Vliestopf erst nach umtopfen entdeckt-was nun?

 
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Vliestopf erst nach umtopfen entdeckt-was nun?

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Gepostet: 15.05.2011 - 20:22 Uhr  ·  #1
hallo,
ich habe einen neuen Roseneibisch erstanden und ihn gestern schonend umgetopft, ohne ihm groß ans Wurzelwerk zu gehen, denn er trägt Knospen. Vielleicht wirft er sie ja sowieso ab, weil schon mal der Standortwechsel und Umzugsstress zu groß war. Ich wollte eben sehr vorsichtig sein.

Jedenfalls gehe ich eben an der Pflanze vorbei und da schaut mich mittig noch die Oberkante eines Vliestopfes an. Mit diesen Dingern habe ich keine guten Erfahrungen gemacht und würde am Liebsten die Pflanze nochmal austopfen und den Vlies abziehen. Oder jetzt mit einer schmalen Pinzette aufzupfen....

Wie sind eure Erfahrungen mit diesen Vliestöpfen als Rest an großen Pflanzen. Laßt ihr sie dran? Wann lösen sich diese Vliestöpfe auf? Warum werden Pflanzen nach dem Anziehen überhaupt mit samt Vliestopf in dieser Standardverkaufstöpfe getopft?

Liebe Grüsse
Azubi
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Re: Vliestopf erst nach umtopfen entdeckt-was nun?

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Gepostet: 17.05.2011 - 18:30 Uhr  ·  #2
Ich habe noch keine schlechten Erfahrungen mit Vliestöpfen gemacht, habe selbst ein Jahr lang in einem Betrieb gearbeitet, der Vlies benutzt. Es ersparrt einfach Zeit, Kosten, Aufwand und Müll. Die Stecklinge werden in einem Vliestopf gesteckt, der Steckling bewurzelt und wird dann samt Vliestopf in einen größeren Topf umgetopft. Was hast Du denn für schlechte Erfahrungen damit gemacht? Natürlich lässt man die Vliestöpfe dann auch dran, denn sie bauen sich mit der Zeit sowieso ab. Ich finde es ist eine nützliche und günstige Sache.
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Re: Vliestopf erst nach umtopfen entdeckt-was nun?

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Gepostet: 17.05.2011 - 21:07 Uhr  ·  #3
hallo,
ich habe den Eindruck, daß ein Vliestopf nicht schnell genug verottet und wenn eine Pflanze dann im Jungpflanzenstadium seine feinen Wurzeladerchen bildet und der Vliestopf dort verbleibt, erstickt er die Pflanze. Bei Hibisken z.B. finde ich gerade so einen Vliestopf unpassend.

Ein Zweifel dahin gehend, daß er für die Betriebe praktisch ist, besteht hier gar nicht. Nur scheint er nicht für jedes Gewächs geeignet oder zumindest sollte er von dem Betrieb beim Topfen in Verkaufstöpfe abgenommen werden und nicht noch mit verkauft.

Ich habe den Vliestopf mit einem feinen Messer und ein Pinzette zumindest nachträglich aufgezupft, ohne den Hibiskus noch mal aus zu topfen. Der Vliestopf war noch ganz fest und von Verrotten keine Spur. Aber der Hibiskus blüht und hat noch nichts abgeworfen.

Es ist wohl doch so, daß man ihn gleich beim ersten Topfen abziehen sollte, wenn möglich.

Mich würde interessieren, was es noch so für Erfahrungen mit den Vliestöpfen gibt, wenn sie zu lange an den Pflanzen verbleiben. Bei Hibisken habe ich den Verdacht, daß vielen gleich nach dem Kauf die Pflanzen ersticken, weil immer wieder berichtet wird, daß die Pflanze kurz nach dem Kauf alles abwirft und eingeht. Das ist auch mir selbst schon einige male passiert. JEDESMAL war da so ein Vliesding drin. Im letzten Jahr hatte ich dann einen Hibiskus erstanden, wo so ein Vliesding nicht drin war und der Pflanze geht es heute noch gut und sie hat bis jetzt nicht geschwächelt.

Liebe Grüsse
Pflanzendoktor*in
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Re: Vliestopf erst nach umtopfen entdeckt-was nun?

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Gepostet: 17.05.2011 - 23:38 Uhr  ·  #4
Hi,´

mit Vliestöpfen habe ich keine Erfahrungen, aber wenn du mal in den Hibiskus-Stammtisch schaust, liegt das Problem, dass die nach dem Kauf alles abwerfen wohl nicht am Vliestopf, sondern an Stauchmitteln usw.
Pflanzenprofessor*in
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Re: Vliestopf erst nach umtopfen entdeckt-was nun?

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Gepostet: 17.05.2011 - 23:48 Uhr  ·  #5
Bei mir verrotten diese Vliestöpfe auch nicht ordentlich. Allerdings verrotten bei mit auch andere temporäre Dinge nicht, wie etwa die aus Torf gepreßten Töpfchen. Ich habe eben überwiegend Pflanzen, die in sehr durchlässigem Substrat stehen, und in großen Abständen gegossen werden - alles Pflanzen, die nicht gerne in dauerfeuchtem Boden stehen, und ich denke, der Verrottungsprozeß funktioniert nur in mehr oder weniger dauerhaft feuchtem Boden einigermaßen problemlos.
Daher sollten die Gärtnereien schon ein wenig darauf achten, für welche Pflanzen sie diese Materialien verwenden.
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