Salix alba - Silberweide

 
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Betreff:

Salix alba - Silberweide

 · 
Gepostet: 17.02.2014 - 07:51 Uhr  ·  #1
Salix alba - Silberweide)

Familie: Salicaceae (Weidengewächse)

Gattung: Salix (Weiden)

Herkunft, Verbreitung:
Außer in Skandinavien ist die Silberweide überall in Europa zu finden. Sie ist auch in Nordafrika, nach Osten hin bis zu Zentralasien, heimisch.

Habitus:
Baumförmiges Gehölz mit Wuchshöhen bis zu 35 Metern. Junge Bäume haben eine spitz kegelförmige Krone, die von älteren Exemplaren ist meist formlos. Der BHD (Brusthöhendurchmesser) kann 1 Meter betragen.

Rinde, Borke:
Der Stamm wird im Alter tieffurchig, die Rinde dunkelgrau.

Zweige, Blätter:
Junge Zweige sind sehr biegsam, gelb bis rötlich-braun und liegen kurz an. Sie sind behaart. Ältere Zweige werden langsam kahl. Die Blätter sind länglich schmal und ca.5-12 cm groß. Ihre Ränder sind fein gezackt. Auch sie sind oben wie unten behaart. Ihr Aussehen ist silbrig glänzend. Der Blattstiel ist 5 mm lang.

Blüte, Frucht, Fruchtbildung:
Die zweihäusigen (es gibt männl. wie weibl. Bäume) Blüten bilden sich nach dem Blattaustrieb im April/Mai. Männliche Blüten sind gelb, die weiblichen grün, später dann weiß. Die Samen reifen zwischen Juni und Juli aus. Sie tragen zur Flughilfe lange weiße Haare.

Wurzeln, Wachstum:
Salix alba (Silberweide) bildet ein weitflächiges Wurzelsystem aus und ist enorm wuchsfreudig. 1-2 m jährlich an Zuwachs ist nicht selten. Zum Boden herabhängende Zweige schlagen ebenfalls häufig Wurzeln und begrünen das Gelände. Anfliegender Samen keimt bei guten Bedingungen schnell.

Standortansprüche:
In Gebirgslagen stockt (wächst) sie bis ca. 850 Meter. Als wärmeliebende Lichtbaumart findet man sie oft an den Ufern von Gewässern, oder auch in periodisch überschwemmten Gebieten. Das Erdreich sollte alkalisch bis schwach-sauer und Nährstoffreich sein. Sandig-kiesige Tonböden zieht sie ebenso vor. Selbst auf reinem Schlick kann sie wachsen. Sie ist eine Pionierbaumart und Vorbereiter sowie Festiger neuentstandener Waldgebiete. Gerade in Überschwemmungsgebieten findet man die größten Exemplare von Salix alba (Silberweide). Diese Bestände sind auf regelmäßige Überschwemmungen angewiesen und tragen mit anderen Baumarten dazu bei, Hochwassererosion zu mildern.

Holz, Nutzbarkeit:
Das Holz der Silberweide wird relativ wenig genutzt, Man kann es zur Papierherstellung und für die Anfertigung von Prothesen und Holzschuhen verwenden, da es introckenem Zustand sehr leicht ist.

Medizinische Verwendung:
Die Rinde der Silberweide (Salix alba) enthält das schmerzlindernde und fiebersenkende Salicin. Hildegard von Bingen empfiehl im 12. Jahrhundert Weidenrindentee gegen Fieber, Gicht und Gelenkrheumatismus.

Wissenswertes:
Alte Weidenstämme sind im Innern oft hohl und dienen dann für verschiedene Tierarten als Unterschlupf. Auch die Biber wissen die Weiden zu schätzen und benutzen sie als Nahrungsquelle.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Weiden:
Der Weidensamen verliert binnen kurzer Zeit seine Keimfähigkeit, daher ist eigenes sammeln notwendig. Von gekauftem Saatgut ist abzuraten. Samen am besten dort sammeln, wo mehrere Weiden derselben Art stehen. Das Saatgut ist dann keimfähiger. Frischer Samen kann bereits innerhalb 24 Stunden keimen. Jährlinge können 0,30 -1,00 Meter Höhe erreichen. Die Fruchtbarkeit setzt bei Weiden schon nach 4 Jahren ein.

Quellen: Stichpunkte aus wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Silber-Weide
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