Wo sind Schmetterlinge eigentlich im Winter?

 
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Wo sind Schmetterlinge eigentlich im Winter?

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Gepostet: 12.11.2009 - 12:42 Uhr  ·  #1
Winterquartier gesucht – oder: wo sind Schmetterlinge eigentlich im Winter?

Im Sommer erfreuen sich Gärtner an Schmetterlingen als bunte und schillernde Gartengäste. Die farbenfrohen Falter sind jedoch nicht nur schön anzusehen, sie sind auch ausgesprochen nützlich. Leider steht inzwischen ein Großteil dieser, zu den Insekten gehörenden Tierchen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Schuld daran sind nicht nur, die immer häufiger eingesetzten Pestizide, sondern auch die schrumpfenden naturnahen Lebensräume und ideale Überwinterungsquartiere.

In erster Linie kann jeder Gärtner Schmetterlinge schützen, indem der Garten so naturnah wie möglich gestaltet wird und Wirtspflanzen gefördert werden. Dies ist auch auf kleinen Balkonen möglich. Im Garten sind die „Gaukler der Lüfte“ dankbar für eine Ecke mit Brennnesseln. Außerdem lieben Schmetterlinge Buddleja davidii – den Schmetterlingsflieder, Baldrian, Karde, Schleierkraut, Sonnenblumen, Steinkraut, Geißblatt, Minze und viele mehr. Beim Rasenmähen können blühende Bereiche ausgespart werden. Fuchsien, Begonien, Petunien und andere „Exoten“ bieten Schmetterlingen kaum Nahrung.




Spätestens im Herbst jedoch gilt es, besondere Maßnahmen zu ergreifen. Während einige Tagfalter nämlich im warmen Süden überwintern, sind andere auf Rückzugsmöglichkeiten in heimischen Gefilden angewiesen.
So überwintern beispielsweise der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge, der Trauermantel und der Zitronenfalter als Falter. Sie nutzen dazu hohle Bäume, Höhlen, aber auch Schuppen, Dachböden und Keller. Auf gar keinen Fall sollten Schmetterlinge, die dort gefunden werden, ins Warme gebracht werden – dies wäre ihr sicherer Tod. Wenn der Frühling sich ankündigt, fliegen die kleinen Schönheiten aus, legen ihre Eier ab und räumen den Platz für ihren Nachwuchs.

Die Überwinterung als Puppe ist für die Schmetterlinge besonders riskant. Der Ordnungsdrang vieler Gärtner bedeutet das Ende unzähliger Schmetterlingspuppen und -raupen. Falter wie der Schwalbenschwanz und der Aurorafalter spinnen ihre Puppen an Pflanzenteilen fest, verpuppen sie in Kokons oder legen sie im Boden ab. Andere verkriechen sich über den Winter als Raupe im scheinbar sicheren Gestrüpp oder heften als Ei an Pflanzenteilen. Deswegen sollten gerade im Herbst Scheren, Harken und ganz besonders Laubsauger Pause haben. Wegränder bleiben spät im Herbst ganz natürlich und ungemäht – so mögen es die Falter und der umweltbewusste Gärtner kann sich sicher sein, dass er keinen Schmetterlingsnachwuchs in die Biotonne oder auf den Kompost entsorgt hat.




Übrigens: Selbst die gefräßigen Raupen der Schmetterlinge sind keine Schädlinge. Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Raupen sich nicht ihrer eigenen Nahrungsquelle berauben und die Wirtspflanze auffressen. Deswegen ist der Nutzen durch die farbenfrohen Falter größer als der Schaden durch ihren Nachwuchs.
-nf-
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