Damit es ein fulminanter Liliensommer wird:

 
Hauptgärtner*in
Avatar
Beiträge: 484
Dabei seit: 05 / 2010

Blüten: 10
Betreff:

Damit es ein fulminanter Liliensommer wird:

 · 
Gepostet: 16.03.2011 - 08:17 Uhr  ·  #1
Sommerzwiebeln dürfen ab sofort unter die Erde


Bei den Lilienzwiebeln sind die Schuppen sehr markant.

Lilien gelten seit jeher als majestätische und erhabene Schönheiten, die als nahezu überirdisch wahrgenommen werden. Ihre makellose Textur und die feine Glätte ihrer Blütenblätter verglich man in der Antike mit bestem parischem Marmor. Die Madonnenlilie, Lilie candidum, gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Der wissenschaftliche Artname ´candidum´ leitet sich von ´candidus´ ab, was ´rein´ und ´weiß´ bedeutet. Liliendarstellungen finden sich bereits 4500 v. Chr. als Ornamente auf Säulenkapitellen, einem Königsthron und einem Sarkophag im alten Ägypten. Auf verschlungenen Wegen gelangten die Lilien dann von den Phöniziern zu den Griechen und Römern.

Einer griechischen Legende nach ist ihre Existenz dem Umstand zu verdanken, dass Zeus seinen geliebten Bastardsohn Herkules Unsterblichkeit verschaffen wollte, indem er ihn heimlich an die die Brust seiner schlafenden Gemahlin Hera legen ließ. Denn nur wer an der Brust der Himmelskönigin gesaugt hatte, konnte Unsterblichkeit erlangen. Nun machte sich aber der kleine Herkules so ungestüm am Busen zu schaffen, dass Hera erwachte und das fremde Kind von sich stieß. Dabei ergoss sich Muttermilch über das Himmelsgewölbe und es entstand die Milchstraße. Aus einigen zur Erde gefallenen Tropfen hingegen wuchsen die ersten Lilien. Über die Reinheit der marmorgleichen Blüten erbost, soll die Liebesgöttin Aphrodite ihnen zusätzlich einen Eselsphallus als Stempel eingepflanzt haben.

Im Christentum des Mittelalters wurde die Lilie aufgrund ihrer strahlend weißen Farbe zum Symbol der Reinheit. Als Konzession an die Unschuld ging man allerdings oft so weit, die Madonnenlilie ohne den als anzüglich interpretierten Fruchtstempel und die Staubgefäße zu malen.

Bis heute haben Lilien nichts von ihrer erhabenen, faszinierenden Kraft eingebüßt. Wo auch immer sie ihre Schönheit entfalten, ob in kleinen Gruppen zwischen niedrigen Sträuchern oder nicht zu hohen Stauden, vor einer Hecke oder immergrünen Gehölzen, in der Rabatte oder im Kübel - sie ziehen unwillkürlich bewundernde Blicke auf sich und beeindrucken den Betrachter durch ihre Perfektion und starke Präsenz. Man kann sich ihrer Wirkung nicht entziehen.

Kennzeichnend für die Gattung Lilien ist die Zwiebel mit überlappenden Schuppen, die je nach Art fest oder locker sind. Anders als zum Beispiel Tulpen, Narzissen oder Allium besitzen Lilienzwiebeln keine feste Außenhaut. Daher sollten sie auch nie längere Zeit frei und ungeschützt lagern. Entgegen der Auffassung, dass Schönheit und Zickigkeit meist Hand in Hand gehen, ist die Lilie relativ pflegeleicht und überaus robust. Die meisten Zwiebeln sind in unserem Klima sogar winterhart.

Viele Lilien bevorzugen einen sonnigen Standort. Optimal ist es, wenn sich ihr Wurzelbereich im Schatten von Bodendeckern, niedrigen Stauden oder Einjährigen, die vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, befindet. Auch wer nicht zu den Glücklichen gehört, die einen Garten besitzen, kann seine Lilienliebe voll ausleben, denn die Zwiebelschönheiten eignen sich hervorragend für die Bepflanzung von Kübeln. Allerdings ist dann ein guter Wasserabzug wichtig, denn die meisten Lilien mögen es zwar feucht, aber hassen Staunässe. Am besten kommen Lilien in Gruppen zur Geltung und es empfiehlt sich, mindestens drei Zwiebeln zusammen zu pflanzen. Für den Topfgarten eignen sich die Sorten, die nicht höher als 70 cm werden, besonders gut. (z.B. ´Avignon´ (orangerot), ´Cordelia´ (goldgelb), ´Le Rève´ (rosa), ´Marco Polo´ (weiß mit rosa behauchten Blütenblättern) oder die ganz Kleine (40 cm) mit dem großen Namen ´Mona Lisa´ (zart rosa mit dunkelrosa Adern und kleinen, dunklen Einsprengseln, stark duftend). Zwischen März und Mai, in der Pflanzzeit-Periode für die im Sommer blühenden Blumenzwiebeln, können die Lilienzwiebeln in die Erde. Mit ein bisschen Planung und bei geschickter Sortenauswahl kann man blühende Lilien in variablen Höhen und Farben den ganzen Sommer über draußen genießen.

Quelle: IZB


Lilien gelten seit jeher als majestätische und erhabene Schönheiten,
die als nahezu überirdisch wahrgenommen werden. Ihre makellose Textur
und die feine Glätte ihrer Blütenblätter verglich man in der Antike mit
bestem parischem Marmor.
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Garten & Pflanzen News

Worum geht es hier?
Berichte und Erfahrungen aus der Pflanzen- und Gartenwelt. News und Ratschläge aus der grünen Redaktion.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.