Stauden, freie Fahrt für den Frühling!

 
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Stauden, freie Fahrt für den Frühling!

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Gepostet: 11.04.2008 - 07:41 Uhr  ·  #1
Unterirdisch tut sich was ...

Offiziell ist es bereits soweit. Seit Donnerstag, 20. März, 6 Uhr 48 ist er da, der Frühling! Aber so richtig ernst nehmen kann man den Frühling noch nicht! Zwar blühen in den Vorgärten bereits die frühen Osterglocken und Tulpen, die ersten Forsythien sind sogar schon verblüht – doch so richtig überzeugend war das noch nicht. Erst wenn alle Bäume und Sträucher mit frischem Grün und Blüten einstimmen, die Temperaturen endlich steigen und die Staudenbeete zum Leben erwachen, dann ist echt Frühling!

Lange kann das nicht mehr dauern, denn wenn die Sonne den feuchten Gartenboden wärmt, dann kann man den Frühling sogar schon riechen. Der unverkennbar erdige Geruch, der in der Luft hängt, verspricht: Unterirdisch tut sich was! Die wärmende Sonne lockt die Stauden aus ihrem Winterquartier, färbt die Beete von dunklem Erdbraun zu frischem Grün und beschwört anschließend blühende Teppiche, Tuffs und farbige Inseln im Garten hervor. Das leuchtend azurblaue Lungenkraut (Pulmonaria) sorgt im Schatten von Gehölzen für erste Hochgefühle. Ein charmantes Team bildet es mit gelbblühenden Nachbarn wie der schwefelgelben Elfenblume (Epimedium) oder der goldfarbenen Waldsteinie (Waldsteinia).

Zur selben Zeit in Blüte und schön in Kombination zeigen sich auch die hellblauen Kaukasus-Vergissmeinnichtblüten (Brunnera) zusammen mit karminroten Bergenien (Bergenia) oder dem zart rosaweißen Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum). Dieser bildet im Mai dichte Blütenteppiche, die sich mit kleinen Tuffs aus spätblühenden Tulpen oder Akelei (Aquilegia) wirkungsvoll auflockern lassen.

Kurz darauf stimmt auch der Pracht-Storchschnabel (Geranium x magnificum) mit seinen großen blauvioletten Blüten mit ein. Der Felsen- und der Pracht-Storchschnabel zählen zu den ersten Geranium-Arten, die sich im Garten zeigen und ihn blütenkräftig unterstützen. Hinzu kommt, dass Storchschnäbel zuverlässig den Boden bedecken und seine Blätter im Beet durch Form oder Musterung dekorativ aussehen – ein idealer Begleiter für den modernen Staudengarten.

Auf der Suche nach den schönsten, blühfreudigsten und robustesten Sorten wurde die Gattung Storchschnabel vom Arbeitskreis Staudensichtung intensiv unter die Lupe genommen (nähere Informationen unter www.staudensichtung.de). Als beste Pracht-Storchschnäbel (Geranium x magnificum) setzten sich beispielsweise die beiden Sorten ‚Anemoneflorum’ und ‚Rosemoor’ durch. Ihre wunderschönen blauvioletten Blüten blühen bis zum Frühsommer und wirken im Mai schön mit bonbonfarbenen Pfingstrosen (Paeonia).

Auch der früh blühende Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) erzielte sehr gute Ergebnisse: Unter anderem wurden die zartrosa Sorten ‚Camce’ und ‚Spessart’ wegen ihrer Blüten- und Blattschmuckwirkung gelobt und auch ihre Wuchskraft, bodendeckende Wirkung und Herbstfärbung wurden als gut bewertet.

Wenn der Frühling voran schreitet, wird das Reich der Stauden stetig reicher: Neben dem Storchschnabel erobern im Mai Waldmeister (Galium) und Beinwell (Symphytum) die schattigen Lagen im Garten. Dunkle Ecken lassen sich elegant mit den cremeweißen, filigranen Blütentrauben der bodendeckenden Schaumblüte (Tiarella wherryi) aufhellen. In sonnigen Beeten entfalten sich zur gleichen Zeit die Blüten von Wolfsmilch (Euphorbia), Pfingstnelke (Dianthus) und Sonnenröschen (Helianthemum), um den Frühsommer angemessen zu begrüßen.
CMA
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Die ersten Storchschnabel-Arten beginnen bereits im Mai mit der Blüte. Sie sind außerdem zuverlässig bodendeckend und blühen bis weit in den Sommer hinein.
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Walzen-Wolfsmich (Euphorbia) und Narzisse blühen zur gleichen Zeit und bilden ein schönes Team. Im Vordergrund wachsen dunkellaubiges Purpurglöckchen und Traubenhyazinthe.
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Die hellblauen Blüten des Kaukasus-Vergissmeinnichts (Brunnera) blühen Ende April bis Mai.
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