Hi Aloe,
ok, mit diesem "Durchgangsverkehr" ist ein Runterschneiden natürlich schwer übers Herz zu bringen, das kann ich verstehen
Und da ist deine Idee überhaupt keine dumme, ganz im Gegenteil:
in der Landschaftspflege bei freiwachsenden Hecken müssen die alle 20 Jahre auf den Stock gesetzt werden, sonst überaltern sie und sterben - im Prinzip das gleiche, was grad mit deinem Liguster passiert..
Wenn man dort dann komplette Ackerparzellen auf den Stock setzen würde, würden die Vögel kilometerweit keine Nistplätze mehr finden, insofern macht man es im Naturschutz genauso: es werden immer nur Teilbereiche runtergeschnitten und dann 3 Jahre später die Bereiche daneben - dann haben nämlich die als erste geschnittenen schon wieder fast Endhöhe.
Insofern kannst du ohne Probleme vielleicht die 1-2m Hecke auf den Stock setzen, wo ihr nicht so eine große Einblickschneise habt - und so auch mal kucken, wie schnell die Hecke nachwächst, vielleicht geht das ja schneller als gedacht.
Mit einzelnen Pflanzen würde ich es nicht machen, die hätten dann eher schlechtere Bedingungen statt bessere, wenn rechts und links 2m hohe Sträucher ihnen Wasser und Licht wegnehmen.
Man sollte schon wenigstens 1m Breite auf den Stock setzen.
Danch kräftig mit Kompost oder einem langsam und langfristig wirkenden Dünger diesen Bereich düngen.
Ich glaube, mit Versuchen "in 2. Reihe" wirst du nicht glücklich werden.
Liguster ist eine wüchsige Strauchpflanze, die in einer Schnitthecke eigentlich ja viel zu dicht nebeneinander gepflanzt und damit in starker Konkurrenz zueinander steht.
Insofern wachsen die Wurzeln nach rechts und links von der Heckenreihe weg, um dieser Konkurrenz zu entkommen und alle Pflanzen gut zu versorgen und wachsen auch weiter von den Pflanzen weg, als dies bei Einzelstand wäre.
Selbst wenn du ebenfalls kräftig wachsende neue Heckenpflänzchen vor oder hinter die Hecke pflanzt, bringst du damit Jungpflanzen in einen Boden, der völlig von der alten Hecke erobert und besetzt ist.
Und Jungpflanzen sind dann ja auch noch schwächer als alteingesessene Pflanzen, auch wenn letztere gerade eher schwächeln.
Auch wenn du um das Pflanzloch viele Wurzeln ausstichst, steckt im Wurzelballen der alten Hecke soviel gespeicherte Kraft aus vielen Jahren, dass sie flugs neue Wurzeln in den Bereich schicken werden, wo du deine Jungpflänzchen hingepflanzt hast, zumal du die ja auch etwas andüngen wirst, also gibt es da mehr Nährstoffe und Wasser, und werden den neu durchwurzelt haben, bevor die Jungpflanzen mal richtig angewachsen sind.
Ich versuchte jahrelang Rosen, schliesslich andere Kletterpflanzen, zwischen einer 1,30m hohen Buchskugel und dem gepflasterten Weg anzupflanzen - mit bis unter den Buchs die Buchswurzeln abstechen, die Erde an der Pflanzstelle mit wasserspeichernden Materialien versehen, düngen und pflegen usw. anzusiedeln, aber selbst kräftige Pflanzen aus Containern bauten sogar ab, statt gut weiterzuwachsen
Gäbe es die möglichkeit, temporär Sichtschutzwände aus Holz, Schilfmatten, Rindenmatten usw. aufzustellen, ohne dass man sich gleich wie eingemauert fühlt?
Allerdings sollten diese Sichtschutzelemente gut gesichert werden, wegen Wind und so, und möglichst wenig Schatten auf die Hecke werfen, die sich ja erholen soll.
Hoffe, du findest eine für euch gute Lösung, mit besten Grüßen,
der Gartenplaner