Der Begriff Regenwald erweckt sofort die Vorstellung von herrlich bunten Vögeln und geschäftigen Äffchen, von dichten Blätterdächern und feuchtwarmer Luft. Doch Regenwälder finden sich nicht nur in tropischen Regionen, sondern auch, wenngleich in deutlich kleinerem Umfang, im kühlen Norden. Beiden Waldarten gemeinsam ist eine einzigartige genetische Vielfalt; bei beiden Arten besteht aber auch gleichermaßen die Gefahr, dass diese genetische Vielfalt verloren geht, wenn sich der Mensch nicht aktiv für deren Erhaltung einsetzt.
Nordische Regenwälder beherbergen eine enorme Artenvielfalt
Die Faszination der borealen Regenwälder
Die borealen Regenwälder der Nordhalbkugel wirken auf den ersten Blick weniger spektakulär als die tropischen Wälder der südlichen Hemisphäre. Doch dieser Eindruck täuscht, wenn man sich die genetische Vielfalt bewusst macht, die sich hier vor allem in einer Vielzahl von Flechten versteckt. Flechten hängen in faszinierenden Formationen von Bäumen herab, bevölkern lebende und tote Baumstämme oder bedecken Steine und Felsen. Flechten bestehen, genau genommen, aus zwei oder sogar mehreren Arten, die zueinander in einer symbiotischen Beziehung stehen. Meistens sorgt ein Pilz für die Struktur der Flechte, während sich eine Alge um die Nährstoffe kümmert.
Die Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria)
Ein solches genetisches Wunder ist die Echte Lungenflechte, eine stark gefährdete Blattflechte, die als Indikator für ein intaktes Ökosystem gilt. Sie kommt in feuchten, niederschlagsreichen Lagen vor, wo sie vorwiegend auf Ahornbäumen und Eichen wächst. Ihre Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffen hat bewirkt, dass die Lungenflechte, die früher auch im europäischen Tiefland weit verbreitet war, inzwischen fast nur noch oberhalb von 900 Metern zu finden ist. Ihren Namen verdankt sie übrigens nicht nur ihrem Aussehen, das an Lungenflügel erinnert, sondern auch ihren Inhaltsstoffen, die sie im Mittelalter zu einer wertvollen Heilpflanze bei Lungenleiden gemacht haben.
Das Bemühen um den Erhalt der norwegischen Regenwälder
Aktuelle Studien an den Lungenflechten-Vorkommen in den wenigen noch intakten Regenwald-Gebieten in Norwegen haben erstaunliche Ergebnisse geliefert: Obwohl die erhaltenen Waldgebiete räumlich voneinander getrennt liegen, finden sich in verschiedenen Waldstücken genetisch sehr ähnliche Pflanzen. Umgekehrt finden sich an ein- und demselben Baum Pflanzen mit unterschiedlichem genetischen Material. Diese sehr gegensätzlichen Befunde werfen ein neues Licht auf die Mechanismen, die für die Verbreitung des genetischen Materials zuständig sind. Gleichzeitig belegen sie, wie wenig bislang über diese und andere Pflanzenarten bekannt ist. Umfassende Kenntnisse sind aber unabdingbar, wenn man diese wertvollen Arten in ihren angestammten Lebensräumen schützen und erhalten möchte. Ein erster, wichtiger Schritt ist getan, seit rund dreißig solcher Regenwald-Enklaven als Schutzgebiete ausgewiesen worden sind.
Nordische Regenwälder beherbergen eine enorme Artenvielfalt
Die Faszination der borealen Regenwälder
Die borealen Regenwälder der Nordhalbkugel wirken auf den ersten Blick weniger spektakulär als die tropischen Wälder der südlichen Hemisphäre. Doch dieser Eindruck täuscht, wenn man sich die genetische Vielfalt bewusst macht, die sich hier vor allem in einer Vielzahl von Flechten versteckt. Flechten hängen in faszinierenden Formationen von Bäumen herab, bevölkern lebende und tote Baumstämme oder bedecken Steine und Felsen. Flechten bestehen, genau genommen, aus zwei oder sogar mehreren Arten, die zueinander in einer symbiotischen Beziehung stehen. Meistens sorgt ein Pilz für die Struktur der Flechte, während sich eine Alge um die Nährstoffe kümmert.
Die Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria)
Ein solches genetisches Wunder ist die Echte Lungenflechte, eine stark gefährdete Blattflechte, die als Indikator für ein intaktes Ökosystem gilt. Sie kommt in feuchten, niederschlagsreichen Lagen vor, wo sie vorwiegend auf Ahornbäumen und Eichen wächst. Ihre Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffen hat bewirkt, dass die Lungenflechte, die früher auch im europäischen Tiefland weit verbreitet war, inzwischen fast nur noch oberhalb von 900 Metern zu finden ist. Ihren Namen verdankt sie übrigens nicht nur ihrem Aussehen, das an Lungenflügel erinnert, sondern auch ihren Inhaltsstoffen, die sie im Mittelalter zu einer wertvollen Heilpflanze bei Lungenleiden gemacht haben.
Das Bemühen um den Erhalt der norwegischen Regenwälder
Aktuelle Studien an den Lungenflechten-Vorkommen in den wenigen noch intakten Regenwald-Gebieten in Norwegen haben erstaunliche Ergebnisse geliefert: Obwohl die erhaltenen Waldgebiete räumlich voneinander getrennt liegen, finden sich in verschiedenen Waldstücken genetisch sehr ähnliche Pflanzen. Umgekehrt finden sich an ein- und demselben Baum Pflanzen mit unterschiedlichem genetischen Material. Diese sehr gegensätzlichen Befunde werfen ein neues Licht auf die Mechanismen, die für die Verbreitung des genetischen Materials zuständig sind. Gleichzeitig belegen sie, wie wenig bislang über diese und andere Pflanzenarten bekannt ist. Umfassende Kenntnisse sind aber unabdingbar, wenn man diese wertvollen Arten in ihren angestammten Lebensräumen schützen und erhalten möchte. Ein erster, wichtiger Schritt ist getan, seit rund dreißig solcher Regenwald-Enklaven als Schutzgebiete ausgewiesen worden sind.