Wirkung von Herbiziden

 
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Wirkung von Herbiziden

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Gepostet: 17.09.2008 - 19:59 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

Ich hab mal wieder eine Verständnis frage, wie das Herbizid Roundup wirkt konnt ich mir verständlich machen im Internet, es unterdrückt ein Gewisses Enzym was für die Bildung von Aminosäuren zuständig ist... ohne diese ist die Pflanze nicht Lebensfähig, klar !

Zitat
Glyphosat wird auf die Blätter gespritzt und in der Pflanze weitertransportiert. Die Wirkung über den Boden ist sehr gering. Glyphosat hemmt ein bestimmtes, für den Stoffwechsel der meisten Pflanzen erforderliches Enzym (EPSP-Synthetase). Dieses Enzym wird zur Herstellung von lebenswichtigen aromatischen Aminosäuren benötigt. Können diese infolge der Einwirkung von Glyphosat nicht gebildet werden, stellt die Pflanze das Wachstum ein und stirbt nach drei bis sieben Tagen ab. Quelle Lexikon für Biosicherheit.de


Meine Frage wäre, wie wirken Rasen Herbizide, also die nur auf Zweikeimblättrige Pflanzen anspringen und die einkeimblättrigen Gräser vollkommen unbeachtet lassen? haben die eine andere Art von Enzymen so das es da Unterschiede gibt? Oder wie kann man sich das ganze Vorstellen?

Gruß Alex
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Betreff:

Herbizide

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Gepostet: 09.02.2012 - 00:24 Uhr  ·  #2
Es gibt zahlreiche verschiedene Typen bzw. Wirkstoffklassen an Herbiziden. Glyphosat ist ein Vertreter der sog. G-Klasse der Herbizide (Glycinderivate, EPSP-Synthase-Inhibitor) und ein typisches "Total-" bzw. Breitbandherbizid. Dies heißt, dass es in üblichen Dosierungen fast alle höhere Grünpflanzen schädigt und mit wenigen Ausnahmen kann man dadurch eine totale Vernichtung der Vegetation bewirken. Die Herbizide die für die Bekämpfung von Unkräutern im Rasen bestimmt sind sind meistens Mischungen anderer Wirkstoffe aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen. Häufig kommen hier die sog. Aryloxyalkansäuren, wie 2,4-D oder MCPA zum Einsatz; dies sind wiederum die sog. Auxinoide, Stoffe also, die die Wirkung der pflanzeneigenen Wachstumshormonen, den Auxinen nachahmen oder stören. In den üblichen Dosierungen (die zum Teil sehr tief liegen) sind die breitblättrigen Unkräuter bedeutend empfindlicher gegenüber diesen Wirkstoffe als die einkeimblättrige Gräser. Aber auch hier gilt, dass die Dosis das Gift ausmacht: überdosiert können sehr wohl auch diese "selektive" Herbizide zu einer totalen Vernichtung sämtlicher Vegetation führen (s. z.B. das aus ebendiesen Wirkstoffen zusammengestzte "Agent Orange").
Grüße

Anmerkung der Moderation: Vor der Antwort bitte auf das Datum der Beiträge achten - dieser ist von 2008.
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