Wurzelläuse

 
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Wurzelläuse

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Gepostet: 06.05.2015 - 16:57 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

ich habe in einem Topf mit einer Jakobsleiter (Polemonium) Wurzelläuse gefunden und das Internet konnte noch nicht alle meiner Fragen beantworten.
Also stelle ich sie an die Experten hier im Forum:

  • Geh ich recht in der Annahme, dass es zwei verschiedene Arten von Wurzelläusen gibt, nämlich Wolllausarten und Blattlausarten?
  • Wie unterscheiden die sich? Ist es möglich, die verschiedenen Arten auseinanderzuhalten?
  • Ist die Bekämpfung immer gleich oder muss man bei Wolllaus-Wurzelläusen andere Maßnahmen ergreifen als bei Blattlaus-Wurzelläusen?
  • Und wie genau kommen diese Wurzelläuse in den Topf? Die Blattläuse können fliegen, klar, aber wie verbreiten sich die Wolllaus-Arten?
  • Gibt es Nützlinge (wie z.B. Hundertfüßer), die Wurzelläuse fressen?


Die zugrundeliegende Frage ist: Kann ich das Polemonium auspflanzen und das Problem erledigt sich, weil Wurzelläuse zum "natürlichen Schädlingsspektrum" gehören und
1.) immer wieder kommen werden wenn sie wollen und
2.) von im Garten vorkommenden Schädlingen auf ein natürliches Maß dezimiert werden,
oder bringe ich da eine Plage in meinen Garten ein, der ich so schnell nicht Herr werde?

Danke für eure Hilfe!
Pflanzenprofessor*in
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Re: Wurzelläuse

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Gepostet: 21.06.2015 - 18:43 Uhr  ·  #2
Ich habe mich mal vor Jahren mit Wurzel-Läusen beschäftigt, allerdings mit der "wolligen" Art; ob es auch andere gibt, weiß ich nicht.


Ich kann mich an folgende "Erkenntnisse" aus dem Netz erinnern:

- Wurzel-Läuse im Garten werden z. T. von Ameisen weiterverbreitet, wie Blattläuse auch.

- I. d. R. sind Wurzel-Läuse für eine gesunde, erwachsene Freilandpflanze eher lästig als lebensbedrohend.

- Bei Zimmerpflanzen (bes. Kakteen und anderen Sukkulenten) kann man zur Bekämpfung/Vorbeugung Kieselgur als Substratbestandteil mit in das Substrat mischen (z. B. im Kakteenhandel erhältlich).




Meine Erfahrung/Theorie:

- Wie andere Sauger auch fühlen sich die Wurzel-Läuse im trockenen Milieu wohler als im feuchten, sind bei Zimmerpflanzen also eher bei Kakteen, etc. zu finden.

- Sie verbreiten sich, in dem sie auf der Fensterbank von Topf zu Topf wandern (bes. wenn Töpfe sich einen Untersetzer teilen). Natürlich ist auch die Gefahr groß, sie beim Umtopfen weiterzuverschleppen, wenn man gebrauchte Töpfe nicht gründlich reinigt oder lange in Quarantäne stehen läßt.

- Im Gegensatz zum Freiland können sie im Haus durchaus zum Problem werden, v. a. wenn man z. B. Kakteen bei nur mittelmäßig kühlen Temperaturen (12 oder 15 Grad, etc.) überwintern kann, die Pflanzen in der Wachstumspause sind (ohne Wasser, etc.), die Läuse aber kontinuierlich weitersaugen....
>>>> Frage ist, was im Freiland bei einem außergewöhnlich milden Winter passieren würde, wenn die Pflanzen keine Aktivität zeigen, die Wurzel-Läuse aber schon.





Ich selbst hätte keine Bedenken, die Staude auszupflanzen, aber das mußt Du entscheiden. Ich gehe doch mal stark davon aus, daß es genug Räuber gibt, die Wurzel-Läuse fressen, wie bei fast allen anderen Schädlingen auch.
Obergärtner*in
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Re: Wurzelläuse

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Gepostet: 22.06.2015 - 07:51 Uhr  ·  #3
Danke Scrooge!

Ich habe die Jakobsleiter einen Tag lang in einem Wassereimer getaucht und dann ausgepflanzt. Letztes Mal als ich im Garten war, lebte sie noch und baute auch an einem Blütenstand. Wenn ich mal wieder in den Garten komme, mache ich Fotos!
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Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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