Blog von GinkgoWolf

Bonsai - Betula pubescens (2013)



Zu allererst muss ich noch ein paar Worte zur "Geschichte" loswerden.
Die Moorbirke ist ein Yamadori, also ein Findling. Sie stammt noch aus meiner Zeit, als ich im Forstbotanischen Garten Eberswalde gearbeitet habe. Sie wurde zuerst auch fälschlicherweise für eine Pappel gehalten. Erst ein Gärtner meinte dann so zu mir, es wäre eine Moor-Birke. Mir war's egal, ich hätte auch beide genommen.
Sie wuchs wild in einem Beet und wurde als Unkraut entfernt. Ich habe sie für meinen Bonsai-Garten adoptiert und nun wird sie als "geneigt" gestaltet.
Letztes Jahr gab es ein paar Akklimatisierungsschwierigkeiten, an denen Blattwespen-Raupen nicht ganz unschuldig waren, da sie die Blätter genüsslich durchlöcherten. Die Moor-Birke verlor sehr zeitig die Blätter und bildete dicke Knospen aus. Mit den anderen Bonsai zog sie ins Winterquartier.

So sah sie im Winterquartier letztes Jahr aus:


Mit dem Kugelschreiber als Größenvergleich

Während die meisten meiner Bonsai sich noch in der Vegetationsruhe befinden, ging die "Saison" für die Moor-Birke schon etwas früher los. Wolfgang Kawolleks "Praktisches Bonsai-Buch" informierte über Schnitt-Maßnahmen, die für Birken am besten in den Vorwinter oder Sommer zu legen sind, da sonst die Wunden der Bäume "ausbluten" können.
Deshalb wurde die Moor-Birke wie ein paar andere Bäume frühzeitig aus dem Winterquartier geholt, um diese Schnitte durchführen zu können.
Die Temperaturen spielten ebenfalls mit, denn sie lagen tagsüber im Plusbereich.

26.02.2013:



Ein etwas starker Rückschnitt stand an. Durch den Raupen-Befall wurden sämtliche Schnitt-Maßnahmen zurückgestellt, um den Baum nicht noch mehr zu schwächen. Deshalb konnte dieser nicht vorher schon realisiert werden.



Die Spitze wurde etwas zurückgenommen, seltsamerweise stand da ein "stumpfes Ende" ohne Knospe. Hatte mir eine streunende Katze die abgebrochen?
Die Zweige wurden auch auf die zweite bis vierte Knospe zurückgestutzt (bei den untersten Trieben habe ich mehr stehen lassen, bei den oberen weniger).

Nach dem Schnitt wanderte die Moor-Birke wieder zurück ins Winterquartier.
In den nachfolgenden Monaten steht noch ein Umtopfen an, der Baum soll etwas höher rutschen, da er einen interessanten Stammverlauf aufweist - er kriecht nämlich etwas über den Boden.

Update: 04.05.2013



Austrieb.