Zierquitte - Scheinquitte - Zitronenquitte - Chaenomeles

 
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Zierquitte - Scheinquitte - Zitronenquitte - Chaenomeles

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Gepostet: 25.07.2007 - 07:04 Uhr  ·  #1
Die Zierquitte ? ein Multitalent ohne Allüren
Delikatessen aus dem Garten


Große Blüten mit guter Fernwirkung
Relativ anspruchslos, schon früh im Jahr blühend und essbare Früchte hervorbringend ? die Zierquitte ist so vielseitig, dass man sie getrost als Garten-Multitalent bezeichnen darf. Deshalb wurde sie auch zur ?Pflanze des Monats April? gewählt. Dieser schöne Frühlingsblüher mit dem botanischen Namen Chaenomeles gehört zur gleichen Familie wie die Rose und schmückt sich wie seine edlen Verwandten mit auffallenden, großen Blüten. Sie erscheinen bereits ab April vor dem Laubaustrieb. Die intensiv gelben Staubgefäße einiger Sorten wie beispielsweise ?Crimson and Gold? bilden einen reizvollen Kontrast zu den zumeist dunkleren Blütenblättern. Viele Zierquitten besitzen rote Blüten, einige fallen jedoch aus dem Rahmen, z.B. die weiß blühende ?Nivalis? und die dunkelrosafarbene ?Pink Lady?.

Vielseitig und ökologisch wertvoll
Die meisten Zierquitten werden 1 bis 2 Meter hoch. Sie eignen sich je nach Wuchsform und Höhe für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke. Reichblühend kommen sie gut als Solitärstrauch im Vorgarten zur Geltung, sie können aber auch in kleinen Gruppen gepflanzt werden. Einige Sorten sind mit ihren bedornten Zweigen ideal für undurchdringliche, lockere Blütenhecken. Zierquitten können mit Hilfe eines Spaliers auch an der Hauswand emporwachsen. Die Zweige eignen sich gut zum Vortreiben und sind mit ihren farbenfrohen Blüten ein schöner, winterlicher Vasenschmuck. Für die heimische Tierwelt sind Zierquitten von hohem Wert: Sie bieten Vögeln und kleinen Säugetieren Schutz und Nahrung, und ihre Blüten sind eine gute Nektarquelle für Bienen und andere Insekten.

Bunte Frühlingsimpressionen
Zusammen mit Zwiebelblumen oder zeitig blühenden Stauden entstehen schöne, farbenfrohe Frühlingsbilder. Zahlreiche Stauden, die gut vor oder zwischen Gehölzen im Halbschatten gedeihen, eignen sich auch als Begleiter für die Zierquitte. Dazu gehören unter anderem Bergenien mit ihren großen, ledrigen Blättern, das schon ab März blühende Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes), das zierliche Duft-Veilchen (Viola odorata) mit seinen lavendelblauen Blüten und das bodendeckend wachsende Kleine Immergrün (Vinca minor ?Bowles?).

Von Feinschmeckern geschätzt
Im Herbst reifen die apfel- oder birnenförmigen, anfangs grünen, später leuchtend gelben Früchte. Sie duften aromatisch und ähneln denen der Echten Quitte (Cydonia oblonga). Deshalb wird die Zierquitte manchmal auch als Scheinquitte bezeichnet. Ihre Früchte sind aber nicht nur sehr dekorativ, sondern lassen sich auch zu Delikatessen wie Gelee, Saft, Marmelade oder Kompott verarbeiten. Roh sind sie jedoch kaum genießbar. Sie sollten vor Frostbeginn geerntet werden. In den letzten Jahren hat die aus Lettland stammende, dornenlose Sorte ?Cido? aufgrund ihres besonders hohen Vitamin-Gehaltes von sich reden gemacht: ?Cido? enthält mehr Vitamin C als eine Zitrone und ist deshalb bei Fachleuten auch unter der Bezeichnung ?Nordische Zitrone? bekannt. In Lettland gehört sie mittlerweile zu den wichtigsten Obstarten und wird dort sogar in großen Plantagen angebaut.

Pflegetipps zur Zierquitte

Sonne fördert Blütenreichtum
Zierquitten gedeihen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Um den Blütenreichtum zu fördern, sollte man ihnen jedoch einen möglichst sonnigen Standort bieten. An den Boden stellen sie keine besonderen Ansprüche.

Sie sind zwar selbstfruchtbar, d.h. sie bestäuben sich selbst und entwickeln Früchte, auch wenn sie alleine stehen. Doch wer den Fruchtertrag erhöhen möchte, pflanzt am besten mindestens zwei Exemplare. Als Befruchter- oder Partnersorte eignen sich alle Zierquitten mit einfachen Blüten.

Möglichst wenig schneiden
Die Blüten erscheinen am mehrjährigen Holz. Für einen dichteren Wuchs kann man im Mai oder Juni die Triebspitzen entfernen. Ein radikaler Rückschnitt zur Verjüngung ist möglich, führt aber zur Bildung langer, blütenloser Triebe. Am besten ist deshalb ein Auslichtungsschnitt, bei dem nur überalterte Äste entfernt werden.
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Für Feinschmecker interessant: Im Herbst schmückt sie sich mit apfel- oder birnenförmigen Früchten, die sich gut zu Gelee, Saft oder Marmelade verarbeiten lassen.
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