Gartenpflanzen: ADR-Rosen

 
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Gartenpflanzen: ADR-Rosen

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Gepostet: 16.10.2010 - 22:06 Uhr  ·  #1
Auch bei Rosen hat Qualität ihren Preis

Einen Garten voller Blüten, der Duft steigt in die Nase und das Farbenspiel verzückt das Auge - für viele Gärtner gehören Rosen zum Traumgarten unbedingt dazu. Doch um wirklich Freude an der so genannten Königin der Blumen zu haben, sollte man nicht zur billigsten Ware greifen. Züchtungen nach ganz bestimmten Vorgaben bieten mittlerweile weniger anfällige und robuste Rosensorten. ADR-Züchtungen sind das Geheimnis - doch auch dieses hat seinen Preis.



Viele Rosen sind anfällig für mehlartige Beläge oder rußähnliche Flecken auf den Blätter. Dies sieht nicht nur häßlich aus, sondern schädigt auf Dauer auch die befallene Pflanze, wenn sie unbehandelt bleibt. Wer neidisch auf Nachbars wundervolle, kräftige Rosen schaut und selbst wenig Glück mit ihnen hat, sollte zukünftig zu ADR-Rosen greifen.

Schon früh erkannten Rosenzüchter, dass es bei der Vielfältigkeit der Rosensorten notwendig ist, Neuheiten auf den Prüfstand zu stellen. Neuzüchtungen sollten verwendungsgerecht beurteilt und bewertet werden. Die ADR-Prüfung wurde bereits 1950 durch Rosenzüchter im Bund deutscher Baumschulen (BdB) eingeführt. Hierbei hat sich besonders Wilhelm Kordes hervorgetan.

ADR ist die Abkürzung für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung.
Über mehrere Jahre werden Rosenneuzüchtungen an elf verschiedenen Standorten in Deutschland hinsichtlich mehrerer Kriterien beobachtet und bewertet.
Diese Prüfungsgärten sind über die gesamte Republik verteilt, um eine geografische Gleichverteilung zu erreichen, denn natürlich sind die Bodenbeschaffenheiten und die Wetterverhältnisse in den unterschiedlichen Regionen der Republik verschieden. Angefangen von Ellerhoop im hohen Norden über Dortmund im Westen und Dresden im Osten bis hin zu Freising im Süden - die Prüfungsgärten sind gut verteilt.
Dort werden Rosen ohne chemische Pflanzenschutzmittel angepflanzt. Das ADR-Prädikat erhalten nur Rosen, die schön, ausdrucksstark und zudem gesund und pflegeleicht sind.

Jedes Jahr treffen sich die Vertreter eines Arbeitskreises, um auf einer Tagung die Sichtungsergebnisse zu diskutieren, die vorher vom Bundessortenamt, das für die Zulassung und den Sortenschutz von Pflanzen zuständig ist, ausgewertet wurden.

So wie viele Dinge sind auch Pflanzen mittlerweile bestimmten Trends unterworfen. Viele Züchter versuchen, den Geschmack der Zeit zu treffen. Blütenfarben und Formen ändern sich im Laufe der Jahre.
Die ADR-Prüfung bewertet die Neuheiten unter anderemnach Winterhärte, Knospen- und Blütenform, Farbe vom Öffnen bis zum Verblühen, Duft, Belaubung, Gesundheit sowie Krankheitsresistenz, Bedeckungseffekt (bei bodendeckenden Rosen), Blütenstiel und Blütenstand, Buschform und Wüchsigkeit.
Bewertet wird über ein Punktesystem, bei dem maximal 100 Punkte erreicht werden können.
Größtest Augenmerk wird auf die Widerstandsfähigkeit der Rosensorte gelegt. Allein hier sind 30 Punkte zu erlangen.
Die endgültige Punktzahl errechnet sich aus den Mittelwerten aller Jahre und aus allen Gärten. Um die Bezeichnung ADR zu tragen, muss die Rose mindestens 80 Punkte erringen.

Bis heute wurden etwa 1600 Rosenneuheiten geprüft, nur 160 Sorten tragen das ADR-Prädikat.

Es ist aber nicht so, dass Rosen, die die Prüfung bestanden haben, für immer dieses Prädikat tragen. Wenn eine Sorte den aktuellen Qualitätsansprüchen nicht mehr entspricht, kann es auch wieder aberkannt werden, entweder geschieht dies auf der ADR-Tagung oder aber Züchter ziehen Rosen zurück.


Bei einer ADR–Rose kann der Rosenliebhaber davon ausgehen, dass er eine weitgehend mehltau– und sternrußtaurestistente Rose erwirbt, die ihn auch in punkto Winterhärte, Wuchsform oder Blütenfarbe über Jahrzehnte Freude bereiten kann.
ADR geprüfte Rosen besitzen neben dem gelben Original-Züchteretikett ein weiteres der ADR-Prüfung.
ADR–Rosensorten sind unter allen Rosenarten zu finden.
Dieses sind Kleinstrauch-, Beet-, Edel-, Kletter-, Strauch- und Zwergrosen.

Bekannte Rosensorten (mit ADR-Zeichen) sind unter anderem:
Lichtkönigin Lucia (Strauchrose – Züchter Kordes)
Westerland (Strauchrose – Züchter Kordes)
Aachener Dom (Edelrose)
Bonica 82 (Beetrose)
Sympathie (Kletthttp://green-24.de/forum/posting.p ... f=15errose)

Weitere Rosensorten sind im Internet unter www.adr-rose.de zu finden.

Der Preis für ADR-Rosen, die meist als wurzelnackte Ware angeboten werden, liegt zwischen sechs und zehn Euro. Sie können direkt bei Züchtern bestellt werden oder in Baumschulen und Gartenfachmärkten erworben werden. -sb-/-nf-

Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 2/2010 ab Seite 50

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