35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

 
Azubi
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35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 09.07.2011 - 14:15 Uhr  ·  #1
Hallo ihr,

wir haben in unserem Garten einen betonierten Teich ( 2m lang x 1,50m breit x 1,50m tief).

Nun ist er uns letztens völlig umgekippt, dh. es war eine einzige schwarze Brühe. Trotz alledem haben wir beim Wasser ablassen noch immerhin 5 Goldfische gefunden

Nachdem sie in einer nie benutzten Mülltonne 2 Tage ausgeharrt haben (inklusive Pumpe)

haben wir sie gestern ins neue Wasser samt dem "Mülltonnenwasser" eingelassen. Fühlen sich auch wohl, glaub ich.

Die Frage:

Wie und was sollen wir pflanzen? Heute kommen die alten Seerosen wieder rein, mit neuer Teicherde und diesmal in Töpfen.

Was könnten wir noch für die Fische tun, so dass uns das mit der schwarzen Brühe nie wieder passiert?

So sieht er aus, der Teich - und die Goldfische (?)
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Also, das sollen Goldfische sein ( vier Stück), einer hat Selbstmord aus der Tonne gemacht :'(
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ganzer Teich
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 09.07.2011 - 20:55 Uhr  ·  #2
Moin Gartenchaot,

willkommen im Forum!

Ist das auf den Bildern der Teich?

Falls ja - dieser Teich ist defintiv nicht fischgeeignet! Unter 4.000 Liter würde ich garnicht mit Fischen anfangen...alles darunter ist für mich eine Tierquälerei.
Bitte denke an das Wohl der Fische....und setze sie da nichtmehr rein!

Eine Frage: Hattet ihr in diesem "Teich" irgendwelche Pumpenanlagen?
Sorry - aber das ist ein absolutes no-go!
Ich würde daraus einen schönen kleinen Pflanzenteich anlegen - aber das ist defintiv nichts für Fische.

Ich würde viele Unterwasserpflanzen einsetzen, wie Beispielsweiße Tannwedel, Hornkraut, Ähriges Tausendblatt usw, dazu viele Sumpfpflanzen.
Ich kann den Teichshop eines Freundes von mir sehr empfehlen - einfach mal in google nach Nymphaion suchen.

Was Ihr tun könnt dass es nie wieder passiert? Keine Fische mehr einsetzen oder einen neuen, großen Teich bauen!

Mit etwas Glück kann dein Teich auch bald so grün sein:



Einer meiner Pflanzenteiche - selbst mit 4.500 Liter die der Teich hat sind keine Fische darin!

Es muss schließlich nicht in jeder Pfütze ein Goldfisch schwimmen....

Grüße!
Daniel
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 10.07.2011 - 11:28 Uhr  ·  #3
Man darf bei Fischen keine menschlichen Massstäbe anlegen. Deine Fische haben sich im trüben Wasser ganz bestimmt sehr viel wohler und sicherer gefühlt, als in klarem, frischem Leitungswasser. So wie die da jetzt völlig ohne Deckung herumschwimmen müssen, ist das für die Fische Stress pur und du musst aufpassen, das nicht eine Katze oder ein Reiher sie als Frühstück ansieht.

Ich würde, wie Echinopsis schon schreibt, einen guten Platz in einem grossen Teich für sie suchen und aus dem Teich einen schönen Pflanzenteich mit Fröschen, Libellen und Molchen machen (die überleben in einem Goldfischteich zumeist nicht).
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 10.07.2011 - 13:22 Uhr  ·  #4
aber bitte nicht einfach im nächst besten Naturteich aussetzen! Goldfische haben bei uns "draußen" nix zu suchen und die ansässigen Insekten- und Amphibienpopulationen werden's dir danken, wenn sie weiterleben können
Schau mal zum Beispiel hier:
Druidin
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 10.07.2011 - 13:51 Uhr  ·  #5
Natürlich nicht einfach irgendwo aussetzten. Ich bin davon ausgegangen, das Teiche per Definition künstliche Gewässer sind und jemandem gehören, den man vorher natürlich um Erlaubnis fragen muss.
Pflanzendoktor*in
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 10.07.2011 - 15:38 Uhr  ·  #6
Na dann is ja gut
Nee, dass sowas an sich klar ist, denk ich mir schon. Trotzdem lieber einmal zu oft gesagt, weil Goldfischekaum wieder aus einem Gewässer entfernt werden können, ohne es abzulassen. Die vermehren und verstecken sich zu gut
Pflanzendoktor*in
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 10.07.2011 - 20:20 Uhr  ·  #7
Jetzt haben die Gartenchaoten aber eine Abreibung bekommen, wegen der Goldfische...
Mir ist aber nicht klar, ob sie den Teich schon so übernommen haben oder er nur vernachlässigt war
Ich habe auch schon Goldfische übernommen, die im Aquarium waren. Hätte ich das nicht gemacht, hätte der Vorbesitzer sie ins Klo gekippt Aber sie kamen dann auch in einen Teich

Also zur Frage, wie mans besser machen könnte...
Was habt ihr denn bislang gemacht ? Gibt es einen Filter ? Fallen viele Blätter in den Teich ?
Leider kann ich nur aus dem berichten, was ich gelesen habe-ist aber ein Anfang.
Das Problem ist ja immer das biologische Gleichgewicht-damit es nicht umkippt. Fische stören das natürlich, durch ihren Kot und dadurch das sie alles lebendige wegfressen.

Ein Kollege betreibt hobbymäßig Teichwirtschaft und er berichtete, wenn da die Fadenalgen aktiv sind kommt es zu einem massiven Auftreten von Wasserflöhen, die die alle wieder wegfressen...

Zum Bepflanzen-wieviel Sonne bekommt der Teich denn ? Mit einer Angabe bekommt ihr da bestimmt viele Ideen.

Da der Teich ja betoniert ist- mal eine Frage an die Teicherfahrenen- kann man da mit Kies /Erde auf dem Boden ein Gleichgewicht hinbekommen ?? Oder ist es besser es so zu lassen, dann kann man ihn leichter saubermachen...???

Für eine Teichpumpe /Filter braucht man ja auch einen Stromanschluss- besteht sowas ?
Zuhause hatten wir mal einen kleinen Springbrunnen-durch ein solarbetriebenes Seerosenblatt-das war aber leider der totale Reinfall... so ein kleiner Springbrunnen würde ja auch ein bischen Luft ins Wasser bringen.
Und was ich auch immer sehr schön finde sind Wasserhyazinten (allerdings nicht winterhart) oder Froschbiss und Schwimmkerzen Macht eine sehr schöne Stimmung, wenn der Teich am Sitzplatz sein sollte

Soweit
Viele Grüße
Sandra

Und egal wie wenig Wasser es im Garten ist-es ist immer schön, weil immer was los ist. Es kommen Libellen, Wespen, alle möglichen Vögel zum Trinken und zum Baden...
Da fällt mir noch was ein-baut noch irgendwie einen kleinen Ausstieg. Sonst kann es passieren, dass Igel oder Maulwürfe ertrinken...
Azubi
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 13.07.2011 - 11:22 Uhr  ·  #8
Hallo nochmal- danke für eure Antworten!

Also um das mal klar zu stellen: wir haben den Teich so übernommen. Es waren sogar jahrelang sehr glückliche Goldfische drin (trotz des kleinen "Tümpels" und den harten Wintern).

Der Teich bekommt genügend Sauerstoffzuführ durch eine Umwälzpumpe (sogar mit Stromanschluss)

Zur Abwechslung sogar eine kleine Fontäne, die Sprühregen rieseln lässt.

Als wir den Teich neu befüllt haben, haben wir nicht ausschließlich Leitungswasser benutzt, sondern auch ein Teil vom alten Wasser zugegeben. Zudem erledigt der Regen normalerweise den Rest.
Der Teich hat auch eine Überlauffunktion, so dass die Nebenbereiche mit den Pflanzen nicht überflutet werden.

In dem Teich sind jetzt 2 Seerosen drin. in der Mitte ein Unterschlupf aus großen Feldsteinen für die Fische.
Sonnenbrand wird verhindert durch eine Trauerbirke, die- ja!- auch viel Dreck produzieren kann.

Kescher usw. liegen aber in Reichweite.

Übrigens ist ein Fisch (der Dickste) vom Himmel gefallen.

Wir haben ihn vom Bürgersteig damals gerettet.
Wie ihr seht- uns laufen sogar die Fische zu...
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 13.07.2011 - 12:02 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von Gartenchaoten666

Der Teich bekommt genügend Sauerstoffzuführ durch eine Umwälzpumpe

Ich denke es ist nicht unbedingt der Sauerstoffgehalt des Wassers das Problem, sondern wie gut das biologische System im Teich anfallendes Nitrat und andere Stoffwechselprodukte abbauen kann. Dazu muß ein "Substrat" vorhanden sein, an das sich entsprechende Bakterien anlagern können die diese Aufgabe übernehmen. Sauerstoffreiches Wasser ist natürlich auch die Voraussetzung dafür, dass das funktioniert.
Nun bietet ein künstlicher Teich ohne Bodengrund solchen Bakterien wenig Lebensmöglichkeit. Entsprechend werden die Wasserwerte, insbesondere Nitrat und Nitrit ziemlich stark schwanken und die Gefahr dass sie mal in den gefährlichen Bereich geraten ist groß.
Je mehr eingewachsene Pflanzen sich im Teich befinden und je mehr sich ein Bodenbelag aus Mulm und ähnlichem bilden kann desto stabiler werden die Verhältnisse im Teich. Ein großer Topf mit Rohrkolben müßte in einem Betonteich doch gehen . Eine schwimmende Insel mit Pflanzen deren Wurzeln ins Wasser hängen könnten wäre auch hübsch und effektvoll, da ihr ja leider keinen Flachwasserbereich habt.
Es würde auch helfen, wenn ihr die Wasserumwälzung über einen Kiesfiltern führtet, d. h. einen kies- oder schottergefüllten Behälter am Ufer aufstelltet durch den das Wasser durch muß. An den Steinen lagern sich die abbauenden Bakterien an die im Teich selbst derzeit noch keinen Lebensraum finden.
Wenn ihr den Teich richtig gut geschrubbt und geputzt habt, müßte man den Filter evtl. zu Beginn mit entsprechenden Mikroorganismen impfen, entweder käuflichen oder solchen aus dem Mulm eines eingelaufenen Filters. Etwas Bodengrund aus einem intakten Naturteich müßte auch funktionieren.
Und um den Anfall Abfallprodukten zu verringern dürft ihr die Fische natürlich kaum füttern. Wenn der Teich erstmal wieder bewachsen ist, könnt ihr das vielleicht ganz sein lassen. Ich denke 4000l Liter für vier Goldfische könnte gehen.
Grüße H.-S.
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 13.07.2011 - 12:49 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von Gartenchaoten666

Es waren sogar jahrelang sehr glückliche Goldfische drin


...und woran machst Du das fest?
Pflanzendoktor*in
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Re: 35-jähriger Gartenteich braucht Fachwissen

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Gepostet: 13.07.2011 - 13:52 Uhr  ·  #11
vielleicht haben sie gelächelt
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