Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

 
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Die schleichende Vertreibung heimischer Arten

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Gepostet: 10.02.2007 - 17:12 Uhr  ·  #1
Hallo, alle zusammen!

Ähm... wenn ich das da alles richtig interpretiere, seid Ihr (sind Sie;) ja alle Liebhaber von nicht nur außergewöhnlicher Pflanzen, sondern - was noch viiiel schlimmer ist - auch von "ausländischem Gewächs".

Nun denn: Kann's sein, daß GENAU deswegen eben langsam aber sicher einige UNSERER Aller heimischen Pflanzen auf dem "Rückzug" sind, sprich: verdrängt werden. Viele Einheimische haben keine Chance mehr, weil "Eingschleppte" hier ZU GUTE UMWELTBEDINGUNGEN vorfinden und dann.. !? Na, daß muß ich den Profis und Pofinnen hier ja wohl nicht erklären. Wie ist's denn mit dem GEN-manipulierten Sch...ß..? Hat "man" (die Verantwortlichen) damals nicht auch gesagt: "Das bleibt alles in den Grenzen. Feld für Feld." Ach ja..? Und damit wäre ich bei meiner "eigentlichen und WICHTIGSTEN FRAGE":

Wie sorge ich dafür, daß ein "Samen treibendes Gewächs" DIESE SEINE SAMEN vom Winde eben NICHT dort hintragen läßt, von dem ich es nicht will..?

Kann man (hier nun ich;) da irgendwie für "Fluchtsichere Räume" sorgen? Also, die Amis haben da ja versagt - da wurden ALLE FELDER mit GEN-Sch..ß kontaminiert - auch die mit urtümlichem Saatgut bestellten! Siehe Dreiteilige arte Dokumentation "LEBEN AUßER KONTROLLE". Die ist jedem zu empfehlen - auch Euch.. äh, Ihnen Allen.. ; )

LG, AmoRomA
Mel
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 10.02.2007 - 17:17 Uhr  ·  #2
Hallo AmoRoma!

Wir sagen hier alle Du

Du hast natürlich Recht, sorgsamer Umgang mit den Pflanzen ist wichtig!

Wir stürzen nicht blind in den "Pflanzenwahn"

forum/viewtopic.php?t=5098&highlight=neophyten

Wir reden auch über die Risiken
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 10.02.2007 - 17:20 Uhr  ·  #3
wir haben auch die einheimischen pflanzen.
ich zumindest besitze ganz normale duftveilchen und noch einige andere einheimische pflanzen.
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 10.02.2007 - 21:24 Uhr  ·  #4
Hallo AmoRomA ,

ich liebe unsere einheimische Flora, aber deren größte Gefahr sind keine Neophyten, sondern der Mensch. Wobei unsere aktuelle Flora auch nur ein Kunstprodukt ist in ihrer ganzen Diversität. Es gibt einige Neophyten, die sehr aggressiv sind und eine Gefahr bedeuten und sicherlich sind Gartenbesitzer nicht ganz unschuldig, dass diese Pflanzen entkamen, aber nicht alleine. Der Japanische Staudenknöterich wurde zB von Imkern gezielt gefördert, genau so ist es mit der Akazie, die aber bei uns noch (!) kein wirkliches Thema ist.. Also ich kann gut auf solch invasiven Neophyten verzichten.. Aber es gibt auch einige die unsere Landschaft bereichern. Wir haben aufgrund der Eiszeiten eine extrem artenarme Natur, viele Arten, die heute Exoten sind, waren hier vor den Eiszeiten heimisch, nur konnten sie nicht vor der Kälte fliehen wie in Asien oder Nordamerika, weil die Alpen ihnen den Weg versperrten. An viele Pflanzen haben wir uns gewöhnt, obwohl sie hier nicht hergehören, Wer würde sagen, dass die Kastanie oder die Walnuß hier nicht heimisch ist? Ich finde nicht dass man alles so eng sehen sollte, viele Pflanzen bereichern unsere Umwelt und sie ist und bleibt ein Kunstprodukt, ein großer sich mehr oder weniger selbst überlassener Garten. Natur würde für Deutschland eine riesige, meist monotone Waldfläche bedeuten, dominiert von der Buche. Und dann paar wenige andere Waldtypen, an ungünstigen Standorten gäbe es Wiesen, Trockenrasen oder andere Biotope, die heute unsere Landschaft so reizvoll und auch schützenswert machen..

Ist eben die Frage, was man möchte und was man schützt. Aber, die Exoten, über die wir hier diskutieren überleben mit viel Liebe und Mühe die Winter. Von diesen Pflanzen geht keine Gefahr aus, obwohl, wenn wir klimatechnisch so weitermachen vielleicht schon, aber dann haben wir den meisten unserer Pflanzen sowieso die Lebensgrundlage genommen..

Liebe Grüße
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Der NATUR überlassen, oder geistig willentlich steuern ..?

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Gepostet: 11.02.2007 - 07:08 Uhr  ·  #5
Hm.. also gut, Junie, ich will mich noch einmal hier bei Euch äußern und damit einen weiteren "kleinen" Fingerzeig geben. Das war's dann aber, denn den Rest sollte sich jeder Vernunftbegabte Mensch - zu denen ich Euch alle zähle ;) - selber ausrechnen können. Hier geht es um so etwas wie "Weisheit".. ;) Also ...

GENAU DAS, was Du zum Schluß geschrieben hast, IST ja erst Unser aller Problem, nämlich: ".. eben die Frage, was man möchte und was man schützt." Tja, und dazu stellt sich mir doch prompt eine weitere Frage: Wer hat eigentlich das Recht, darüber zu entscheiden, was für ein pflanzliches LEBEN er WO (an welcher Örtlichkeit) haben MÖCHTE und wo eben nicht? Wobei mir gerade einfällt, daß es gar keine "UNKRÄUTER" gibt, das ist nur ein UN-Wort, sondern lediglich - und auch NUR vom Standpunkt des Gärtners gesehen - "WILD-KRÄUTER".. oder!? ;)

Doch zurück zum Thema "spezielle Pflanzenwünsche". Wenn man mit diesen "schwierig zu ziehenden Exoten" zu viele Erfolge erzielt, dann stellt sich das Phänomen der Anpassung und Resistenz ein! Die Virologen können da ein Lied von singen.. ;) Doch noch schlimmer finde ich den Trieb einiger Zeitgenossen, einige Pflanzen seinen Bedürfnissen gleich entsprechend "genetisch abzuändern" - wie die Tomaten, Bananen, den Mais und Soja etc. pp.! Wie kann da eine/r davon ausgehen, daß sie, er oder man es besser kann als das SYSTEM, welchem WIR Alle unsere Existenz überhaupt erst verdanken - namentlich: der NATUR und ihrem Regelwerk. Die Naturgesetze also, wie bspw. die Evolution, sollten die höchste Instanz sein, deren Wir uns willig unterwerfen, nicht Unserem Wunsch, die Natur an Unsere Wünsche anzupassen.. ;) Darin trennt sich ja auch die Spreu vom Weizen: wer kann im Hinblick auf DAS GANZE auf persönliche Wünsche verzichten (Bescheidenheit üben) und wer nicht - das ist hier die Frage..!

Schlußendlich hast Du es ja auch schon selber angedeutet: Der Mensch ist Schuld. Aber: auch ich bin "der Mensch", und Du und alle anderen hier - ergo: Kleinvieh macht auch Mist. Also sollten Wir ALLE nicht nur vom Gas gehen, sondern sofort auf die Bremse treten - was Unser egoistisches Tun betrifft. Sonst hat nicht nur Roland Emmerich Recht mit dem, was er Uns via "The Day after Tomorrow" aufzeigen wollte, sondern auch Du mit Deinem Schlußsatz: ".. aber dann haben wir den meisten unserer Pflanzen sowieso die Lebensgrundlage genommen..". Wobei ich meine: Und Uns allen Menschen gleich mit.. lol.

Also, wenn kosmische Kräfte >was für welche auch immer< meinen, eine Erdhemisphäre benötige eine EISZEIT, dann ist das schon in Ordnung (Kosmos = griechisch und heißt Ordnung!) - dann dürfen und SOLLEN wohl auch Arten aussterben oder zumindest dezimiert werden.

Wir aber, die Wir ja selbst erst "durch diese kosmischen Kräfte" geschaffen wurden, sollten da besser die Finger draußen halten.. ;) Meinst Du nicht? Und jeder "BEWIRTSCHAFTETE Wald" (brrr, was ein schrecklicher Begriff!) gibt mir Recht. Alle MONOKULTUREN (kennt die Natur nicht, die liebt die Vielfalt!) werden vom Sturm geknickt - ein ORDENTLICHER (von Ordnung;) Mischwald steht da schon viel stabiler da. Denn von dem Umstand, daß Nadelhölzer (fast) ausnahmslos Flachwurzler sind, im Gegensatz zum Laubgehölz, muß ich Euch hier ja wohl nichts schreiben.. ;)

So, und all das Obige will also nur sagen: Finger weg von der sogenannten "Landschaftsgestaltung" (brrr, was ein schrecklicher Begriff;) und dem Wunsch, sich SEINE Umwelt selber zu "stylen" - wie's so schön auf Neudeutsch heißt.

Alles Gute und Liebe wünsche ich Euch Allen, und daß Wir es gemeinsam doch noch schaffen werden - durch EINSICHT und Zurückhaltung eines jeden Einzelnen! - die Prophezeiung des Johannes (die Apokalypse) abzuwenden.

AmoRomA
-------------
PS: Wer trotz meiner Äußerungen weiteres von meinen geistigen Ergüssen haben möchte, kann mir eine e-Post senden, an: amoroma(at)gmx.de
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 11.02.2007 - 09:51 Uhr  ·  #6
also erstmal, ich geb dir in mancher hinsicht durchaus recht, glaube aber nicht, dass du hier die richtigen anpupst. ich denke hier ist sich jeder bewusst, was für eine verantwortung er trägt. aber die eigentliche gefahr liegt nicht darin, sich ein paar exoten ins haus zu holen, sondern darin, dass der umgang mit der natur in globalem sinne ein umdenken erfordert (das heisst auch ein umdenken im konsumverhalten).

das sich pflanzen anpassen können, keine frage, aber wenn du die klimatische veränderung, die fakt ist, mit einbeziehst, sei's jetzt eine durch die menschheit beeinflusste veränderung oder nicht (ich bin zwar der meinung, dass der mensch diesmal der auslöser ist, aber es gab durchaus globale klimakatastrophen, als es uns noch gar nicht gab & damit immer verbunden auch einen wandel in der vegetation), schaffen wir selber immer optimalere bedingungen dafür, dass unsere heimische vegetation nicht mehr wohl fühlt & sich auch ohne den einfluss von neophyten verabschiedet, weil sie sich in dem tempo den bedingungen eben nicht anpassen kann.

ich bin zwar kein ausgesprochener exotenfreund (habe & liebe aber trotzdem meine zimmerpflanzen & auch vieles im garten, das NICHT heimisch ist), sehe auch bei der täglichen arbeit den bedarf, eingewanderte oder eingebrachte invasivlinge zu killen (ich sag nur robinie oder ailanthus . da der klimawandel allerdings so schnell nicht aufzuhalten ist, wird also auf jeden fall einen wandel in der vegetation geben, wenn nicht, wär bald alles wüste.

cheers, stella
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 11.02.2007 - 12:16 Uhr  ·  #7
Hallo AmoRomA,

du siehst es mit diesen Exoten einfach zu eng. Diese Pflanzen, wie z.B. Hanfpalmen benötigen wirklich speziell vorbereitete, gut drainierte Böden, da sie mit der winterlichen Feuchtigkeit nicht klar kommen. Es sind Pflanzen, die die Kälte vertragen, da sie aus Hochgebirgen stammen, aber dennoch kennen die nicht unsere Winter mit ihrer Kälte und Feuchte. Sie überleben mehr und dass sie überleben und wachsen ermöglicht ihnen der Mensch. Ich hab noch von keiner Palme oder Banane gehört, die in unseren Breiten gefruchtet hätte und nur so wäre doch eine größere Verbreitung möglich.

Problematische Neophyten sind Pflanzen, die extrem anpassungsfähig sind, die meist kurzlebig sind und eine hohe Zahl von Nachkommen pro Jahr produzieren, die meist auch in der Lage sind, neue Pflanzen über Wurzeln oder auch Sprossteile zu bilden. Der Mensch hat die Natur gestört und deswegen haben aich auch viele heimische Pflanzen in Lebensräumen breit gemacht, in die sie nicht gehören. Die Quecke (Agropyron repens), der Giersch (Aegopodium podagraria), die Brennnessel (Urtica dioica) sind Pflanzen der nährstoffreichen, gestörten Auen und nun findet man sie in den ähnlich nährstoffreichen und von Störungen lebenden Gärten und Siedlungen. Es sind zwar keine Neophyten, weil sie aus keinem fremden Land stammen, aber diese Pflanzen sind so anpassungsfähig, raschwüchsig, dass sie auch eine Bedrohung für andere Arten sind.

Genetisch veränderte Pflanzen sind ein Segen und ein Fluch. Ich kenn mich zu wenig mit diesen Pflanzen aus, um ein Urteil fällen zu können. Aber es macht deutlich wie viel falsch läuft auf unserer Erde. Ein Segen, weil es Länder gibt, wo natürlicherweise fast nichts wachsen kann und man mit besonders angepassten Pflanzen Hungersnöte verhindern könnte. Ein Fluch, weil diese Menschen das Geld für das Saatgut nicht hätten und man keine Ahnung hat was mit den Pflanzen passiert, wenn sie erst einmal ausgepflanzt sind. Aber an dieser Problematik sind wie immer wir westlichen Nationen mit Schuld. Würden wir keine Cashcrops kaufen, also Waren, die auf dem Weltmarkt einen guten Absatz versprechen (Erdnüsse, Soja, Kaffee), dann würden die Böden nicht so ausgebeutet und degradiert, es würde das angebaut was sinnvoll wäre ? Essen für die eigene Bevölkerung. Aber leider ist dort auch das schnelle Geld wichtiger..

Natürlich hat der Mensch Schuld, weil er seit der Steinzeit systematisch die Welt verändert, Bäume rodet, Siedlungsflächen anlegt. Er hat begonnen mit Wanderfeldbau, hat Arten bevorzugt, die ihm nützen oder warum haben wir so viele Eichen in unseren Wäldern? Er hat sich wie die Bibel so schön sagt, die Welt untertan gemacht, aus 95 % Waldfläche sind gerade man 30-35 % übrig geblieben. Nur was sollen wir tun? Zurück zur Natur? Das ist das letzte was ein richtiger Naturschützer wollen würde. Keine Lüneburger Heide mehr, keine Trockenrasen mehr mit Wacholdern ? das sind alles Zeugen der menschlichen Bewirtschaftung, die je nachdem wie degradiert der Boden ist, mehr oder weniger schnell von Bäumen zurück erobert werden würde. Die Pflanzenarten- und Tierartenzahl würde sicherlich extrem zurückgehen, weil am Ende fast nur noch Wald/Waldrandarten sich bei uns wohl fühlen würden. Deswegen verstehe ich diese Zurück-zur-Natur-Mentalität nicht. Wer will in einem Wald leben ohne Wiesen..

?Day after Tomorow? ist ein Film mit einigen Wahrheiten, aber durch die Übertreibungen wirkt er einfach nur unrealistisch und verliert meiner Meinung nach sein Ziel, wenn das Ziel eine Warnung war und nicht nur das reine Geldverdienen.


Zitat
Wir aber, die Wir ja selbst erst "durch diese kosmischen Kräfte" geschaffen wurden, sollten da besser die Finger draußen halten.. Meinst Du nicht? Und jeder "BEWIRTSCHAFTETE Wald" (brrr, was ein schrecklicher Begriff!) gibt mir Recht. Alle MONOKULTUREN (kennt die Natur nicht, die liebt die Vielfalt!) werden vom Sturm geknickt - ein ORDENTLICHER (von Ordnung;) Mischwald steht da schon viel stabiler da. Denn von dem Umstand, daß Nadelhölzer (fast) ausnahmslos Flachwurzler sind, im Gegensatz zum Laubgehölz, muß ich Euch hier ja wohl nichts schreiben..



Ich glaub eher, dass wir unsere Existenz dem Zufall zu verdanken haben als irgendeiner übernatürlichen Macht. Wir haben schon überall unsere Finger rein gesteckt und so leicht kann man damit auch nicht wieder aufhören. Jeder bewirtschaftete Wald ? das wäre jeder Wald auf der Welt. Ich kenne keinen Wald, der noch nie bewirtschaftet wurde. Außer vielleicht auf irgendeiner einsamen Insel ohne Menschen, aber das wären dann wohl nur Wäldchen. Der Mensch lebt seit er existiert von der Natur, er hat nicht bei uns die Landschaft extrem verändert. Er hat im Mittelmeer die ehemals auch waldreichen Gebiete gerodet und jeder weiß wie trostlos das ausschaut. Im Amazonasgebiet leben Indianer, die zwar noch sehr mit der Natur leben, aber sie dennoch verändern, da die meisten kleine Ackerflächen anlegen und dafür den Wald roden/abbrennen. Die so abgeholzten Flächen sind auch wenn sie wieder zuwachsen, keine natürlichen Wälder mehr, weil sie sich in der Artenzusammensetzung unterscheiden..

Auch beim Thema Monokulturen kann ich dir leider nicht Recht geben. Die boreale Zone ist von riesigen Wäldern geprägt, die von sehr wenigen Arten besteht. Dort gibt es riesige Flächen nur mit Fichte oder Lärche. Nur was ist der Unterschied zu den heimischen Monokulturwälder. Nicht viel, Windwürfe, Schädlinge gehören zu diesen Wäldern, sie verjüngen sich über Katastrophen, nur interessiert es in Sibirien niemanden ob hunderte oder tausende km² Wald umgeworfen werden ? hier interessiert jeder km². Aber du hast Recht, hier gehört ein ordentlicher Misch- oder Buchenwald hin, weil dieser einfach natürlich ist. Die Fichte und Lärche sind andere Böden und ein anderes Klima gewohnt und finden hier keine optimalen Bedingungen vor und werden dadurch noch anfälliger für natürliche Schadereignisse. Die Diskussion mit der Flachwurzel hatte ich schon mal in einem anderen Thread, Fichte bildet Flachwurzeln aus, jedoch unter günstigen Bedingungen auch eine oder mehrere Senkerwurzeln, also kann man eher von einem Herzwurzelsystem dann sprechen als von reinen Flachwurzeln. Tanne und Kiefer haben eine Pfahlwurzel, Lärche und Douglasie eine Herzwurzel, teils sogar eine Pfahlwurzel. Also Nadelbaum = Flachwurzler stimmt so nicht..


Zitat
So, und all das Obige will also nur sagen: Finger weg von der sogenannten "Landschaftsgestaltung" (brrr, was ein schrecklicher Begriff;) und dem Wunsch, sich SEINE Umwelt selber zu "stylen" - wie's so schön auf Neudeutsch heißt


Das sehe ich komplett anders, weil zu so einer Landschaftsgestaltung auch die Renaturierung ehemaliger Bausünden gehört. Also begradigte Flüssen verpasst man künstlich einen natürlichen Lauf, erzeugt künstliche Altarme. Das sind alles Kunstprodukte, weil wir eine ungebändigte Natur in Deutschland nicht haben oder haben wollen. Aber dies gibt der Natur dennoch sehr viel zurück oder eine geplante Windschutzhecke am Feld, die nicht nur aus einer Reihe Sträucher besteht, sondern 10-20 m breit sein darf. Nur muss so etwas eben auch geplant werden, damit man eine natürliche und optimale Form bekommt mit Bäumen in der Mitte, Sträuchern am Rand, kurzlebigen Pflanzen in der Anfangszeit, die den Tieren schon dann Schutz bieten.. Also verteufeln sollte man die Landschaftsgestaltung nicht, jeder Eingriff muss einzeln betrachtet und bewertet werden..

Danke übrigens für die angenehme, sachliche Diskussion..

Liebe Grüße
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 11.02.2007 - 12:20 Uhr  ·  #8
Mal davon abgesehen, dass wir bereits nur noch das schützen können, was wir haben. Und das ist schon von Menschen beeinflusst. Die riesigen Mammutbäume im Yellowstone Nationalpark wären heute nicht dort, wenn die Indianer (Menschen) sie nicht vor mehreren hundert Jahren dort angepflatzt hätten. Die Mittelmeerküsten wären heute grüne Waldflächen, wenn die Römer (Menschen) sie nicht vor ein paar tausend Jahren abgeholzt hätten, um daraus Waffen und Feuerholz für ihre Armeen zu gewinnen.
Die Lüneburger Heide wäre nicht mehr lange eine Heide, wenn der Mensch nicht seine Schafe dort weiden liesse.

So gibt es kaum Landschaften (die als naturbelassen gelten), die nicht vom Menschen beeinflusst wurden oder werden. Eine echte (beeinflussungsfreie) Natur gibt es gar nicht. Und das schon seit tausenden von Jahren nicht. Aber das Aussterben von alten Arten, Entstehen von neuen Arten und Verbreiten von besonders fitten Arten hat es auch vor dem Menschen schon immer gegeben. Vielleicht ist es für manche Arten durch den Menschen jetzt leichter sich zu verbreiten. Ich will das Problem auch nicht verharmlosen, aber man sollte das mal, wie auch die Klimaerwärmung, erdgeschichtlich betrachten.

Die Flora wurde schon immer von der Fauna beeinflusst, ob es riesige Saurierherden waren, die grosse Flächen freigegrast haben oder Büffelherden (und damit ganz andere Pflanzengesellschaften hervorgebracht haben), die Vögel, die nach ihrem Auftauchen begannen, Pflanzensamen viel weiter zu verbreiten als je zuvor oder die Insekten, die in Symbiose mit den Blütenpflanzen für ganz neue Vermehrungsstrategien sorgten. Die Erde ist einem steten Wandel unterworfen, dass wird immer so bleiben, mit und ohne Menschen...

Wenn es den Menschen einmal nicht mehr gibt, werden sich aus den übrigen Arten wieder neue Arten bilden, um die hinterlassenen Lücken zu füllen. Die Natur findet einen Weg...

Das soll natürlich nicht bedeuten, das man jetzt gewissenlos Neophyten oder Neozoen in die Natur entlassen sollte. Ich ärgere mich auch sehr darüber.

Nachtrag: Junie, ich sehe schon, du hast ähnliche Gedanken dazu...
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 12.02.2007 - 11:42 Uhr  ·  #9
Hallo Gast,
sicherlich ist es wichtig, sich über dieses Thema Gedanken zu machen, aber ich finde deine Einstellung ein wenig fanatisch - du isst dann sicherlich auch keine Kartoffeln, Gurken, Tomaten u.ä. oder? (Du würdest dich übrigens sicherlich wundern, wie viele Arten es gibt, die schon so lange in unseren Gärten kutiviert werden, dass keiner mehr auf die Idee kommen würde, dass es sich ursprünglich um Pflanzen aus anderen Ländern handelt.)

Das Thema hat viele Aspekte. So könnten wir z.B. die Einwanderung von Arten (Pflanzen und Tiere), die durch verändertes Klima (Erderwärmung/Klimaverschiebung) begünstigt wird eigentlich schon beeinflussen. Das wäre jedoch schwierig und mit schmerzlichen Einbußen verbunden und wird schon deshalb nicht funktionieren. (Fährst du auch ein Auto?)

Gentechnik verurteile ich selbst aufs Schärfste. Für mich ist das Anmaßung einiger Menschen, die dadurch in erster Linie viel Geld verdienen wollen und sich einen Dreck um die möglichen Folgen scheren.

Aber alles in allem hat der Mensch, wie roadrunner bereits schrieb, schon immer das Bild der Erde verändert. Erst dadurch wurde er (über)lebensfähig.

Gruß Irene
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 12.02.2007 - 13:00 Uhr  ·  #10
seht bitte alles nicht so schwarz-weiß, es gibt so viel grau dazwischen. Gentechnik bietet auch eine große Chance im Kampf gegen Krankheiten. Mein Patenkind ist Bluter und ohne Gentechnik wäre jede Wunde ein großes Problem, so bekommt er Gerinnungsmittel gespritzt und alles ist halb so schlimm. Dieses Gerinnungsmittel existiert dank Gentechnik und wird dem Jungen (wird im März 3) ein einigermaßen normales Leben ermöglichen. Natürlich gibt es viele andere Projekte bei denen Gentechnik zum Einsatz kommt, wo man nur ungläubig mit dem Kopf schütteln kann, aber allgemein sollte man Gentechnik nicht verurteilen, maximal eben Teilbereiche..

Ansonsten sind wir ja sowieso hier alle einer Meinung, nur das wollte ich noch anmerken, da viele Menschen der Gentechnik doch einiges zu verdanken haben und in diesem Fall ist es toll, dass der Mensch sie nutzen kann..

Liebe Grüße
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 12.02.2007 - 14:31 Uhr  ·  #11
Moin,

meiner Meinung nach ist es insgesamt gesehen ein sehr kleines Problem mit dem Anbau von exotischen Pflanzen, zumal sich de Anbau ja meist auf ein paar Pflanzen pro Haushalt beschränkt. Der überwiegende Teil würde ohne besondere Pflege in diesem Klima gar nicht überleben. Nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz kann sich durchsetzen und sich außerhalb des Gartens verbreiten. Und auch längst nicht alle davon sind schädlich.
Nimmt man zum Beispiel das Springkraut (Impatiens), das damals aufgrund seiner Wüchsigkeit und Pracht viel angebaut wurde und das jetzt in fast jedem Wald zu sehen ist. Zum einen verdrängt es natürlich andere (heimische Pfanzen), zum anderen ist es aber auch ein sehr wichtiger Nektarlieferant für die immer seltener werdenden Hummeln, die in unserer recht monotonen Landschaft kaum Nahrung finden. Es hat alles Vor- und Nachteile.
Natürlich sollte man jede blühende einheimische Wildpflanze dem Springkraut vorziehen und die Verbreitung nicht weiter fördern.

Ich denke, die Natur würde dieses Problem über kurz oder lang lösen, da sich die wirklich schlimmen Neophyten wuchernd verbreiten und monokulturähnliche Flächen schaffen. Irgendwann werden sich in diesen Monokulturen Schädlinge ansiedeln, die die Pflanzen zurückdrängen. Die Natur kennt keine Monokultur!
Nichts ist schlimmer als der Mensch, der überall eingewandert ist und sich angesiedelt hat. Der Mensch passt sich der Umwelt nicht an, er passt die Umwelt an sich an!

MfG
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 12.02.2007 - 14:34 Uhr  ·  #12
Das Thema ist ja in vieler Munde und bezieht sich - meiner Meinung nach - auf das, was in der näheren Vergangenheit bis jetzt damit angestellt wird.

==========
Ansonsten sind wir ja sowieso hier alle einer Meinung, nur das wollte ich noch anmerken, da viele Menschen der Gentechnik doch einiges zu verdanken haben und in diesem Fall ist es toll, dass der Mensch sie nutzen kann..
==========

Ja - durchaus gibt es Bereiche, wo das alles sinnvoll sein kann, aber ... und das macht mir doch ne Menge Sorgen - wissen wir auch wie weit sich das von selbst weiter entwickelt? Da behaupte ich einfach mal ganz entschieden - NEIN -!

Oder könnte es auch sein, dass solches auch schon vor ewigen Zeiten gemacht wurde - mit Genen manipuliert?
Es gehört eigentlich nicht hier ins Forum aber zum Thema - Gene - und die Möglichkeiten zu deren Einsatz.

Vielleicht kennt jemand das Buch - Der zwölfte Planet - von Zecharia Sitchin. Darin wird beschrieben, wie in uralten Zeiten versucht wurde , mit dieser Methode einen - Erdling - zu schaffen, der dann die anstehenden Arbeiten - als Sklave? - zu machen hatte. Das könnte die Entstehung des Menschen gewesen sein!
Zumal es dazu auch noch ein anderes Buch gibt - Die Götter gaben uns die Gene - (der Autor ist mir nicht mehr geläufig).

Wer das mal gelesen hat, ist mit dem Thema mehr vertraut; es ist nicht mehr ganz so fremd, birgt aber dennoch Gefahren in sich.
Vor allem deshalb, weil ja immer auch Aspekte dahinter stehen, die alles andere als humane Absichten sein können.



In diesem Sinne:
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

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Gepostet: 12.02.2007 - 17:34 Uhr  ·  #13
Hallo!

Ich glaube, ich würde hier allen gleichermaßen Recht geben.

Ja, das was wir Menschen im Moment mit unserer Umwelt anstellen und angestellt haben, war nicht im Sinne des Erfinders und wird uns, wenn wir nicht aufpassen, irgendwann zum Verhängnis.
Man schaue sich nur mal die Erderwärmung an. Ich sitze gerade hier (12.2.07 17:15h mitten im Winter und draußen tobt ein Wärmegewitter, weil es ca. 12 Grad da draußen hat! Das ist nicht normal!)

Aber, alles hat zwei Seiten. Die Gentechnik ist uns in manchen Bereichen Segen, in manchen ein Fluch. Sie war gut gemeint, aber wird oft missbraucht.
Das Kultivieren und somit Ausnutzen von Pflanzen (seien es nun Wälder oder Getreide oder oder oder) war ebenfalls gut gemeint, und seien wir mal ehrlich, wer möchte schon auf sein Brot, Brötchen, Müsli etc. verzichten. Aber auch da gibt es Nachteile, die hier nun schon zur Genüge aufgezählt wurden.

Ja, wir Menschen sollten was ändern!
Und hier ist es die Balance, die zählt!

Aber auch diese Diskussion hat zwei Seiten. Ja, wir sollten was ändern. Aber heißt das, dass wir uns keine exotischen Zimmerpflanzen halten sollten?
Die Natur ist stärker, als der Mensch sich das vorstellen kann. Die Natur ist mit viel größeren Problemen klargekommen, als mit Gentechnik.
Ich denke, dass die Natur schon dafür sorgt, dass sich Pflanzen, die hier wirklich nicht hingehören, hier auch nicht verbreiten.
Woran liegt es denn, dass man gewissen Pflanzen hier nicht zum Blühen kriegt, oder man sich manche Pflanzen hier hinholt und sie gehen ein? Unser Klima erlaubt es gewissen Gattungen, hier zu überleben und anderen eben nicht.
Und somit regiert die Natur, egal was der Mensch gerne möchte.

Und was passiert, wenn die Menschen Überhand gewinnen, oder die Überbevölkerung zu extrem wird?
Dann kommt eine Flutwelle, ein Erdbeben, ein Vulkanausbruch oder zwei Flugzeuge, die zwei Wolkenkratzer zum Einsturz bringen.
Die Natur regelt sich selbst, und sei es durch die Unvernunft der Menschen.
(ich will hier Naturkatastrophen nicht einfach so abtun!!! Bitte nicht missverstehen! Aber wenn man mal von ganz oben, aus Sicht der Natur schaut, dann ist es so!)

AmoRomA hat Recht: Kleinvieh macht auch Mist.

Ich denke man sollte nicht von jedem (hier im Forum und da draußen in der Welt) erwarten, dass er riesige Veränderungen macht und das dann am besten auch noch bis gestern.
Sondern, jeder sollte ein klein bisschen ändern. Und unsere Veränderungen, die kleinen bei jedem Einzelnen, ergeben dann eine große Veränderung auf der ganzen Welt.

Bin ich damit ein zu großer Träumer?

Liebe Grüße,
Indigogirl
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Die WURZEL der globalen, also auch pflanzlichen Probleme..!

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Gepostet: 16.02.2007 - 16:26 Uhr  ·  #14
Meine mir angeborene Wißbegierde veranlaßte mich dazu, einmal nachzusehen, ob und wenn ja was denn auf meine letzte Eingabe geantwortet wurdee, und.. ui.. jetzt bin ich aber baff! Daß nun diese von mir angestoßene Diskussion (oder ist?s schon ein Disput?;) sogleich ein eigenes Thema bekam (dachte zuerst, all meine Texte wurden einfach gelöscht und fand diese Seite wohl nur aus ?Zufall?), ehrt mich doch sehr. So will ich dieser Ehre nun aber auch gebührend Rechnung tragen und gegen mein eigentliches Vorhaben, hier nichts mehr kund zu tun, doch noch was hinzufügen, da ich glaube, daß es da welche gibt, die darauf warten. Gut, also aufgepaßt ? ; )

Ad 1)
Ich wollte und will hier niemanden ?anpupsen?, sondern jedem lediglich dabei helfen, besser zu erkennen und damit auch zu ?begreifen?! Das ist ein KLEINER Unterschied. Nehmt meine Worte also bitte nicht zu persönlich, sondern etwas globaler. Deswegen schrieb ich auch des öfteren ?WIR?, was impliziert, daß ich mich selber mit hinzurechne! Okay..? ;) Und nehmt mich GENAU beim Wort, weil mein Denken, Reden und Handeln in Einklang ist. Heißt: Ich sage (schreibe) was ich denke, was bedeutet, daß ich denke, was ich sage (schreibe). Ich gehöre nicht zu denen, die erstens anders reden als sie denken, und zum zweiten auch noch anders handeln als sie gesprochen haben..

Ad 2)
An den Obergärtner:
Zitat
.. weil er seit der Steinzeit systematisch die Welt verändert, Bäume rodet, Siedlungsflächen anlegt. Er hat begonnen mit Wanderfeldbau, hat Arten bevorzugt, die ihm nützen oder warum haben wir so viele Eichen in unseren Wäldern?

Ja, damit hast Du absolut Recht. Leben hat schon immer die Umweltbedingungen verändert und wird dies bis zum Ende aller Zeiten auch weiterhin tun. Wir leben nämlich nicht in einem Einbahnstraßensystem sondern in einem ?wechselseitigen?. Das ist aber auch nicht schlimm, sondern geplant. So muß sich das Leben immer wieder erneut an die von ihm selbst geänderten Bedingungen anpassen ? das ist eben ein Motor der Evolution, quasi eine SYBIOSE. Wie eine tausende Jahre alte Maya-Prophezeiung sagt: ?Alles wird von allem anderen beeinflußt, und beeinflußt alles andere!?. Was einer Lebensform ZUM ÜBERLEBEN dient, darf sie natürlich auch besonders bevorzugen und bewirtschaften (siehe die Ameisen und das, was sie mit Blattläusen und sogar Pilzen tun, wie die Blattschneiderameisen. Sie züchten und PFLEGEN sie dafür, daß sie eine LEBENS-GRUNDLAGE haben!). Das darf auch der Mensch..! Aber was nutzt es dem Mensch zum Überleben, bspw. einen schönen Mischwald in eine MONOKULTUR aus Nadelgehölz zu wandeln, wenn nicht alleine die Tatsache, daß diese Hölzer schneller wachsen und daher mehr GEWINNE erbringen? Das hat doch mit Überleben nix mehr zu tun! Oder? Und wo die EVOLUTION für Monokulturen sorgte, hat?s nicht der Mensch getan, dann ist?s aus NÄTÜRLICHEN Gründen (=natürliche Kräfte!) geschehen und nicht aus Gewinn- oder Luststreben heraus! Das ist für mich ein großer Unterschied.

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Ich glaub eher, dass wir unsere Existenz dem Zufall zu verdanken haben als irgendeiner übernatürlichen Macht.

Aha.. erwischt! Ich habe mit keinem Wort ?übernatürliche Macht? erwähnt, sondern: KOSMISCHE KRÄFTE. Dein Versuch, mich in die esoterische Ecke zu stellen, indem Du einfach falsch interpretierst und mir sogar falsche Worte in meine Tastatur legst, lief nun absolut schief. Du hast mit einem völlig ungeeigneten Gewehr in die falsche Richtung geschossen.. denn: kosmische Kräfte sind bspw. Solarenergie, Gravitation, Elektromagnetismus, die schwache Kraft bis hin zur ?starken Kraft?, welche auf subatomarer Ebene alles Feinstoffliche beherrscht - die Quarks zum Beispiel - siehe Quantenphysik. Durch diese atomaren und also NATÜRLICHEN, sich abstoßenden und anziehenden Kräfte (Plus- und Minuspol!) gibt es ja erst die chemischen INTERAKTIONEN und Verbindungen; winden sich Großmolekühle erst so, wie sie es eben tun. Unsere DNS bspw. drillt und dreht sich zu ?X- und Y-Chromosomen? erst durch diese ?Kräfte auf atomarer Ebene?! Wer da nun was hinein baut, eine Sequenz aus einem Frosch-Gen in ein Mais-Gen bspw. (Gen-Klempner lieben das;) sorgt für Störungen INNERHALB dieses Systems, wodurch sich die äußerliche Form dieses Moleküls ändern MUß.. und das hat unabsehbare Folgen! Noch nicht gewußt? Das nur nebenbei.
So, und das is? überhaupt nix ÜBERNATÜRLISCHES, sondern im Gegenteil: sogar sehr natürlich. Und selbst wenn es also einen GOTT gäbe - auf welchen Du mit Deiner Bemerkung wohl hinweisen wolltest - währe dieser ebenfalls NATÜRLICH, bzw. die NATÜRLICHKEIT Nr. 1, aus der alles weitere NATÜRLICHE entsprang/entsprungen wäre. ÜBERNATÜRLICHES gibt es NICHTS.. Bingo! ; )

Ach ja, apropos: ZUFALL.. aha! Wer oder was hat Dir denn etwas ZUGEWORFEN, sodaß er Dir ZUFALLEN konnte..? ; ) Wenn Du an einen Zufall glaubst in der Art, wie Du dieses Wort (diesen Begriff) verstanden haben willst, darfst Du auch davon ausgehen, daß bspw. durch die Explosion einer Druckerei ZUFÄLLIG ein Buch zustande kommt! Oder..? Ergo: Zufall hat mehr mit Schicksaal (=URSACHE & WIRKUNG) zu tun, als Du noch glauben möchtest.. ; )

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Das sehe ich komplett anders, weil zu so einer Landschaftsgestaltung auch die Renaturierung ehemaliger Bausünden gehört. Also begradigte Flüssen verpasst man künstlich einen natürlichen Lauf, erzeugt künstliche Altarme. Das sind alles Kunstprodukte, weil wir eine ungebändigte Natur in Deutschland nicht haben oder haben wollen.

Ähm.. was, wie? ?..verpaßt man künstlich einen natürlichen Lauf.. Das sind alles Kunsprodukte?? Re-NATUR-ierung - Kunstprodukt? Ähm, hast Du da eben nicht Äpfel mit Birnen verglichen? Ich denke, daß wenn man (wer auch immer) etwas KÜNSTLICHES wieder revidiert, es also wieder in seinen NATÜRLICHEN Zustand zurückversetzt, dieses momentane Tun als solches zwar künstlich ist, das End-PRODUKT aber eben nicht mehr. Bringt man einen begradigten Fluß wieder in seine urtümliche Form zurück und läßt ihn sich winden und schlängeln, ist er wieder NATÜRLICH (siehe Zweiteiler: ?Das Geheimnis des Wassers?, Dokumentation, Deutschland 2001, von Franz Fitzke. Teil 1: ?Die Wassermeister?, Teil 2: ?Die Wasserheiler?!)
Und: Wen genau meintest Du mit "wir"? Ähm, woher weißt Du, was wir(=alle, also ein jeder Einzelne) denn wollen? Können WIR denn nicht immer erst NUR von uns ausgehen? Also: ICH will - NICHT: WIR WOLLEN..! Oder..? Rethorische Redetricks sind das, um andere psychologisch zu manipulieren - sonst nix! Genauso wie mit diesem "man". Also: nicht ich tue, sondern man tut, Gelt..? ;-)

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Daß die Mammutbäume im Yellostone-Nationalpark durch die Indianer gepflanzt worden seien, las ich hier zum ersten male! Mutet mir auch sehr unglaubwürdig an, zumal ich selbst ein Abkömmling eines sogenannten ?indigenen Volkes? bin und mich mit der Geschichte (Vergangenheit) meiner Ahnen Recht gut auskenne (sie waren auf ?ihre Brüder!? Bison angewiesen und mußten deswegen ständig mit diesen weiter ziehen; Zelte auf und wieder abbauen - waren also quasi jagende und sammelnde Nomaden und weniger Bauern bzw. Waldzüchter - und nur durch das millionenfache Abschlachten der Bisonherden damals konnte ?der weiße, INVASIVE EINDRINGLING? die Indianer überhaupt unterwerfen, weil die Bisons ihre EXISTENZGRUNDLAGE waren!). Und außerdem weiß ich, daß .. ?der oder die Sequoiadendron giganteum (früher Sequoia gigantea)? bspw. TAUSENDE von Jahren alt wird?. Es sind uns über 2.300 Jahre alte Exemplare bekannt, und bei einigen lebenden Bäumen geht man sogar davon aus, daß sie nahezu 4.000 Jahre alt sind. Und selbst beim ?Redwood? (Sequoia sempervirens, oder Küstensequoia) gehen botanische Wissenschaftler davon aus, daß sie bis zu 2.500 Jahre alt erden können..!!! Und auch diese LEBEWESEN(mit Bewußtsein!) nannten UND nennen indigene Völker völlig zu Recht: "Bruder Baum!"

Diese Mammutbäume sind also eine endemische Art! Ein Beispiel ist der Nationalpark Petrified Forest in Phoenix Arizona. Fossile Überreste wurden in geologischen Schichten gefunden, die bis zum Jura vor 180 bis 135 Millionen Jahren zurückreichen. Also: diese Indianer, von welchen hier die Rede ist, taten diese ?vermeintliche Wald-Anpflanzungen? wohl nicht aus SCHÖNHEITSGRÜNDEN, sie forsteten - wenn überhaupt - lediglich ihren EINHEIMICHEN Wald wieder auf (was ich aber stark bezweifle!) und brachten die Redwoods nicht aus Europa, Asien, Afrika oder Japan mit. Oder hatten die nordamerikanischen Indianer-Stämme nautische Kenntnisse und segelten gar mit Hochseetauglieschen Schiffen über die Weltmeere, um ?EXOTISCHE PFLANZEN? nach Nordamerika einzuschleppen..???

Bingo! Wieder dabei erwischt, wie da ein Mensch seinen Verstand nur dazu nutzt, seine ?eigenen Interessen? zu Rechtfertigen und so zu tun, als sei es völlig natürlich, was er da tut.

ERGO: Durch EXISTENZIELLES(=notwendiges)TUN die Umwelt beeinflussen gab es schon immer und wird es auch immer geben!

EPILOG:
Dieses UMWELT ÄNDERN NUR FÜRS AUGE und seiner eigenen HABELUST wegen(=unnötig) - beispielsweise EXOTISCHE, NICHTHEIMISCHE PFLANZEN aus aller Welt in seinen Garten schleppen - ist jedoch wider die Natur. (Wasservögel, welche Fischeier aus einem See in den nächsten tragen, oder Zugvögel, welche Samen im Gefieder mitbringen, fallen da NATÜRLICH raus;)

Das Problem ist also ? nach wie vor ? DER EGOISMUS.. also, das ?sich getrennt fühlen von allem anderen?..!!!
(Punkt und aus)

PS: Wenn Ihr wüßtet, mit was Ihr es bei mir zu tun habt, würdet Ihr euch mehr Gedanken über meine Äußerungen machen, und nicht nur glauben, mich sogleich widerlegen zu müssen. Ich bin nicht auf diesen Planeten gekommen, um Euch aufzuhalten, zu bremsen oder gar in die Irre zu führen. Ich bin hier, um Euch zu helfen - im Gegensatz zu Anderen. Und dabei denke ich zu aller erst an eure Führer.. äh, wollte schreiben: VER-führer..!!!

In LIEBE,

amoroma(at)gmx.de
Mel
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Dabei seit: 12 / 2005
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Re: Spezielle Pflanzenwünsche!Eine kritische Beobachtung

 · 
Gepostet: 16.02.2007 - 17:07 Uhr  ·  #15
Ok! Schade das es so läuft!

Ein gutes Forum lässt solche Diskussionen zu, wenn Du aber auf diese Welt gekommen bist um uns zu bekehren...

Ich lasse diesen Beitrag stehen, damit Du siehst, dass wir sehr bemüht sind über alles zu diskutieren. Aber diese Diskussion würde hier zu weit führen
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