Blog von GinkgoWolf

Und der Himmel so weit... - das Tempelhofer Feld



Nach einem Gang durch die Geschichte des Tempelhofer Flughafengebäudes wagte ich es trotz sommerlicher Hitze (es war an diesem Tag über 30°C im Schatten) ein paar Schritte auf das Tempelhofer Feld zu wagen.
Ursprünglich war dies ja mal das Flugfeld des Tempelhof Airport und da verschiedene Bürgerinitiativen erfolgreich eine Bebauung dieser großen Freifläche (bisher) verhindert haben (nachzulesen z.B. hier), kann man von einer großen, weiten Fläche ausgehen. Das Hinkommen gestaltete sich etwas schwierig... wie im Beitrag zuvor beschrieben, sind die Gebäude gewaltig in ihren Ausmaßen und dementsprechend hat man einiges an Strecke zu laufen. Es gibt mehrere Zugänge, wobei sich zwei davon westlich bzw. östlich des Gebäudetraktes befinden. So gibt es einen Eingang am Columbiadamm (den nahm ich) und einen nahe des U-Bahnhofes Paradestraße am Tempelhofer Damm (da ging ich wieder raus).

Hat man den Eingang am Columbiadamm hinter sich gelassen, hält man geradewegs auf den "Stadtacker" zu, einen Gemeinschaftsgarten, den es an dieser Stelle seit 2011 gibt. Als ich da war, waren allerdings die meisten Pflanzen aufgrund der Hitze und Trockenheit verdorrt. Die großen Wassertanks waren bis auf den letzten Tropfen leer. Richtig grün waren nur ein paar hartgesottene Kräuter wie Lavendel und Dost und die Pioniervegetation, die sich um die Kästen herum niedergelassen hatte. Schade... aber hier zeigten sich die Grenzen urbanem Gärtnerns auf: ohne Wasser no way...

Hatte ich bereits gesagt, dass es brütend warm war an diesem Tag? Ich zweifelte für einen kurzen Moment weiterzugehen, denn auf der ganzen weiten Fläche, gab es allenfalls vereinzelte Bäume und Sträucher. Der überwiegende Rest war Gras mit niedriger Pioniervegetation...
Schlussendlich ging ich dann doch noch ein längeres Stückchen. Zumindest so lange, wie mein eigener Wasservorrat reichte... Die Bilder meines Spaziergangs zeige ich euch jetzt.



Mein Fazit:

Das Tempelhofer Feld ist der Inbegriff von Weitläufigkeit. Entweder joggt ihr gerne oder seid anderweitig gut zu Fuß (lauft Marathons oder trainiert für Olympia) oder ihr habt ein rollendes Hilfsmittel (Fahrrad, Kitebuggy, Kite landboard etc.), sonst kommt ihr sehr schnell an eure Grenzen. Es gibt auch nicht allzu viele Bänke auf dem Gelände.
Als zweiten Ratschlag: Nehmt euch für einen Besuch ausreichend zu trinken mit! Es gibt zwar einen Kiosk nahe des Eingangs Columbiadamm (ich weiß nicht, wie's im Rest des Geländes aussieht), aber gerade bei solchem Sommerwetter wie ich es am Tag meines Besuches hatte, leeren sich die Wasservorräte in geradezu sagenhafter Geschwindigkeit!

Ein paar mehr schattenspendende Bäume auf dem Gelände wären toll. Da eine erneute Nutzung als Flughafen nicht wieder in Frage kommt, hätte man ja auch überlegen können, ob man die beiden Start- und Landebahnen mit großen Alleebäumen zu bepflanzt. Das hätte den Charakter der Fläche nicht so stark verändert, sondern als Alleepflanzung die Geradlinigkeit der Bahnen unterstrichen. Na ja...

Für die Ausübung von, ich sage mal, "Windsportarten" wie Kiting oder Drachensteigen lassen ist die weite, große Fläche natürlich ideal. Man kommt sich nicht ins Gehege (außer vielleicht mit seinem Nachbarn, der gerade mit seinem Kite vorbeisurft ) und man muss sich keine Sorgen vor Stromleitungen, Straßen, Bäumen etc. machen.


Wie kommt man hin?

Möglichkeit 1:

U-Bahn U6 bis Station "Platz der Luftbrücke",
- von dort aus dem Columbiadamm nach Osten folgen (sehr weiter Fußweg)
- der Eingang zum Tempelhofer Feld ist auf der rechten Straßenseite

oder:

U-Bahn U6 bis Station "Paradestraße"
- von dort nach Süden den Tempelhofer Damm weiterverfolgen
- der Eingang zum Tempelhofer Feld befindet sich auf der östlichen Straßenseite

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Update:
Die Pläne zwecks Bebauung auf Teilen des Tempelhofer Feldes wurden wieder aufgenommen...
https://www.tagesspiegel.de/be…21728.html

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Update 2:
Im Mai 2019 besuchte ich das Tempelhofer Feld erneut: hier zu lesen




Bearbeitet: 9x, zuletzt am 24.03.2020 - 21:43 Uhr