Hallo zusammen,
ich habe mir überlegt Bambus anzupflanzen und habe mich auch bereits etwas belesen. Allerdings brauche ich dringend Beratung bei der Art, die es werden soll. Also ich möchte den Bambus auf jeden Fall nicht als Dekoration, sondern eher als Nutzpflanze anpflanzen. Das heißt ich benötige einen "guten" Halm und möglichst wenig Belaubung. Da ich aus dem Südwesten Deutschlands komme, muss der Bambus auch winterfest sein (ich glaube, ich erinnere mich an letztes Jahr, als es fast -20°C kalt war). Um die wundersame Vermehrung einzugrenzen, habe ich vor, den Bambus in große Kübel zu pflanzen.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen

Moin,

Nutzpflanze bedeutet Du möchstest die Bambushalme als Material haben oder möchtest Du die frischen Sprosse essen?

In beiden Fällen gibt es eigentlich keine Bambus der die von Dir erwähnten Eigenschaften kombiniert. Alle nicht wuchernden Arten sind in der Gattung Fargesia zu finden. Diese haben aber eher "zierliche Halme", viele Blätter und sind auch nicht als Gemüse geeignet.

Bei den winterharten Bambus-Arten mit guten, erst weit oben belaubten Halmen und die auch eventuell Bambussprosse bilden gibt es keine, die sich nicht ausbreiten. Mit einem Kübel wirst Du diese Pflanzen aber nicht annähernd zufriedenstellen können....... außer er hat die Größe eines Schwimmbeckens . Diese sogenannten hainbildenden Bambus brauchen Platz für ihre Wurzeln und Rhizome um nicht zu verhungern. Da reicht auch Düngung nicht. Relativ schnell (ca. 3 bis 4 Jahre) ist so ein Kübel total durchwurzelt und durch die Rhizome verbeult. Wenn es dann soweit ist, geht es mit dem Bambus bergab. Außerdem lassen sich Bambus, auch wenn sie winterhart sind, nicht in einem freistehenden Gefäß draussen überwintern. Die Wurzeln sind nämlich deutlich kälteempfindlicher als die oberirdischen Teile und als immergrüne Gehölze vertrocknen sie dann im Winter auch noch "innerlich" (schmerzliche eigene Erfahrung eines Winters als ca. 75% aller immergrünen Gehölze in "meiner" Baumschule im Kübel erfroren sind!!).

Mein Tipp: informiere Dich im Netz über die Gattung Phyllostachys.. Dort sollte eigentlich kaum eine Frage offenbleiben.

hallo
ich bin mit den Phyllostachys zur halmgewinnung sehr zufrieden. z.b. Phyllostachys aurea. beachte dazu unbedingt die mindestfläche die benötigt wird, den man mit einer professionellen rhizomsperre abgrenzt. das ganze kann schon etwas kosten.
ich spiele mit den gedanken zusätzlich Fargesia robusta 'Campbell' zu diesem zweck auszupflanzen. diese braucht keine rhizomsperre und scheint vielversprechend.
sehr informativ find ich die seite: http://www.bambus-lexikon.de/

ich würde hier den PHYLLOSTACHUS VIRIDIGLAUCESCENS empfehlen - habe hier sehr gut erfahungen gemacht - steht in einem kundengarten mindestens 15 jahre problemlos - allerdings nur mit rhizomsperre zu pflanzen.

mfg roland