Mahlzeit miteinander.

Ich habe bisher keine Erfahrungen mit Pflanzen. Ich bin vor gut 3 Jahren bei meinen Eltern ausgezogen, wohne jetzt in der mittlerweile zweiten eigenen Wohnung und vermisse doch ein wenig das Grün und das Raumklima das es hier immer gab als meine Eltern noch hier gewohnt haben (war in der ersten Bude woanders, dann wieder bei den Eltern und jetzt sind die woanders hin, und haben die Pflanzen mitgenommen).

Besonders gut ist es hier eigentlich nicht geeignet, das Wohnzimmer geht noch es ist mit Balkon nach Süden und wenn sie scheint kann Sonne rein. Fieser für Pflanzen ist es im Schlafzimmer, das ist gegenüber und voll nach Norden und auch kein besonders großes Fenster. Zusätzliche Beleuchtung sollte aber kein Problem (komme beruflich aus dem Elektrobereich und zur Not reichen mir Röhren und ein Vorschaltgerät und ich baue mir passende Lampen selber ) und wohl nötig sein.

Ich habe mir im Netz ein paar Seiten zum Thema druchgelesen und mir ein paar verschiedene Pflanzen ausgesucht die mir vor allem gefallen und die aber auch ein bischen was fürs Klima bringen sollen.

Also was ich mir so vorgenommen hätte wäre (jeweils eine): Dieffenbachia, Echte Aloe, Einblatt, Nachfalter-Orchidee, Bogenhanf, Zwergdattelpalme, Schlangenwurz, Schwerdfarn und Bergpalme.

Die Liste ist so noch nicht ganz perfekt, da scheint es vor allem mit den Namen teilweise nicht ganz so genaugenommen wurden zu sein, denn manche Dinge sind so schwer zu finden, da muss ich wohl net etwas recherchieren, eventuell mal die botanischen oder wenigstens die richtigen Namen finden ^^

Jedenfalls dachte ich so daran mal immer mit einer anzufangen und dann wenns läuft die nächste zu versuchen. Was ich auf jeden Fall gerne machen würde wäre komplett vom Samen an selber zu ziehen. Ich mache gerne so viel wie möglich selber, repariere mein Auto selber wos geht, kaufe keine Backmischungen oder Böden, so Sachen halt. Deshalb möchte ich auch mit Samen anfangen und nicht fertige Pflanzen kaufen.


Also mal zu meinen Fragen...

zum einen wäre die Frage wo man die Samen am besten bekommt?
Aloe und die Zwergdattelpalme habe ich noch am ehesten gefunden, glaube beide sogar hier im Shop, wären ja schon mal zwei zur Auswahl für den Anfang und es würde etwas Zeit geben die anderen zu finden und zu klären ob vielleicht einfach die Namen unüblich oder falsch sind.

Was meint ihr zu der Auswahl überhaupt?
Wie gesagt sind es die die mir so gefallen würde, die ich mir auch optisch gerne hier hinstellen würde, aber das bringt natürlich nichts wenn das welche bei sind die zB in ner Wohnung einfach nicht funktionieren. Und dazu noch, wie würdet ihr die aufteilen, was ins Wohnzimmer, was ins Schlafzimmer?

Und schließlich, auf was sollte ich mich bei der Beleuchtung einstellen?
Ich habe schon gelesen, dass man nicht unbedingt extra teure Pflanzenlampen kaufen muss sondern auch die normalen 6500K Daylight Röhren reichen und es halt haupsächlich hell genug sein muss. Aber was würde hell genug so ca in W bedeuten? Wenn ich zB was mit T5 Röhren nehme habe bei den langen Röhren die Wahl irgendwo zwischen 24W bis 80W und ob eine oder zwei Röhren pro Lampe. Oder anders, nach Lichtstrom könnte man die auch aussuchen, der ist für die einzelne Röhre auch meistens angegeben. Nur fehlt mir halt total so ne Größenordnung wo man da hin wollen sollte.


Würde mich wiklich sehr über jede Hilfe freuen, damit es hier in der Bude bald wieder etwas freundlicher aussieht

Hallo,

die Samen kannst du über ebay bzw. verschiedene andere Saatgutanbieter im Internet beziehen, oder guck mal hier im Forum unter Anzeigen.Wenn du bis jetzt noch keine Erfahrungen mit der Pflege von Pflanzen gesammelt hast, dann kauf dir doch erstmal ein Buch zu dem Thema. Da stehen auch die bekanntesten Zimmerpflanzen und ihre Pflege drin und natrülich auch wie man die vermehren kann (Samen oder Ableger). Zu deiner Vorabauswahl: Mit Bogenhanf, Orchidee (am besten eine Phalaenopsis) und Einblatt kannst du eigentlich nicht viel falsch machen. Die verschiedenen Palme sind da schon teilweise etwas zimperlicher da die meisten eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen sonst drohen Schädlinge bzw. die Pflanzen bekommen braune Blätter. Da solltest du dich nochmal erkundigen. Ansonsten wünsch ich dir erstmal viel Erfolg!

Phuuuh - hier ist ja schon sehr viel geschrieben worden.
Ich finde es auch gut, daß Du Dir Gedanken über die Standorte in Deiner Wohnung machst, aber ich denke, Du hast dennoch das Pferd ein wenig von hinten aufgesäumt: Du hast Dir Pflanzen ausgesucht, die Dir gefallen, und willst sie nun Walhweise Nord- oder Südfenster zuordnen. Besser wäre es, von den Fenstern ausgehend die Pflanzen auszuwählen.

Pflanzen an einem reinen Nordfenster sind auch ohne Zusatzbeleuchtung möglich, vorausgesetzt, vor dem Fenster steht nicht auch noch ein Baum, oder ein seitlicher Wandvorsprung, etc. Bei einem kleinen Fenster, wie Du es beschreibst, sollte man allerdings kleinere Pflanzen aussuchen, die direkt auf der Fensterbank stehen können; oder etwas größere, die auf einem Hocker o. ä. direkt vor dem Fenster stehen (nicht neben oder halb "unter" dem Fenster).
Da fällt mir auch als erstes die bereits erwähnte Grünlilie ein - am besten die dunkelgrüne Wildform, nicht die Grün-Weiß-Gestreiften; letztere haben nicht so eine gute Lichtausbeute.
Grünlilien sind nicht nur pflegeleicht, sondern sind vor allem sehr wichtige Pflanzen fürs Raumklima, da sie ggfs. sogar bestimmte Schadstoffe aus der Luft filtern.

Efeu, Farne, Tolmiea und Tradeskantien wären weitere mögliche Kandidaten für eine Nord-Fensterbank.


Alle die genannten Pflanzen werden üblicherwiese aus Ablegern/Stecklingen gezogen, nicht aus Samen (mit Ausnahme von Farn, der eh' keine Samen hat).


Hast Du Dir überlegt, ob und wie Du den Südbalkon für Pflanzen nutzen willst?
Es gibt viele Pflanzen, die im Sommer gerne draußen in der vollen Sonne stehen, und im Winter drinnen. Einige Leute mögen das nicht, weil dann das Wohnzimmer so "kahl" aussieht, solange die Pflanzen draußen sind - ich persönlich finde das nicht schlimm. Man muß dann nur bei der Auswahl darauf achten, daß die Pflanzen im Winter problemlos in einem Wohnraum überleben könne, solange sie direkt am Südfenster stehen. Viele Pflanzen müssen nämlich im Winter kühl bei etwa 10-14 Grad aber trotzdem einigermaßen hell stehen - das ist in Wohnungen oft nicht zu machen.

Pflanzen, die im Sommer auf dem Südbalkon stehen können, und im Winter im Wohnzimmer am Südfenster, wären z. B. die sog. Madagaskarpalme, sowie die von Dir erwähnte Sansevierie; aber auch die "Modepflanze 2011", Kalanchoe thyrsiflora; oder auch Kalanchoe humilis.

Übrigens können auch Pflanzen Sonnenbrand kriegen, müssen also jedes Jahr vor dem Ausräumen wieder vorsichtig an die Sonne gewöhnt werden.

Daß einige solcher Pflanzen nicht kühl überwintert werden müssen, sondern im Wohraum stehen können, heißt übrigens nicht, daß sie begeistert sind, wenn direkt neben ihnen die Heizung auf vollen Touren läuft. Trockene Heizungsluft ist auch für robuste Pflanzen unangenehm und fördert außerdem die Ausbreitung von Schädlingen. Also ist beim Heizen Augenmaß angesagt (genau wie beim Lüften, denn viele Pflanzen vertragen weder Kälte noch Luftzug - also muß man einige Exemplare evtl. solange wegstellen).


Es gibt viele Gründe, warum die meisten Zierpflanzen über Stecklinge/Ableger vermehrt werden, und nicht über Samen:

- es ist einfacher,und letztendlich preiswerter
- es ist von der Natur schon so vorgesehen: viele Pflanzen haben sich geradezu auf die ungeschlechtliche Vermehrung spezialisiert, wie etwa Grünlilien, Bryophyllum, etc. - mal abgesehen von der unendlich großen Zahl an Pflanzen, deren abgebrochene oder niedergedrückte Triebe überall sofort wieder Wurzeln schlagen (Tradeskantien, Forsythien, Tolmiea, Haselnuß, Weide, etc.).
- es ist "genetisch sicherer": bei Ablegern/Stecklingen erhälst Du einen "Klon" der Mutterpflanze, weißt also schon vorher, wleche Eigenschaften sie hat. Bei Samen stellt sich u. U. nach Jahren heraus, daß die Pflanze sich mit irgendwas anderem gekreuzt hat, oder verschüttete Gene durchgeschlagen haben.
- es geht schneller: Bei vielen Pflanzen, wie etwa Palmen, oder Sukkulenten, dauert es ewig bis die Pflanze eine einigermaßen ansprechende Größe erreicht hat. Mal davon abgesehen, daß Palmen einen auch schon bei der Keimung der Samen mal gerne 18 Monate oder mehr warten lassen.