzt im dritten Jahr einen Blauregen in einem großen Topf auf meinem Balkon (vormittags Sonne, Hamburger Wetter). Die Pflanze ist in den letzten beiden Sommern sehr hoch gewachsen, hatte aber letztes Jahr keine Blüten und erst im Mai/ Juni Blätter bekommen, dieses Jahr hat sie noch nicht einmal Blätter (Stand 29.6.). Ich mache mir Sorgen. Es könnte daran liegen, dass ich die Pflanze letzten Sommer nur 3-4 mal mit Guano-Flüssigdünger gedüngt habe und dann den Winter über gar nicht... auch zurückgeschnitten habe ich noch nicht, weil ich sie erstmal wachsen lassen wollte.
Ich habe aber heute, als ich nochmal gedüngt habe, viele kleine schwarze Tierchen entdeckt, die aus der Erde krabbelten. Keine Ahnung, was das für Tiere sind und ob die schädlich sind... soweit ich sehen kann, sind die Wurzeln nicht befallen, ich habe aber Sorge, dass diese Tierchen an die Wurzeln gehen. Wie die üblichen Schädlinge, die ich im Internet gefunden habe, sehen sie nicht aus, ab ehesten könnten es Thripse sein (sind aber eigentlich noch etwas größer) - gehen die an die Wurzeln? Muss ich sie bekämpfen? Oder ist es normal, dass in so einem großen Topf ein Haufen Tierchen rumkrabbelt?
Reicht es, wenn ich weiter dünge und kann es sein, dass noch Blätter kommen? Oder macht sie einfach ein Jahr Pause? Das Holz ist innen noch grün, also sie lebt noch...
Könnt ihr mir einen speziellen Dünger für Blauregen empfehlen?
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, meine Pflanze zu retten.
Viele Grüße,

Tine
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Hylocereus

Ich bin zwar kein Experte aber, sollte Blauregen jetzt nicht sogar schon die Samen gebildet haben ? Schneide mal ein Trieb ab um zu gucken ob es grün oder vertrocknet ist(lebend-tot). Ich bezweifle das es am Dünger liegt, er wächst dann vieleicht nicht so schnell aber Blätter hätte er trozdem gebildet .
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garten_fee_1958

Hallo TineBlau,
könnest du uns ein Bild von deinem Blauregen hochladen und möglichst auch ein Bild von den kleinen schwarzen Tierchen, so ist es etwas schwierig zu sagen, woran es liegt und welche Tierchen da krabbeln.

Lieben Dank
gartenfee
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dnalor

das ist eindeutig ein frostschaden vom vergangenen winter.
die wurzeln sind dir im topf erfroren und die pflanze wird wohl dahin sein.

eine totalausfall der gleichen pflanze hatte ich bei einem kunden mit einer zehnjährigen pflanze, die allerdings in eine sehr knappe erdstelle gepflanzt war. auch hier tat der frost das nötige um die pflanze umzubringen.

mfg roland
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Plantsman

Moin,

dnalor hat wohl leider recht, dieser Winter hat viele Gehölze in Töpfen/Kübeln dahingerafft. Aber nicht nur Blauregen im Topf hat es erwischt. Gestern hatte ich in der Gärtnerei Besuch von einem unserer Lieferanten aus Holland. In seinem Garten in Boskoop ist selbst ein 60 Jahre (!) alter Blauregen mit ca. 25 cm Stammumfang erfroren.
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TineBlau

Hallo in die Runde,

Ich danke euch sehr für eure Antworten! Zu Hylocereus und den Frostschaden-Vermutungen: Noch lebt das Bäumchen. Ich habe heute einen Zweig abgeschnitten und das Holz innen ist noch grün und elastisch. Auch das, was ich von den Wurzeln ertasten konnte, wirkt noch recht kräftig. Gegen den Frostschaden spricht, dass auch nach dem Winter 2010/11, der noch härter war als der vergangene, die Pflanze noch Blätter hatte, wenn auch spät. Aber das Klima könnte vielleicht ein Grund sein, dass sie jetzt bockt?

Ich versuche euch noch Bilder von der Pflanze und den Käferchen hochzuladen, wenn ich das hier technisch schaffe...
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TineBlau

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dnalor

das sieht sehr bescheiden aus - möchte wetten, dass diese pflanze dahingegangen ist.

eine pflanze mit kaputten oder erfrorenen wurzeln hat im holz im allgemeinen noch kraft für einen verzweifelten notaustrieb, da aber die wurzel nichts mehr nachliefern kann, kommt es unausweichlich zum exidus.

mfg roland
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Hylocereus

@dnalor
Aber nach 3-4 Monaten sollte ds Holz ausgetrocknet sein.

@Tineblau
Schneide mal eine etwas dickere Wurzel durch und guck ob die noch lebt, wenn nicht dann hat dnalor doch recht. Ich tippe bei den Käferchen auch irgendwelche Springschänze.


LG
Stefan
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Plantsman

Moin,

das primäre Problem in diesem Winter war gar nicht der Frost. Der Winter war, was die absoluten Temperaturen anging, tatsächlich nicht so kalt wie die Beiden davor. Der Witterungsverlauf mit den zu milden Monaten Dezember und Januar hat die innere Uhr der Pflanzen so derart durcheinander gebracht, das sie "gedanklich" und physiologisch schon wieder im Frühjahr waren. Das hat bewirkt, das ihr ganzer Organismus die im Herbst "erlernte" Winterhärte schon längst wieder vergessen hat. Die dann eingetretenen -17° C (hier in Winsen) haben die Pflanzen, die nur noch auf vielleicht -4 oder -5° C eingestellt waren, dahingerafft. Ich behaupte sogar, das nach dieser Temperaturabfolge sogar -10° C ausgereicht hätten, um starke Schäden zu verursachen.
dnalor hat die Auswirkungen gut beschrieben. Das Holz kann auch länger noch elastisch sein. Einige Gehölze hier in der Gärtnerei, die mit Sicherheit tot sind, haben bei Anschnitt auch noch grünes Holz. Wenn die Wurzel eventuell noch Kraft hat auszutreiben, dürfte wohl nur noch die Unterlage austreiben. Es entstehen also Wildtriebe. Das ist zwar auch ein Blauregen, aber da es meist Sämlinge sind, blühen sie erst nach sehr langer Zeit wieder.
Die Entscheidung musst Du treffen, entweder Du entsorgst ihn oder gibst ihm noch eine Chance. Zur Zeit kannst Du nur hoffen, ihn nicht zu viel giessen aber oft ansprühen. Weder Dünger noch Rückschnitt bringen ihn jetzt weiter und auch die Springschwänze haben/hatten keinen Einfluss auf Deinen Blauregen.
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TineBlau

Ganz herzlichen Dank für eure Tipps! Da muss ich wohl der bitteren Wahrheit ins Auge sehen. Schade! Aber ich werd ihm nochmal ein Jahr geben, manchmal passieren ja noch Wunder...

Danke euch, alles Gute.
Tine
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Loony Moon

Ich denke auch, dass dein Blauregen hinüber ist.

Du kannst ihm ja nochmals frische Erde geben, doch bei der Topfgröße würde ich es auch nicht belassen. Gib ihm Raum.
Mein Blauregen steht in einem Pflanzloch, ist voriges Jahr bis zum Wurzelstock zurückgeschnitten worden und treibt jetzt richtig dolle aus. Auch an Stellen, wo ich ihn so nicht unbedingt haben möchte, wie meinem Gemüsebeet.

Gerade bei Topfpflanzen kann man sich arg verschätzen. Ich habe mir eingebildet, dass ich meinen Hängerosmarin über den Winter bekommen habe, doch seit Wochen habe ich das Gefühl, dass er rückwärtswächst.

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