Hallo,
in welcher Klimazone wohnst du denn?
Der schöne
Phyllostachys punctata Nigra ist zum Beispiel nicht so extrem winterhart wie einige seiner Verwandten, das Gleiche gilt für
Phyllostachys aurea und
Phyllostachys bambusoides Castilloni. Bei denen kommt es außerhalb von Klimazone 8 schon mal häufiger zu Winterschäden, wenn der Standort nicht gerade sehr geschützt liegt.
Phyllostachys punctata Nigra ist zudem sehr windanfällig.
Die winterhärtesten und gleichzeigig wüchsigsten Arten für kalte Regionen in Deutschland dürften
Phyllostachys viridiglaucescens und
Phyllostachys parvifoliasein. Extrem winterhart ist ferner
Phyllostachys bisettii. Ebenfalls gut kälteverträglich sind
Phyllostachys aureosulcata Aureocaulisund
Phyllostachys aureosulcata Spectabilis. Sehr dicke Halme und eine tolle Optik hat
Phyllostachys vivax, allerdings lässt die Stabilität der Halme zu wünschen übrig, so dass es mitunter zu abgebrochenen Halmen im Winter kommt, weil Schneelast nicht vertragen wird. Auf den verzichtet man also besser, wenn man in einer schneereichen Region wohnt.
Wenn du eine imposante Bambuspflanze möchtest, kaufst du dir am besten ein Exemplar, das schon größer ist. Es dauert nämlich Jahre, bis Phyllostachys am Standort gut etabliert ist und wirklich große Halme schiebt. Man muss auch bedenken, dass die meisten Bambusse sich zunächst auf das unterirdische Wachstum konzentrieren und man oben kaum etwas davon mitkriegt. Hat der Phyllostachys seine Wurzelsperre gut ausgefüllt, geht er allerdings auch überirdisch ab wie eine Rakete.
Eine professionelle Rhizomperre ist ein absolutes MUSS für Phyllostachys. Diese Wurzelsperre muss aus einer Spezial-Plastikfolie sein, mindestens 70 cm breit und so lang, dass es deinen künftigen Bambusstandort komplett einzäunt. Die Ränder werden mit speziellen Metallschienen verschraubt.
Wie sowas aussehen muss, siehst du zum Beispiel hier, wobei es dem abgebildeten Bambus sogar gelungen ist, seine (zu klein gewählte) Rhizomsperre zu durchbrechen:
http://www.bambus.de/forum/56291.html?& ... izomsperre
Bambusrhizome sind scharf wie Dolche und gehen sogar durch Betonmauern. An warmen Sommertagen wandert ein nicht eingesperrtes Rhizom leicht mal 10 Meter unterirdisch, um beim Nachbarn oder übernächsten Nachbarn wieder aufzutauchen. Man kann sich vorstellen, was für ein Desaster da passieren kann, wenn so eine Pflanze erst mal ausgebrochen ist. Die Ausläufer sind praktisch nicht mehr einzufangen. Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen ausgebüchsten Bambusrhizomen, die Nachbars Gärten ruinieren, beschäftigen jetzt schon zahlreiche deutsche Gerichte. Da sollte man nicht noch aus Leichtsinn oder Sparsamkeit am falschen Ort einen weiteren Fall hinzufügen
LG
blausternchen