So wird?s ein beerenstarker Herbst

 
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So wird?s ein beerenstarker Herbst

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Gepostet: 28.08.2006 - 07:53 Uhr  ·  #1
Jetzt geht?s los:
So wird?s ein beerenstarker Herbst


Keine Jahreszeit ist so stimmungsvoll wie der Herbst, wenn das Licht milder ist als im Sommer und die Temperaturen nicht mehr so hoch sind. Es gibt noch viele sonnige Tage, die nach draußen locken ? jetzt ist die Zeit für lange Spaziergänge, für Pflanz- und Pflegearbeiten im Garten und für Erntespaß nach Herzenslust. Nicht nur der Obstgarten bietet im Herbst eine paradiesische Fülle, auch viele Ziergehölze tragen nun Früchte, die wie beim Feuerdorn (Pyracantha) manche Pflanze sogar bis in den Winter hinein schmücken. Je nach Sorte sind die in dichten Büscheln stehenden Beeren des Feuerdorns gelb, orange oder rot. Sie sind in der kalten Jahreszeit eine wertvolle Nahrungsquelle für hier überwinternde Vögel.

Schattenschönheiten

Mit der Mahonie kommt die Farbe Blau ins Spiel. Diese Schatten vertragenden Sträucher haben ledrige, gefiederte, am Rand gezähnte Blätter. Im zeitigen Frühjahr oder sogar schon gegen Ende des Winters erscheinen hell- bis goldgelbe Blüten, die einen schönen Kontrast zu den immergrünen Blättern bilden. Im Spätsommer und Herbst fallen die dekorativ blau bereiften Beeren der Mahonie auf. Auch Efeu wächst gut an schattigen Stellen im Garten. Er ist vor allem wegen seiner Kletterfähigkeit bekannt. Eine Ausnahme ist der Strauch-Efeu (Hedera helix 'Arborescens'), denn er kann nicht an Bäumen oder Mauern emporklettern. Dieser Efeu ist eine der wenigen im Herbst blühenden Pflanzen, seine kleinen, grünlichgelben Blüten erscheinen im September und Oktober. Bis zum nächsten Frühjahr entwickeln sich daraus auffallende schwarzblaue, erbsengroße Früchte. Die Eibe (Taxus) verträgt ebenfalls relativ viel Schatten. Dieser Nadelbaum trägt im Herbst leuchtend rote, fleischige Früchte, die allerdings giftige Samen enthalten. Die Eibe ist eine Besonderheit unter den Nadelgehölzen, denn die meisten von ihnen, z.B. Tannen und Fichten, tragen verholzende Zapfen.

Gesund und schön

Rosen werden hauptsächlich wegen ihrer schönen Blüten und ihres Duftes gepflanzt, doch sie bereichern den Garten auch auf andere Weise: Viele Wildrosen tragen im Herbst leuchtend rote Hagebutten, die manchmal bis in den Winter hinein am Strauch bleiben. Die Form dieser Früchte variiert stark: Sie reicht von kleinen, schlanken Hagebutten, wie denen der Hundsrose (Rosa canina), bis hin zu den flachkugeligen Früchten der Kartoffelrose (Rosa rugosa). Manche Wildrosen haben essbare Hagebutten, die sich durch einen hohen Vitamin-C-Gehalt auszeichnen, und gerne für Tee oder Marmelade verwendet werden. Die leuchtend orangefarbenen Früchte des Sanddorns (Hippophae) enthalten ebenfalls viel Vitamin C und eignen sich sowohl für gesunde Säfte als auch für Marmelade oder Sirup. Sehr gesund sind auch die schwarzen Früchte des Holunders (Sambucus nigra). Aus ihnen lässt sich z.B. Wein, Likör, Gelee, Marmelade oder vitaminreicher Saft herstellen. Heißer Holunderbeerensaft gilt traditionell als gutes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten.

Farbe im Winter

Sehr farbenfroh zeigen sich im Herbst die Ebereschen (Sorbus). Bekannt sind diese schönen kleinen Bäume oder Sträucher vor allem wegen ihrer auffallenden, zumeist beerenförmigen Früchte, die oft noch im Winter an den Zweigen hängen. Die Farbpalette umfasst hauptsächlich leuchtende Rot- und Orangetöne, es gibt aber auch Ebereschen mit weißen oder rosafarbenen Beeren. Bei manchen Gehölzen sind es nicht so sehr die Früchte, die ihren Zierwert im Herbst oder Winter ausmachen, sondern ganz andere Eigenschaften wie z.B. bei einigen Hartriegeln (Cornus-alba-Sorten): Diese anspruchslosen und pflegeleichten Sträucher haben kleine, weißliche Beeren, werden aber vor allem wegen ihrer intensiv gefärbten Rinde gerne gepflanzt. Sie ist beispielsweise beim Sibirischen Hartriegel (Cornus alba 'Sibirica') leuchtend rot, beim Gelbholz-Hartriegel (Cornus stolonifera ?Flaviramea?) dahingegen intensiv hellgrüngelb. Sehr auffallend sind diese Hartriegelsorten im Winter, wenn ihre farbigen Triebe besonders gut zur Geltung kommen.

Ein Garten für jede Jahreszeit

Am besten ist es, keine Zeit zu verlieren und die milden Herbsttage noch für die Gartenplanung und die entsprechenden Umsetzung zu nutzen. Wer jetzt pflanzt, kann sich bereits vor dem Winter über einen abwechslungsreicheren Garten freuen und tut auch seinen Pflanzen etwas Gutes, denn für viele Gehölze ist der Herbst die beste Pflanzzeit. Sie bilden in der noch sommerwarmen Erde schon vor dem Winter neue Wurzeln. So haben sie einen Entwicklungsvorsprung gegenüber den erst im Frühling gepflanzten Bäumen oder Sträuchern. Bei der Pflanzenauswahl lohnt es sich, nicht nur auf Blütenfarbe und -größe zu achten. Auch Aspekte wie Wuchsform, Fruchtschmuck und Rindenfarbe sollten berücksichtigt werden. So entsteht ein Garten, der zu jeder Jahreszeit interessant ist.

PdM

Weitere Informationen: www.der-garten-bewegt-mich.de
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Die Früchte des Feuerdorns fallen auf. Sie haften lange an den Zweigen und sind im Winter eine wertvolle Nahrungsquelle für die heimische Tierwelt.
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