Canna indica - Indisches Blumenrohr

 
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Canna indica - Indisches Blumenrohr

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Gepostet: 16.10.2010 - 22:11 Uhr  ·  #1
Canna indica (Indisches Blumenrohr)- eine dekorative Kübelpflanze

Im 16. Jahrhundert verbreitete sich diese wunderschöne und pflegeleichte Garten- und Kübelpflanze von der Karibik (westindischen Inseln) nach Europa und weiter nach Asien. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert war die Canna eine beliebte Pflanze in den Prachtgärten der Aristokratie, geriet später aber in Vergessenheit und erlebt seit etwa 20 Jahren wieder eine Renaissance in den heimischen Gärten und Parkanlagen.
Die Canna wird – je nach Art – zwischen einem halben und fünf Meter hoch. Ihre zahlreichen Blütenfarben, aber auch ihr äußerst dekoratives Laub, das von sattem Grün bis zu dunklem Rot-Braun spielt und auch zwei- bis dreifach gestreift oder panaschiert auftritt, machen sie zu einem auffallenden Blickfang.

Vermehrung

Die Vermehrung der Canna erfolgt durch Rhizomteilung oder durch Samen. Sortenreinheit bringt jedoch nur die Rhizomteilung mit sich. Andererseits entstehen durch zufällige oder auch gewollte, von Hand ausgeführte Bestäubung oft sehr reizvolle Kreuzungen.
Im Herbst bildet die Canna dreikammerige Samenkapseln aus. Die Samen sind rund, dunkelbraun bis schwarz und steinhart. Es empfiehlt sich daher, bei der Vermehrung durch Samen diese anzufeilen und in lauwarmen Wasser quellen zu lassen, bevor sie in Anzuchterde ausgesät werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist die zweite Januarhälfte. Bei guter Lagerung sind die Samen auch noch nach mehreren Jahren keimfähig.
Mit der Vermehrung durch Rhizome sollte zwischen Ende Februar und Mitte März begonnen werden. Die Rhizome werden in gut durchlässiges Substrat gelegt und damit je nach Größe zwischen fünf und zehn Zentimeter bedeckt. Das Substrat hält man leicht feucht. Staunässe hingegen ist unbedingt zu vermeiden, da die Rhizome sonst leicht verfaulen. Bis etwa Mitte Mai werden die Pflanzen im Haus „vorgetrieben“. Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, können die Pflanzen dann ins Freie gebracht werden. Allerdings sollte man ihnen eine Gewöhnungsphase gönnen, z.B. durch Offenlassen des Gewächshauses oder stundenweisem Hinausstellen am Tag. Dabei ist darauf zu achten, dass die Canna anfangs nicht in der prallen Sonne steht, da man sie sonst der Gefahr des Sonnenbrandes aussetzt. Ebenso verfährt man mit überwinterten Rhizomen.

Pflege

Im Sommer und Frühherbst braucht die Canna lediglich genügend Wasser und ausreichende Düngung. Durch die großen Blätter verdunstet sehr viel Wasser, deshalb sind besonders regelmäßige Wassergaben von Bedeutung. Dies sollte möglichst am Morgen noch vor Sonneneinstrahlung erfolgen. Da Canna gerne nachts blühen, sollte man die aufgeheizte Erde nicht am Abend mit einem Wasserguss abschrecken. Wird während starker Sonnenbescheinung (z.B. mittags oder am Nachmittag) mit kaltem Wasser gegossen, kann dies sogar das Eingehen der Pflanze zufolge haben.
Die Düngung erfolgt vorzugsweise Ende Mai, Ende Juni, Anfang August und Mitte September. Ideale Düngemittel sind Hornspäne, Blaukorn, Kalimagnesia und Rinderdung. Dazu empfiehlt sich ein maßvoller Einsatz von Langzeitdüngestäbchen.

Überwinterung

Vor den ersten Nachtfrösten sollen die Canna-Rhizome aus der Erde genommen werden. Man sticht möglichst weiträumig um die Canna herum in den Boden ein. Weiträumig deshalb, weil sich die Jungrhizome oft weit außen entfernt von der Mutterpflanze befinden. Würde man sie verletzen, wären sie möglicherweise für die weitere Aufzucht unbrauchbar.
Die sicherste Methode, die Rhizome über den Winter zu bringen, ist, sie nach dem Ausheben von der Erde zu befreien und anschließend alles, was für die Weiterzucht nicht geeignet ist, zu entfernen. Danach schneidet man die Blätter bis auf zehn Zentimeter ab. Die gesäuberten Rhizome können mit den Augen nach oben in einer Kiste oder Schachtel gelagert werden. Dort lässt man sie etwa eine Woche lang abtrocknen. Anschließend werden sie entweder mit Torf oder Sand abgedeckt oder auch frei liegen gelassen. Man sollte sie monatlich kontrollieren, um eventuellen Fäulnisbeginn zu entdecken. Bei dieser Gelegenheit kann man sie leicht besprühen, um ein Austrocknen zu verhindern.
Canna, die in Kübeln gehalten werden, können auch direkt im vorhandenen Behälter in einen dunklen Raum gestellt werden. Dabei müssen die Blätter auf circa zehn Zentimeter eingekürzt werden. Da der Erdballen jedoch im Winter stark eintrocknet und verhärtet, ist es vorteilhaft, sie wie die aus dem Garten geholten Rhizome zu behandeln. Sollte man aber dennoch eine Kübelüberwinterung versuchen, so müssen die Rhizome im Frühjahr von der Erde befreit und geteilt werden, bevor man sie wieder einsetzt, da sonst ihr Wachstum und ihre Blühfähigkeit stark beeinträchtigt werden.
Die Überwinterung der Canna-Rhizome muss auf jeden Fall frostfrei erfolgen. Besonders gut eignet sich dazu ein trockener, dunkler Kellerraum mit gleichbleibender Temperatur zwischen fünf und zehn Grad. -gma-



Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 2/2010 ab Seite 23

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