Sichtschutz mit blühenden Gehölzen
Neugierige Nachbarn, spielende Kinder oder wahre Ströme von Spaziergänger am eigenen Garten vorbei - viele Gartenbesitzer möchten ihr Grundstück vor neugierigen Blicken schützen.
Statt Lebensbaum und Scheinzypressen bieten sich auch Gehölzecken an.
Die Vorteile liegen auf der Hand
Anders als immergrüne Hecken bieten die Gehölzhecken durch ihre unterschiedlichen Blütenzeiten das ganze Jahr über Nahrung für zahlreiche Insekten. Nicht nur durch die Blüten, sondern auch durch die jahreszeitlich bedingten Veränderungen der Blätter wirken sie ganzjährig attraktiv. Gehölze lassen sich leicht in Form schneiden. Abgestorbene Einzelpflanzen können unkompliziert durch neue Pflanzungen ersetzt werden.
Nachteile halten sich in Grenzen
Gehölze sind meistens in der Regel nur sommergrün und bieten vom Spätherbst bis zum Spätfrühling keinen permanenten Sichtschutz. Sie lassen sich nicht 100 prozentig perfekt gerade schneiden und werden – bei nicht regelmäßigem Schnitt- schnell zu breit.
Unterschiedliche Verkaufsformen der im Handel angebotenen Gehölze
Ballenware
Die Pflanzen werden in der Baumschule mehrfach umgesetzt- der Fachbegriff dafür lautet verschult. Das regt die Pflanzen zu einem verstärkten Wurzelwachstum gerade an den Spitzen an, in denen hauptsächlich die Wasseraufnahme erfolgt. Zum Verkauf werden die Wurzeln in einen Sack aus Leinen gesetzt. Man erkennt verschulte Pflanzen an einem festen Ballen, bei dem die Erde von den Wurzeln fest umschlossen ist und nicht abfällt. Die Ballenware ist teurer als andere Verkaufsformen, wächst aber am schnellsten an, weil die Pflanzen über eine sehr gute, gesunde Wurzelmasse verfügen. Auch größere Gehölze können sofort verpflanzt werden.
Containerware
Viele Gehölze kann man in Töpfen erwerben - diese nennt man Containerware. Man erkennt gute Containerware an voll durchwurzelten Töpfen. Meistens genügt ein Blick unter den Topf um ausreichend Wurzelmasse zu erkennen. Die Gehölze in Töpfen sind meistens etwas kleiner als die Verschulten, wachsen aber genauso schnell an und sind in der Regel günstiger.
Wurzelnackte Gehölze
Da diese Gehölze aus Steckhölzern vermehrt werden mit wenigen bis kaum Wurzeln, ist das
eine günstige Alternative. Sie müssen beim Auspflanzen unbedingt gut gewässert werden, das Anwachsen dauert etwas länger und ist nicht immer sicher.
Stecklinge
Gehölze lassen sich teilweise einfach aus Steckhölzern selbst ziehen. Dazu schneidet man im Herbst bis Frühjahr 20 Zentimeter große, leicht verholzte Ruten ab. Diese werden in feuchtem Sand an einem frostfreien Ort überwintert. Im Frühjahr werden die Stecklinge in den Garten verpflanzt, wo sie durchgehend gut gewässert werden müssen. Im nächsten Frühling sind die Jungpflanzen verwurzelt und können an ihren endgültigen Standort verpflanzt werden.
Bei einigen Gehölzen können die Steckhölzer auch direkt an ihren Standort gesteckt werden.
Pflanzzeit
Während Containerware ganzjährig gepflanzt werden kann, sollte Ballenware in der Wachstumsruhephase der Pflanzen – von Ende September bis spätestens Anfang Mai- erfolgen. Dieser Zeitpunkt ist auch bei wurzelnackten Gehölzen zu beachten.
Welche Gehölze sind für einen sonnigen bis halbschattigen Standort geeignet
Forsythie/Goldglöckchen (Forsythia × intermedia)
Frühlingsstarter ist die Forsythie. Ihre Blüten läuten den Frühling in einem leuchtendem Gelb ein. Die Blütezeit ist von März bis April und die Pflanzen erreichen eine Endgröße von zwei bis drei Metern
Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
Dieses- bis zu acht Meter hohe Gehölz- bietet kleine, weiße Blüten, die von Mai bis Juni erscheinen, und an denen sich im Herbst kleine, eßbare rote Beeren bilden.
Weigelien
Diese Gehölze überraschen im Mai mit leuchtend roten, trichterförmigen Blüten. Im Handel wird meistens die Weigelia "Bristol ruby" angeboten. Die "Bristol ruby" hat grüne Blätter während eine neue Sorte die Weigelia "Wine and Roses" dunkelrote Blätter trägt. Beide Sträucher werden eineinhalb bis zwei Meter hoch.
Sibirischer Hartriegel (Cornus alba sibrica)
Blütezeit ist ebenfalls Mai. Dieser- bis zu vier Meter hohe- Hartriegel besticht aber weniger durch seine kleinen, weißen Blüten, sondern vielmehr durch seine korallenroten Äste. Im Herbst bilden sich leicht bläuliche kleine Beeren, die schwach giftig sind. Die Sorte Cornus alba 'Sibirica Variegata' bietet zusätzlich noch weißlich, grünes Laub.
Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis)
Dieser Blütenstrauch trägt seinen Namen wegen der - im Juni bis Juli- erscheinenden perlmuttartigen, zartrosa Blüten. Sie hat einen leicht überhängender Wuchs und erreicht eine Endgröße von 4 Metern.
Bauenjasmin (Philadelphus coronarius)
Jasminartiger Duft begleitet die weißen Blüten an diesen bis zu 3 Meter hohen Gehölzen
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii)
Sie sind die Sommerblüher und Insektenmagneten. Ihr Auftritt erfolgt von Juli bis August. Es gibt im Handel mehrere Farben: von tief dunkelblau über fliederfarbig bis hin zu reinweißen Buddleja.
Regelmäßiger, radikaler Schnitt fördert die Blütenbildung, so dass sie selten ihre Endgröße von drei Metern erreichen.
Der Pflanzabstand der einzelnen Gehölze ist- je nach Wuchs- unterschiedlich und reicht von 25 Zentimetern bis zu einem Meter. Um sicher zu gehen, dass bei der Pflanzung alles richtig gemacht wird, sollte immer eine Beratung vor Ort durch eine Baumschule, Gärtner oder Pflanzenfachberater erfolgen.
-ms-
Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 40-43
zeitung/pflanzen-magazin-03.html
Neugierige Nachbarn, spielende Kinder oder wahre Ströme von Spaziergänger am eigenen Garten vorbei - viele Gartenbesitzer möchten ihr Grundstück vor neugierigen Blicken schützen.
Statt Lebensbaum und Scheinzypressen bieten sich auch Gehölzecken an.
Die Vorteile liegen auf der Hand
Anders als immergrüne Hecken bieten die Gehölzhecken durch ihre unterschiedlichen Blütenzeiten das ganze Jahr über Nahrung für zahlreiche Insekten. Nicht nur durch die Blüten, sondern auch durch die jahreszeitlich bedingten Veränderungen der Blätter wirken sie ganzjährig attraktiv. Gehölze lassen sich leicht in Form schneiden. Abgestorbene Einzelpflanzen können unkompliziert durch neue Pflanzungen ersetzt werden.
Nachteile halten sich in Grenzen
Gehölze sind meistens in der Regel nur sommergrün und bieten vom Spätherbst bis zum Spätfrühling keinen permanenten Sichtschutz. Sie lassen sich nicht 100 prozentig perfekt gerade schneiden und werden – bei nicht regelmäßigem Schnitt- schnell zu breit.
Unterschiedliche Verkaufsformen der im Handel angebotenen Gehölze
Ballenware
Die Pflanzen werden in der Baumschule mehrfach umgesetzt- der Fachbegriff dafür lautet verschult. Das regt die Pflanzen zu einem verstärkten Wurzelwachstum gerade an den Spitzen an, in denen hauptsächlich die Wasseraufnahme erfolgt. Zum Verkauf werden die Wurzeln in einen Sack aus Leinen gesetzt. Man erkennt verschulte Pflanzen an einem festen Ballen, bei dem die Erde von den Wurzeln fest umschlossen ist und nicht abfällt. Die Ballenware ist teurer als andere Verkaufsformen, wächst aber am schnellsten an, weil die Pflanzen über eine sehr gute, gesunde Wurzelmasse verfügen. Auch größere Gehölze können sofort verpflanzt werden.
Containerware
Viele Gehölze kann man in Töpfen erwerben - diese nennt man Containerware. Man erkennt gute Containerware an voll durchwurzelten Töpfen. Meistens genügt ein Blick unter den Topf um ausreichend Wurzelmasse zu erkennen. Die Gehölze in Töpfen sind meistens etwas kleiner als die Verschulten, wachsen aber genauso schnell an und sind in der Regel günstiger.
Wurzelnackte Gehölze
Da diese Gehölze aus Steckhölzern vermehrt werden mit wenigen bis kaum Wurzeln, ist das
eine günstige Alternative. Sie müssen beim Auspflanzen unbedingt gut gewässert werden, das Anwachsen dauert etwas länger und ist nicht immer sicher.
Stecklinge
Gehölze lassen sich teilweise einfach aus Steckhölzern selbst ziehen. Dazu schneidet man im Herbst bis Frühjahr 20 Zentimeter große, leicht verholzte Ruten ab. Diese werden in feuchtem Sand an einem frostfreien Ort überwintert. Im Frühjahr werden die Stecklinge in den Garten verpflanzt, wo sie durchgehend gut gewässert werden müssen. Im nächsten Frühling sind die Jungpflanzen verwurzelt und können an ihren endgültigen Standort verpflanzt werden.
Bei einigen Gehölzen können die Steckhölzer auch direkt an ihren Standort gesteckt werden.
Pflanzzeit
Während Containerware ganzjährig gepflanzt werden kann, sollte Ballenware in der Wachstumsruhephase der Pflanzen – von Ende September bis spätestens Anfang Mai- erfolgen. Dieser Zeitpunkt ist auch bei wurzelnackten Gehölzen zu beachten.
Welche Gehölze sind für einen sonnigen bis halbschattigen Standort geeignet
Forsythie/Goldglöckchen (Forsythia × intermedia)
Frühlingsstarter ist die Forsythie. Ihre Blüten läuten den Frühling in einem leuchtendem Gelb ein. Die Blütezeit ist von März bis April und die Pflanzen erreichen eine Endgröße von zwei bis drei Metern
Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
Dieses- bis zu acht Meter hohe Gehölz- bietet kleine, weiße Blüten, die von Mai bis Juni erscheinen, und an denen sich im Herbst kleine, eßbare rote Beeren bilden.
Weigelien
Diese Gehölze überraschen im Mai mit leuchtend roten, trichterförmigen Blüten. Im Handel wird meistens die Weigelia "Bristol ruby" angeboten. Die "Bristol ruby" hat grüne Blätter während eine neue Sorte die Weigelia "Wine and Roses" dunkelrote Blätter trägt. Beide Sträucher werden eineinhalb bis zwei Meter hoch.
Sibirischer Hartriegel (Cornus alba sibrica)
Blütezeit ist ebenfalls Mai. Dieser- bis zu vier Meter hohe- Hartriegel besticht aber weniger durch seine kleinen, weißen Blüten, sondern vielmehr durch seine korallenroten Äste. Im Herbst bilden sich leicht bläuliche kleine Beeren, die schwach giftig sind. Die Sorte Cornus alba 'Sibirica Variegata' bietet zusätzlich noch weißlich, grünes Laub.
Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis)
Dieser Blütenstrauch trägt seinen Namen wegen der - im Juni bis Juli- erscheinenden perlmuttartigen, zartrosa Blüten. Sie hat einen leicht überhängender Wuchs und erreicht eine Endgröße von 4 Metern.
Bauenjasmin (Philadelphus coronarius)
Jasminartiger Duft begleitet die weißen Blüten an diesen bis zu 3 Meter hohen Gehölzen
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii)
Sie sind die Sommerblüher und Insektenmagneten. Ihr Auftritt erfolgt von Juli bis August. Es gibt im Handel mehrere Farben: von tief dunkelblau über fliederfarbig bis hin zu reinweißen Buddleja.
Regelmäßiger, radikaler Schnitt fördert die Blütenbildung, so dass sie selten ihre Endgröße von drei Metern erreichen.
Der Pflanzabstand der einzelnen Gehölze ist- je nach Wuchs- unterschiedlich und reicht von 25 Zentimetern bis zu einem Meter. Um sicher zu gehen, dass bei der Pflanzung alles richtig gemacht wird, sollte immer eine Beratung vor Ort durch eine Baumschule, Gärtner oder Pflanzenfachberater erfolgen.
-ms-
Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 3/2010 Seite 40-43
zeitung/pflanzen-magazin-03.html